Brutal: Die 5 gefährlichsten Hooligan-Gruppen der Welt
Fußball zählt zu jenen Sportarten, die wie kaum eine zweite mit einer beinahe grenzenlosen Leidenschaft ihrer Anhänger einhergehen. Um die Liebe zu ihrem bevorzugten Verein zum Ausdruck zu bringen, kommen Fußballfans auf die verrücktesten Ideen: Sie lassen ihre Kinder auf die Namen prominenter Clubikonen taufen, verschieben für ein Heimspiel sogar ihre Hochzeit oder erscheinen in den wunderlichsten Kostümierungen im Stadion. Diese hingebungsvolle Fankultur hat jedoch auch eine Schattenseite – den Hooliganismus!
Unruhestifter
Zum ersten Mal traten die gewaltbereiten Unruhestifter in englischen Großstädten der 1950er- und 1960er-Jahre in Erscheinung, wo sie mit Vorliebe auf Tanzveranstaltungen randalierten. Heutzutage verbindet man mit ihnen Gruppen von vorrangig jungen Männern, die sich in sowie rund um Fußballstadien herum Schlägereien mit rivalisierenden Gruppierungen oder den Ordnungskräften liefern und dabei das Stadionmobiliar oder ganze Straßenzüge kurz und klein schlagen - denen es also primär um das Ausüben von Gewalt geht. Wie die Hooligans zu ihrem Namen kamen, wurde etymologisch noch nicht definitiv bestimmt, einige Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass sich der Begriff von dem irischen Nachnamen O`Hooligan ableitet, der an die irischen Worte „launisch“, „reizbar“ und „eitel“ erinnert. Mittlerweile beschränkt sich die Hooligan-Unkultur längst nicht mehr auf Großbritannien, wie ein Blick auf die gefährlichsten ihrer Vertreter zeigt. Da einige von ihnen zudem beinahe mafiöse Strukturen aufweisen und etwa den Ticketverkauf oder den Merchandising-Handel kontrollieren, fällt es vielen Clubs besonders schwer, kompromisslos gegen die kriminellen Unruhestifter vorzugehen.
Bad Blue Boys (Dinamo Zagreb)
Die Eskapaden der gewaltbereiten und rassistischen Ultra-Gruppierung des kroatischen Hauptstadtclubs kamen dem Verein bereits mehrfach in vielerlei Hinsicht teuer zu stehen. So wurde Dinamo 2013 etwa eine Geldstrafe in Höhe von 70.000 Euro auferlegt, nachdem die Bad Boys in den Partien gegen die Wiener Austria sowie Sheriff Tiraspol rassistische Gesänge angestimmt und massiv Pyrotechnik eingesetzt hatten. Auch das Austragen von Geisterspielen ist für den Verein und dessen Problemfans, die unter anderem 2012 den Pariser Bastille-Platz in ein regelrechtes Schlachtfeld verwandelt haben, keine Seltenheit.
Sharks (Wisla Krakau)
Messer, Macheten und Äxte gehören wie selbstverständlich zum Inventar dieser berüchtigten polnischen Hooligan-Formation. Dass selbige nicht nur für martialische Drohgebärden zum Einsatz kommen, stellten Mitglieder der Haie 2012 auf erschreckende Weise unter Beweis, als zwölf von ihnen einen Fan einer rivalisierenden Mannschaft überfielen und erstachen. Die gezielte Einschüchterung einzelner Funktionäre ermöglichte es ihnen 2014 sogar, sich zwei Sitze im Vereinsvorstand zu erpressen.
Grobari (Partizan Belgrad)
Die Totengräber aus der serbischen Kapitale verbindet eine erbitterte Feindschaft mit dem Anhang des Lokalrivalen Roter Stern Belgrad. Wenn die beiden Traditionsvereine im Derby aufeinandertreffen, bedarf es tausender schwerstbewaffneter Polizisten, um zumindest einigermaßen so etwas wie Ordnung aufrechtzuerhalten. Massenschlägereien auf den Rängen mit unzähligen Schwerverletzten lassen sich trotzdem nur in den seltensten Fällen verhindern, und auch mehrere Todesfälle auf beiden Seiten waren schon zu beklagen.
La Doce (Boca Juniors)
Die größte Hooligan-Fraktion des argentinischen Hauptstadt-Vereins ähnelt eher einem Mafia-Clan, denn einer Fanvereinigung: La Doce kontrolliert nicht nur den Ticketverkauf, sondern streicht auch Schutzgeld bei der Verleihung von Parkplätzen im Umfeld des Stadions ein, organisiert den Drogenhandel auf der Tribüne und hebt gerüchteweise auch von Spielern und Funktionären einen „Solidaritätsbeitrag“ ein. Um die Vorherrschaft innerhalb der Vereinigung toben regelmäßig heftige Auseinandersetzungen, die schon einmal in Massenschießereien kulminieren.
Al-Masry-Hooligans (Al-Masry)
Im Februar 2012 ereignete sich im Stadion von Port Said eine der verheerendsten Katastrophen der Fußballgeschichte. Als mit Schlagstöcken, Schwertern und Schusswaffen bewaffnete Hooligans der Heimmannschaft Al-Masry das Spielfeld stürmten und die Anhänger des Kairoer Clubs Al-Ahly attackierten, starben bei der sich daraus entwickelnden Massenpanik 74 Menschen. Die Krawalle dürften retrospektiv betrachtet politisch motiviert gewesen sein: Während die Al-Ahly-Ultras die Protestbewegung gegen Ex-Diktator Mubarak im Zuge des Arabischen Frühlings unterstützten, handelte es sich bei ihren Widersachern um treue Gefolgsleute des Despoten