Champions League: Austro-Teams ohne Österreicher
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Am ersten Spieltag der neuen UEFA Champions League geht es für die beiden österreichischen Eurofighter auf Tournee. Während Red Bull Salzburg in der tschechischen Hauptstadt Prag bei Sparta gefordert ist, muss Sturm Graz gegen Stade Brest aus Frankreich ran. Mit dabei sind insgesamt nur zehn heimische Kicker. Die Topclubs setzen hierzulande auf talentierte Legionäre.
Heimische Talente am Abstellgleis
Von den maximal 25 zur Königsklasse gemeldeten Spielern stehen im Grazer Kader nur sieben österreichische Staatsbürger. Nur Routinier Stefan Hierländer kam regelmäßig auf Einsatzminuten. Stürmer Leon Grgic hat im Bundesliga-Duell gegen WSG Tirol eine Talentprobe abgeliefert, einen Doppelpack erzielt. Den Rest der Spielzeit hat er bei der zweiten Mannschaft verbracht. Beim ehemaligen Serienmeister aus Salzburg stehen vier heimische Spieler im Kader. Torhüter Alexander Schlager und Verteidiger Samson Baidoo können jedoch schon Nationalteamerfahrung vorweisen. Der Keeper kommt von einer Verletzung zurück, zurzeit wird er von Neuzugang Jens Blaswich ersetzt.
Geld für Österreicher
2004 hat die Bundesliga den sogenannten "Österreicher-Topf" eingeführt, um die Förderung heimischer Talente zu unterstützen. Vereine erhalten Geld, sofern in jedem Bundesliga-Kader mindestens zwölf Östereicher aufscheinen. Dabei wird genau abgerechnet, wie viele Einsatzminuten an Österreicher gingen und daraus ein Ranking erstellt. Wer allerdings mehr als sechs Legionäre auf dem Spielbericht stehen hat, erhält nichts. Damit soll verhindert werden, dass Clubs mit vielen Nicht-Österreichern im Kader auch in den Genuss der Förderungen kommen. Doch das sind nicht die einzigen Regeln. Zusätzlich müssen mindestens zwölf Österreicher oder U22-Spieler, die vor dem 18. Lebensjahr erstmals hierzulande registriert wurden, auf dem Spielbericht stehen. Beide Champions League-Starter verzichten auf diese finanziellen Mittel, da sie sich mehr Geld durch hohe Transfererlöse von ausländischen Rohdiamanten erwarten.
Begrenzter Andrang
Für die Champions League-Heimspiele beider Vereine sind noch Restkarten verfügbar, ungewöhnlich bei Top-Gegnern wie Paris-Saint Germain und Borussia Dortmund. Diese Tatsache könnte auch mit der fehlenden regionalen Identifikation der beiden Vereine zu tun haben. Die Eurofighter hoffen trotzdem auf magische Champions League Nächte.