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Xavier Naidoo und die Jury von "Deutschland sucht den Superstar" auf der Terrasse eines Hotels mit Seeblick
In seinen besseren Zeiten war Xavier Naidoo (li.) Teil der Jury des Erfolgsformats "Deutschland sucht den Superstar“
In seinen besseren Zeiten war Xavier Naidoo (li.) Teil der Jury des Erfolgsformats "Deutschland sucht den Superstar“
Thomas Burg / Action Press / picturedesk.com

Skandalstar: Xavier Naidoo gibt Minicomeback

23.04.2024 um 16:20, Stefan Kohlmaier
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Nachdem der Mannheimer Soulmusiker aus der deutschen Musikszene verbannt worden war, verhalf ihm Oliver Pocher zum ersten Liveauftritt seit über vier Jahren.

Xavier Naidoo zählte einst zu den beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Musikern der jüngeren Vergangenheit. Mit seiner seidenweichen Soul-Stimme, einfühlsamen Melodien und berührenden Texten gewann er die Herzen unzähliger Fans und verkaufte über drei Millionen Alben. Darüber hinaus war er als Juror für Erfolgsformate wie "The Voice of Germany" und "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" tätig, was ihm zwei Deutsche Fernsehpreise einbrachte. Zudem darf er sich unter anderem mit zwei MTV Europe Music Awards, sechs ECHO Pop-Auszeichnungen sowie zwei Hiphop.de Awards schmücken.

Karriereknick nach Verschwörungstheorien

Der Stern des 52-jährigen Mannheimers trat jedoch in einen dramatischen Sinkflug ein, nachdem sein Hang zu Verschwörungstheorien unappetitliche Ausmaße anzunehmen begann. Naidoo fabulierte in Textzeilen und Interviews von einer jüdischen Weltverschwörung sowie satanischen Ritualmorden an Kindern durch finstere Eliten und reproduzierte außerdem Narrative der rechtsextremen Reichsbürger-Bewegung. Als Konsequenz daraus kündigten sämtliche Fernsehanstalten ihre Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Kritikerliebling und nahezu alle relevanten Konzertveranstalter belegten ihn mit einem Boykott. Daran änderte auch ein Entschuldigungsvideo aus dem Jahr 2022 wenig, dass von weiten Teilen der Öffentlichkeit als unglaubwürdiger Versuch eingestuft wurde, sein angekratztes Image wieder aufzupolieren und den erlittenen finanziellen Schaden zu begrenzen.

Comeback mit wahrem Freund

Nach gut viereinhalb Jahren, in denen Naidoo sämtlichen deutschen Bühnen fernbleiben hatte müssen, verhalf ihm nun sein langjähriger Freund Oliver Pocher zu einem Minicomeback: Bei einem Auftritt des Comedians im Zuge seiner "Die Liebeskasper-Tour“ in Saarbrücken erschien der gefallene Pop-Engel als Stargast auf der Bühne und gab mit Pocher seinen Hit "Ich kenne nichts“ im Duett zum Besten. Während das Publikum vor Ort mit Begeisterung und Standing Ovations auf die Einlage reagierten, wurde im Netz auch Kritik an der Kollaboration laut. Oliver Pocher wurde in diesem Kontext unter anderem vorgeworfen, Naidoos problematische Aussagen zu bagatellisieren. Vielleicht ist sich der ebenfalls nicht unumstrittene Spaßmacher aber auch einfach nur des wahren Werts der Freundschaft bewusst: Selbst dann an der Seite eines Freundes zu stehen, wenn sich die ganze Welt von ihm abgewendet hat und er in heftiges Kreuzfeuer der Kritik geraten ist.

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