Kusej platzt Kragen: "Würde Teichtmeister eine knallen"
Der Fall Teichtmeister hat Anfang des Jahres die heimische Kulturszene schockiert: Der 43-jährige Schauspieler muss sich wegen des Besitzes von Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger vor Gericht verantworten. 58.000 einschlägige Dateien wurden bei ihm zu Hause gefunden. Das Burgtheater beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit ihm, Intendant Martin Kusej zeigte sich schwer getroffen.
Kusej spricht über Teichtmeister
Bereits im Februar dieses Jahres hat Burgtheater-Chef Martin Kusej seiner Enttäuschung und seinem Ärger über Florian Teichtmeister Ausdruck verliehen. "Ich komme an die Grenzen in meiner eigenen Emotionalität – auch in der Erkenntnis, dass mich jemand so massiv belogen hat", hat er gegenüber dem ORF gesagt. Er habe das Gefühl gehabt, man ziehe ihm "den Boden unter den Füßen weg". Kusej geht heuer in seine letzte Saison als Chef des Burgtheaters, dem österreichischen Kulturmagazin "Bühne" hat er erzählt, was er tun würde, wenn er auf Florian Teichmeister treffen würde.
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Ventil, um Ärger loswerden
Chefredakteur Atha Athanasiadis sagt über Teichtmeister, er habe ihn als "sehr verlässlichen und höflichen Menschen" kennengelernt. Immer wieder habe er sich gefragt, wie er reagieren würde, wenn er den Schauspieler in einem Café treffen würde. Martin Kusej hat sofort eine Antwort parat: "Sie fragen mich, was ich tun würde? Als Erstes würde ich ihm eine knallen, um meinen Ärger, meine Wut und Enttäuschung loszuwerden." Er brauche das Ventil, dann würde er wahrscheinlich auch mit ihm reden, meint der Burgtheaterdirektor. Er selbst habe auch Fehler gemacht, räumt er im Interview ein.
Gerichtstermin rückt näher
Florian Teichtmeister muss sich am 5. September vor Gericht verantworten. Er hat sich schuldig bekannt. Der Prozess sollte bereits im Februar stattfinden, wurde aber wegen einer Erkrankung des Angeklagten verschoben. Dem Schauspieler drohen bis zu drei Jahre Haft.
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