Herzschmerz & Poesie: So klingt Swifts neues Album
Damit hatte wohl niemand gerechnet: Anfang Februar gewann Taylor Swift mit "Midnights" den Grammy Award für das "Album des Jahres" und verkündete prompt, dass ihr elftes Studioalbum bereits in den Release-Löchern stehe. Seit heute kann also "The Tortured Poets Departement" gestreamt werden. Und dass Swift bei den nächsten Grammys wieder den begehrten Preis mit nach Hause nimmt, scheint fast schon in Stein gemeißelt.
"Bereits ein Klassiker"
16 Songs, darunter Zusammenarbeiten mit Post Malone oder Florence & the Machine, sind auf der neuen Platte zu hören. Genremäßig bewegt sich Swift dabei zwischen Retro- und Electro-Pop mit poetischen Songtexten. Aber auch experimentierfreudige Werke à la "Florida!!!", der von Trommeln und Synthieklängen lebt, sind dabei. Für "The Tortured Poets Departement" hat die 34-Jährige außerdem wieder eng mit dem Musiker Jack Antonoff zusammengearbeitet. Der Rolling Stone bezeichnet es übrigens nur wenige Stunden nach dem Release "bereits als Klassiker".
Abrechnung mit Joe Alwyn?
Dass sich die neue Platte um das Thema Herzschmerz drehen wird, schien bereits seit der Ankündigung klar. Im Mittelpunkt steht die gescheiterte Beziehung zum Schauspieler Joe Alwyn, mit dem Swift sechs Jahre lang liiert war. Und weil Taylor sonst nicht Taylor wäre, hat sie für ihre Fans so einige Easter Eggs versteckt. Bereits der Albumtitel spielt auf den 33-jährigen Briten an. In einem Interview erzählte Alwyn einmal von einer WhatsApp-Gruppe, die er mit Freunden hat und die den Namen "The Tortured Man Club" trägt. Auch das Veröffentlichungsdatum ist nicht irgendwie gewählt: Heute vor einem Jahr wurde bekannt, dass Swift und Alwyn sich getrennt haben.
Abschied von London
Aufhorchen lässt außerdem der Track "So Long, London". In klassischer Taylor-Manier ist der fünfte Ttitel auf der Trackliste immer der emotionalste und auch diesmal scheint es keine Ausnahme zu geben. Schließlich verbrachten Joe und Taylor während ihrer Beziehung viel Zeit in der britischen Hauptstadt. 2019 widmete sie ihrem damaligen Herzbuben auch den Song "London Boy".
Fünf Phasen der Trauer
Prinzipiell kann man sagen, dass Swift auf "The Tortured Poets Departement" chronologisch die fünf Phasen der Trauer – Leugnung, Wut, Verhandeln, Depression, Akzeptanz – bewältigt. Dazu schrieb Swift auf Instagram: "Diese Autorin ist der festen Überzeugung, dass unsere Tränen in Form von Tinte auf einem Blatt heilig werden. Wenn wir unsere traurigste Geschichte ausgesprochen haben, können wir uns von ihr befreien. Und dann bleibt nur noch die gequälte Poesie zurück." Der Erfolg der neuen Platte scheint gewiss. So schrieb der "Guardian": "Dieses Album hat eine Tiefe und Reife, die ihre Konkurrenten im Vergleich dazu ein wenig blass aussehen lässt."