Traurige Nachricht: Tatort-Kommissar gestorben
Schauspieler Peter Sodann am Freitag in Halle an der Saale, Sachsen-Anhalt, verstorben. Wie seine Familie mitteilte, ist Sodann friedlich eingeschlafen. Er wurde 87 Jahre alt.
Sodann wurde am 1. Juni 1936 in Meißen, Sachsen, als Sohn eines Arbeiters geboren. Nach absolvierter Werkzeugmacherlehre entschloss sich Sodann für ein Jus-Studium. Fertig gemacht hat er dieses aber freilich nie – viel zu groß war die Sehnsucht nach dem Theater. Ein Wunsch, dem er mit einem Wechsel an die Leipziger Theaterhochschule 1959 nachging.
Eigenwilliger Kopf
Als einer der bekanntesten ostdeutschen Schauspieler hat er sich zeit seines Lebens nie den Mund verbieten lassen. "Ich bereue nichts! Ich habe schließlich keinen umgebracht! Es gab ja auch immer bestimmte Umstände, warum ich etwas gemacht habe und ich glaube, ich bin ziemlich vernünftig durchs Leben gekommen", sagte er einmal im Interview mit der deutschen Bild.
Von Stasi verhaftet
Als Leiter eines Kabaretts 1961 hat ihm seine Unerschrockenheit massive Probleme mit der Stasi eingebracht. Das Kabarett wurde wegen eines Programms, das als konterrevolutionär eingestuft wurde, aufgelöst. Ehrlich wurde wegen "staatsfeindlicher Hetze gegen die DDR" verhaftet. Neun Monate saß er dafür im Gefängnis. Auch nach seiner Haft wurde er weiter von der Stasi bespitzelt.
Tatort-Kommissar
Für Sodann ging es karrieretechnisch trotz Haft in der DDR gut aus. 1964 erhielt er sein erstes Theaterengagement am Berliner Ensemble, in den 70er Jahren sattelte er in Richtung Film- und Fernsehen um. Einem großen Publikum wurde Sodann als "Columbo von Dresden" bekannt: Von 1992 bis 2007 gab Sodann den Hauptkommissar "Bruno Ehrlich" erst im Dresdner, ab dem Jahr 2000 im Leipziger Tatort.
Kandidatur als Präsident
1986 erhielt er den Nationalpreis der DDR, im Jahr 2001 wurde ihm das deutsche Bundesverdienstkreuz verliehen. Bis 2005 leitete Sodann das "neue Theater" in Halle, das er in den 80er Jahren gegründet hatte. 2009 kandidierte der gebürtige Sachse für das Amt des Bundespräsidenten in Deutschland. Allerdings nur, weil er wusste, dass er keine Chance habe, und das System einmal von innen kennenlernen wollte, wie er betonte.
Sodann hinterlässt seine Frau Conny Brenner-Sodann und vier gemeinsame Kinder.