Paris-Prozess: Neun Jahre nach Überfall auf Kim Kardashian
Am Montag beginnt der spektakulärste Prozess des Jahres: Fast neun Jahre nach dem Raubüberfall auf US-Superstar Kim Kardashian müssen sich zehn mutmaßliche Täter in Paris vor Gericht verantworten. In der Nacht auf den 3. Oktober 2016, während der legendären Paris Fashion Week, drangen bewaffnete Räuber in die Penthouse-Suite einer Luxusresidenz ein, bedrohten den Concierge mit einer Waffe und stürmten direkt in das Zimmer des Reality-Stars. Kim wurde gefesselt, geknebelt und panisch ins Badezimmer gesperrt.
Millionenbeute
Die Bande verschwand mit Schmuck im Wert von unglaublichen neun Millionen Euro. Darunter befanden sich Kims geliebter Ehering von Kanye West im Wert von 3,5 Millionen Euro, zwei Cartier-Diamantarmbänder, mehrere goldene und diamantbesetzte Ketten, Ohrringe und sogar eine goldene Rolex. Selbst Kims iPhone 6 und ihr BlackBerry nahmen die Räuber mit. Nur ein einziges Stück – ein diamantbesetztes Kreuz – tauchte später wieder auf. Es war den Tätern bei der Flucht aus der Luxusresidenz aus der Tasche gefallen.
Gerichtsprozess
Jetzt müssen sich zehn Personen vor Gericht verantworten – neun Männer und eine Frau. Fünf von ihnen, darunter Yunice Abbas (der seine Tat sogar gestanden und ein Buch über den Überfall geschrieben hat), werden wegen bewaffneten Raubüberfalls und Entführung angeklagt. Die anderen fünf stehen wegen Beihilfe und unerlaubtem Waffenbesitz vor Gericht. Besonders brisant: Einige Täter waren zum Zeitpunkt des Verbrechens zwischen 60 und 72 Jahre alt.
Buch
Yunice Abbas, einer der Hauptangeklagten, veröffentlichte 2021 das Buch „Ich habe Kim Kardashian entführt”. Doch ein Gericht untersagte ihm, daraus finanziellen Profit zu schlagen. Auch Aomar Ait Khedache, ein weiterer Angeklagter, gestand seine Beteiligung, bestreitet jedoch, der Drahtzieher gewesen zu sein.
Rückkehr nach Paris
Kim wird am 13. Mai persönlich in Paris aussagen. Trotz des schlimmen Traumas erinnert sie sich noch heute erschütternd genau an den Überfall. Bereits 2017 sagte sie der Zeitung „Le Monde”, sie sei sich sicher gewesen, dass die Täter ihre Aktivitäten auf Social Media genau verfolgt hatten. „Sie wussten alles, was ich hatte, und wo ich war”, erklärte Kim damals. Auf dem Forbes Power Women's Summit gestand sie, dass sie ihre Social-Media-Nutzung drastisch änderte: keine Prahlereien mehr mit Schmuck oder Aufenthaltsorten. „Es war eine riesige Lektion für mich, nicht zu zeigen, was ich habe. Es hat mein Leben komplett verändert – aber ich denke, zum Besseren.”