Gänsehaut bei den Oscars: 45 Sekunden für Jamie Lee Curtis
John Travolta: Kampf mit den Tränen
Bei jeder Oscar-Verleihung ist es Tradition, jenen Schauspielern und Filmschaffenden zu gedenken, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Diesen Part hat heuer ausgerechnet John Travolta übernommen. Der 69-Jährige hat 2022 gleich zwei gute Freundinnen verloren: Seine Grease-Kollegin Olivia Newton-John und Kirstie Alley, mit der Travolta in „Guck mal, wer da spricht“ zu sehen ist. In seiner „In Memoriam“-Ansprache ist nicht zu überhören, dass er mit den Tränen kämpft.
Michelle Yeah schreibt Geschichte
Die 60-jährige Schauspielerin und gebürtige Malaysierin ist die erste Asiatin, die jemals einen Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ („ Everywhere All at Once“) gewonnen hat. Das war Yeah bewusst und sie hat ihr Rede dazu benutzt, um allen Kindern – und Frauen – Mut zuzusprechen:
Ihren Oscar hat Yeah schließlich ihrer Mutter und allen anderen Müttern dieser Welt gewidmet – sie seien die wahren Superhelden. Beim Verlassen der Bühne hat sie betont, dass heute Geschichte geschrieben wurde. Ein starker Auftritt einer noch stärkeren Frau – ein echter Gänsehautmoment mit tosendem Applaus!
Jamie Lee Curtis: „WIR“ haben einen Oscar gewonnen
Mit 64 Jahren ist Jamie Lee Curtis bereits ein alter Hase im Showgeschäft. Nach etlichen Filmen und Preisen darf sie nun auch die höchste Auszeichnung der Filmbranche ihr Eigen nennen: Sie hat den diesjährigen Oscar als beste Nebendarstellerin in "Everything Everywhere All at once" gewonnen. Besonders rührend sind die Worte an ihre verstorbenen Eltern Tony Curtis und Janet Leigh, die einst ebenfalls für einen Academy Award nominiert waren: „Ich habe nur 45 Sekunden Zeit und Janet Yang versprochen, dass ich es einhalten werden“, so die Schauspielerin auf dem Podium. „[…]an meine Mutter und meinen Vater, die beide für einen Oscar in verschiedenen Kategorien nominiert waren: Ich habe gerade einen Oscar gewonnen“, zeigte sich Jamie Lee Curtis gerührt.
Brendan Frazer zittert am ganzen Körper
Brendan Frazer konnte es kaum glauben, als tatsächlich sein Name in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ („The Whale“) fiel. Der Schock ist ihm ins Gesicht geschrieben. Auf der Bühne hat der 54-Jährige die goldene Statue am ganzen Körper zitternd entgegen genommen. Die aufrichtige Freude ist weder zu übersehen, noch zu überhören. „So sieht also das Multiversum aus! Oh mein Gott, ich danke der Academy für diese Ehre und unserem Studio A24, dass es einen so mutigen Film gemacht hat. Ich bin Darren Aronofsky dankbar, dass er mir eine kreative Rettungsleine zugeworfen und mich an Bord des […] Schiffes ‚The Whale‘ gezogen hat […]. Ich habe vor 30 Jahren in diesem Geschäft angefangen und es war nicht einfach für mich. […] Danke noch einmal. An jeden von euch und an alle. Ich bin dir sehr dankbar“, so Brendan Frazer.
Ke Huy Quan: Grüße an die 84-jährige Mama
Für seine Rolle in „Everything Everywhere All at Once“ sicherte sich der US-amerikanische Schauspieler Ke Huy Quan den Oscar als „Bester Nebendarsteller“. Mit zittriger Stimme wendet er sich in seiner Dankesrede direkt an seine Mutter.
Der gebürtige Vietnamese hat außerdem erzählt, dass seine Reise in einem Boot begonnen hat und er ein Jahr lang in einem Flüchtlingslager lebte. „Und irgendwie bin ich auf Hollywoods größter Bühne gelandet“, so der Schauspieler. „Ich kann es kaum glauben. Das ist der amerikanische Traum. Vielen Dank!“
Rihanna: Schwanger auf der Bühne
Vom Superbowl zu den Oscars – für das musikalische Highlight der diesjährigen Academy Awards-Verleihung sorgte Rihanna: Die Musikerin hat ihren Song „Lift me up“ aus „Black Panther: Wakanda Forever“ mit einem Orchester, in einem schwarzen Glitzer-Outfit und mit süßem Babybauch performt. Eine Oscar hat sie für die Nummer zwar nicht bekommen, der Auftritt bleibt aber definitiv in Erinnerung