"House of Gucci" mit Lady Gaga startet am 2. Dezember
Angelina Jolie, Penélope Cruz oder Margot Robbie waren im Gespräch für die Hauptrolle der Patrizia Reggiani in „House of Gucci“. Doch dann sah Regisseur Ridley Scott Popstar Lady Gaga im Film „A Star Is Born“ und war sich sicher: Sie musste die Rolle spielen. Und Lady Gaga ließ sich nicht lange bitten. Sie spielt die Frau, die 1995 den Mord an ihrem ExEhemann Maurizio Gucci in Auftrag gegeben haben soll. Und wie.
Mode, Macht und Mord
Der Film beginnt im Jahr 1970 und folgt den düsteren Geheimnissen und tödlichen Intrigen der berühmten Modedynastie. Im Mittelpunkt steht jene Patrizia Reggiani (Lady Gaga), die Maurizio Gucci (Adam Driver) heiratet. Als Maurizio sie wegen einer anderen Frau verlässt, kommt sie mit der Trennung und dem Verlust des Status als Jetset-Königin nicht zurecht. Immer wieder konkurriert sie auch mit den Schlüsselfiguren des Familienunternehmens um Kontrolle und Macht, unter anderem mit Onkel Aldo (Al Pacino), Cousin Paolo (Jared Leto) sowie Vater Rodolfo (Jeremy Irons).
Lady Gaga lebt die Rolle
Gaga (35), die mit bürgerlichem Namen Stefani Germanotta heißt und deren Vorfahren aus Italien stammen, hat ihre Rolle voll und ganz verinnerlicht. In einem Interview mit der britischen Vogue sagte sie: „Auch wenn ich nicht vor der Kamera stand, blieb ich Patrizia.“ Nicht nur äußerlich glich sich der Popstar der Rolle an: Sie färbte ihr platinblondes Haar dunkel und legte sich einen starken italienischen Akzent zu, den sie für mehr als neun Monate auch im Privaten beibehielt. Mit Patrizia Reggiani selbst, die nach Verbüßung ihrer 18-jährigen Haftstrafe in Mailand lebt, habe sie nicht persönlich gesprochen. „Ich konnte der Geschichte nur gerecht werden, wenn ich sie mit den Augen einer neugierigen Frau betrachte, die mit journalistischem Verständnis auf die Ereignisse blickt. Das hieß, niemand sollte mir sagen, wer Patrizia Gucci war, nicht einmal Patrizia Gucci.“
Label mit Weltruhm
Natürlich spielt im Film auch der Aufstieg der Marke eine Rolle. 1921 eröffnete Guccio Gucci einen Lederwarenladen in Florenz. Seine drei Söhne traten in das Unternehmen ein. Vor allem Aldo Gucci, der Älteste, trieb die Entwicklung voran. So führte er ein bis heute gültiges Gucci Symbol ein: die grünroten Streifen, die auf Sattelgurte zurückgehen. 1947 kam eine Tasche mit Bambusgriff auf den Markt. Sie wurde zu einem weiteren Markenzeichen. Bis schließlich Ende der 60erJahre ein Schuh Gucci endgültig zum Statussymbol machte: ein Loafer mit einer Pferdetrensen-spange über dem Spann. Da war schon die dritte Familiengeneration im Unternehmen aktiv. Und mit ihr wurde es richtig turbulent. Man stritt, intrigierte, prozessierte und enterbte.
Vier Kugeln töteten Gucci
Anfang der 80er-Jahre war das Luxusimage angekratzt. Maurizio Gucci holte erstmals in der Firmengeschichte Führungskräfte von außen an Bord. Tom Ford, ein smarter Texaner, stieg vom Designdirektor zum Kreativchef auf und legte den Grundstein für einen Look, der die Modewelt in Ekstase versetzte. Die Marke wurde wieder sexy. Doch Maurizio Gucci erlebte diesen Hype nicht mehr. Als er am Morgen des 27. März 1995 sein Mailänder Büro betreten wollte, trafen ihn vier Pistolenkugeln.