Françoise Hardy: Französische Ikone stirbt mit 80 Jahren
Françoise Hardy, eine der größten Ikonen Frankreichs, ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Bekannt für ihren Stil und ihre Stimme, hinterlässt sie ein bedeutendes musikalisches und modisches Erbe.
"Mama ist gegangen"
Ihr Tod wurde von ihrem Sohn, dem Musiker Thomas Dutronc, über Instagram bekannt gegeben. Er schrieb "Maman est partie" (auf Deutsch „Mama ist gegangen“) und teilte ein Babyfoto von sich und Hardy. Hardy litt seit 2004 an lymphatischem Krebs und unterzog sich zahlreichen Behandlungen, darunter Strahlentherapie. 2015 verschlechterte sich ihr Zustand, sodass sie kurzzeitig in ein künstliches Koma versetzt wurde. Die folgenden Jahre waren geprägt von Problemen mit Sprechen, Schlucken und Atmung.
Musikalische Karriere
Françoise Hardy wurde 1944 während eines Luftangriffs im von Nazis besetzten Paris geboren und wuchs bei ihrer Mutter auf. Mit 16 Jahren erhielt sie ihre erste Gitarre und begann, eigene Lieder zu schreiben und vor Plattenfirmen vorzuspielen. 1961 unterschrieb sie bei Disques Vogue und wurde zu einer zentralen Figur des yé-yé-Stils, einer Mischung aus Chanson, Pop und Rock’n’Roll. Ihr Durchbruch kam 1962 mit der Ballade "Tous les garçons et les filles", die sich über 2,5 Millionen Mal verkaufte und die französischen Charts anführte. 1963 trat Hardy für Monaco beim Eurovision Song Contest an und belegte den fünften Platz. Ihr Erfolg ermöglichte es ihr, ihre Musik in mehreren Sprachen aufzunehmen, darunter Englisch. Ihr Song "All Over the World" von 1964 wurde ihr einziger Top-20-Hit im Vereinigten Königreich.
Modeikone und Muse
Neben ihrer Musikkarriere wurde Hardy auch für ihren Stil bekannt, der elegante Silhouetten und lässige Outfits kombinierte. Sie wurde zur Muse von Designern wie Yves Saint Laurent und Paco Rabanne und arbeitete mit renommierten Fotografen wie Richard Avedon und David Bailey zusammen. Hardy prägte den französischen Chic des 20. Jahrhunderts.
Persönliches Leben
Hardy spielte auch in Filmen von Regisseuren wie Jean-Luc Godard und Roger Vadim mit. 1970 wechselte sie nach finanziellen Streitigkeiten mit Disques Vogue zu Sonopresse und veröffentlichte das hochgelobte Album "La Question" mit dem brasilianischen Musiker Tuca. In den 1970er Jahren zog sie sich aus dem Rampenlicht zurück, um ihren Sohn Thomas mit ihrem Partner Jacques Dutronc großzuziehen. Die beiden heirateten 1981 und trennten sich 1988, blieben jedoch Freunde. Hardy nahm in den späten 1970er Jahren ihre Musikkarriere wieder auf und experimentierte mit verschiedenen Musikstilen. Nach einer längeren Pause kehrte sie 1996 mit dem Album "Le Danger" zurück. Ihr letztes Album "Personne D’Autre" erschien 2018.