"Ich war nicht okay": Cara Delevingne bricht ihr Schweigen
Vergangenen Herbst haben verstörende Fotos des britischen Models Cara Delevingne die Runde gemacht: Völlig zerzaust, ohne Schuhe und rauchend torkelte die 30-Jährige am Flughafen in Los Angeles herum. Sie wirkte völlig verwirrt und ihr gesamter Auftritt besorgniserregend. Nun meldet sich Cara zurück und spricht erstmals öffentliche über die Paparazzi-Bilder. Mit überraschend offenen und sehr persönlichen Einblicken in ihr vergangenes sehr turbulentes Jahr.
Seit vier Monaten nüchtern
Der Vogue erzählt Cara Delevingne stolz, dass sie seit vier Monaten nüchtern ist und es auch weiterhin bleiben möchte. Als die Schockfotos entstanden sind, ist Cara gerade vom Burning Man Festival in Nevada zurückgekommen. „Ich habe nicht geschlafen. Ich war nicht okay“, erzählt sie. Als sie die Bilder von sich selbst gesehen hat, schämte sie sich und erkannte, dass sie ihr Leben ändern muss. Es sei an der Zeit gewesen, damit aufzuhören mit Alkohol und anderen (nicht näher definierten) Substanzen der Realität zu entfliehen, zeigt sich die 30-jährige Britin geläutert.
Psychische Problem seit Teenagerjahren
Delevingne wuchs mit drei älteren Schwestern in privilegierten Verhältnissen einer Londoner Familie auf. Cara sei ein aufgewecktes Kind gewesen, vor allem in Künsten begabt. Auch ihre Mutter kämpfte mit Suchtproblemen. Erste Erfahrungen mit Alkohol hat sie bereits mit sieben Jahren auf einer Familienhochzeit gemacht, Schlaftabletten wurden Klein-Cara mit zehn Jahren verschrieben. In ihren Jugendjahren hat die heute 30-Jährige angefangen, ihr Leben zu hinterfragen – der Startschuss für ihre psychischen Probleme.
Seither kämpft die Britin mit Depressionen. Besonders schlimm wurde es 2020, als der Corona-Lockdown startete. „Es war ein Tiefpunkt. […] Ich hatte gerade eine komplette Existenzkrise. Mein ganzes Zugehörigkeitsgefühl, meine ganze Bestätigung – meine Identität, alles – war so in Arbeit verstrickt. Und als das vorbei war, fühlte ich mich, als hätte ich keinen Zweck“, so Cara. Anstatt die Zeit für sich selbst zu nutzen, hat sie sich in extensives Feiern gestürzt. Und damit hat die Britin auch nach dem Lockdown und als die Job-Angebote zurückgekommen sind nicht aufgehört.
Sommer der Selbstzerstörung
Im Frühjahr 2022, während der Produktion der sechsteiligen Doku-Reihe „Planet Sex“, in der Cara erstmals offen über die Komplexität ihrer queeren Identität spricht, erhält sie die traurige Nachricht, dass ihre geliebte Großmutter gestorben ist. Ein Schock für das Model, vom Feiern hat sie aber auch das nicht abgehalten. Ganz im Gegenteil.
Und so hat ein Sommer voller Selbstzerstörung und hedonistischer Ausschweifung begonnen, der in den verstörenden Fotos am Flughafen endete. Stets mit dabei: Alkohol und Drogen.
„Reset“ mit neuer Freundin
Ende vergangenen Jahres zog das Model schließlich die Reißleine und hat sich selbst in eine Reha-Klinik eingewiesen. Mehrere Wochen lang hat sich Cara einer 12-Stufen-Therapie unterzogen. Stets an ihrer Seite, auch in den dunkelsten Momenten: Leah Mason – Musikerin („Minke“, 30) und seit etwa einem Jahr die neue Freundin von Cara Delevingne. „Sie ist die Art von Person, die Grenzen hat. Es näherte sich ein Punkt, an dem sie es mit mir nicht mehr länger aushalten würde. Und das war ein verkappter Segen. Es ist das erste Mal, dass ich das Gefühl habe, in einer Beziehung zu sein, in der ich nicht versuche, jemanden zu retten“, so Delevingne. Mit ihr verbrachte Cara die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage in Utah – das erste Mal komplett nüchtern.