Boris Becker wollte Schulden mit Ehering bezahlen
Ex-Tennisprofi Boris Becker soll seinem Insolvenzverwalter seinen Ehering angeboten haben, um seine Schulden zu begleichen. Bei einem Treffen im Juli 2017 habe Becker angeboten, "sich in seinem Haus in Wimbledon umzusehen und zu schauen, was vorhanden ist", sagte Beckers Anwalt Jonathan Laidlaw am Mittwoch.
Finca auf Mallorca sollte verkauft werden
Becker habe von sich aus angeboten, dem Insolvenzverwalter einen "teuren Ehering" zu übergeben, so Laidlaw. Auch habe der Ex-Tennisprofi seine zehn Millionen Euro teure Finca auf Mallorca verkaufen wollen, um seine Insolvenz abzuwenden.
Becker drohen bis zu 7 Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft wirft Becker vor, in einem Insolvenzverfahren in seiner Wahlheimat Großbritannien Vermögenswerte unterschlagen und Informationspflichten nicht eingehalten zu haben. Ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft. Ein Konkursgericht in London hatte den dreimaligen Wimbledon-Sieger im Juni 2017 wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt.
Große Summen gingen an die Ex-Frauen
Seine Außenstände wurden damals auf bis zu 50 Millionen Pfund (59 Millionen Euro) geschätzt. In 24 Anklagepunkten wird Becker nun vorgeworfen, in dem Insolvenzverfahren unter anderem mehrere Pokale zurückgehalten zu haben, darunter die Trophäe für seinen ersten Wimbledon-Sieg 1985. Zudem soll er Immobilien, Aktien und Bankguthaben verschwiegen und große Summen unter anderem auf Konten seiner Ex-Frauen Barbara und Lilly Becker überwiesen haben.
Becker will seine Unschuld beweisen
Becker weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Der Prozess wird voraussichtlich drei Wochen dauern. Während seiner aktiven Sportlerkarriere hatte Becker 49 Titel gewonnen und Preisgelder von mehr als 20 Millionen Euro kassiert. Unvergessen ist sein erster Wimbledon-Sieg 1985 im Alter von 17 Jahren. Er wurde damit zum jüngsten Einzel-Sieger des prestigeträchtigsten Turniers.