Andrew Tate: Mit Frauenhass zum Erfolg
Andrew Tate zählt derzeit zu den erfolgreichsten TikTokern – und zu den gefährlichsten. Der Ex-Kickboxer provoziert fast täglich mit aggressiven Aussagen, die sich vor allem gegen Frauen richten. Das große Problem daran? Dem Publikum gefällt das, vor allem dem jungen.
"Frauen lieben misogyne Männer"
Denn Tate verherrlicht nicht nur Gewalt, sondern versucht Frauen auch in traditionelle Rollen zurückzudrängen. "Kein Mann sollte monogam leben", "Frauen sollten eine gewisse Verantwortung übernehmen, wenn sie vergewaltigt werden" oder "Frauen lieben misogyne Männer" sind nur einige der Aussagen, die sich in Tates Videos finden lassen. Außerdem pocht er auf den Besitzanspruch des Mannes über die Frau: "Meine Weiber reden nicht mit anderen Männern, mögen keine anderen Männer. Meine Weiber gehen nicht ohne mich in den Club, sie sind zu Hause."
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"Schlag ihr ins Gesicht"
Auf die Frage, was er tun würde, wenn seine Frau ihn betrügen würde, antwortete der 35-Jährige: "Ich hol die Machete raus, schlag sie ihr ins Gesicht und halte sie sehr fest am Nacken." Dass Tates Worten durchaus auch Taten folgen können, zeigte sich bereits vor Jahren. 2016 nahm der Ex-Sportler an der US-Version von "Big Brother" teil, musste die Show jedoch bald wieder verlassen. Im Netz kursierten nämlich Videos, die zeigten, wie Tate eine Frau mit einem Gürtel schlägt oder sie anschreit, die Prellungen zu zählen, die er ihr nun zufügen würde. Alle Beteiligten bestätigten zwar, dass es sich um abgesprochene Spielchen handelte, ins TV durfte der Brite jedoch nicht zurück.
Der starke Mann
Seiner Social-Media-Beliebtheit scheint jedoch nichts Abbruch zu tun. Im Juli 2022 wurde er öfter gegoogelt als Kim Kardashian oder Donald Trump. Auf Instagram folgen ihm über 4 Millionen Menschen, auf TikTok hat er Milliarden von Aufrufen. Tate ist überall und mittlerweile ein gern gesehener Gast in Podcasts oder Talkshows. Damit bekommt er aber nur mehr Platz eingeräumt, um seine Idee des starken Mannes und der schwachen Frau einem breiten Publikum zu präsentieren.
Appell an TikTok
Auf TikTok gibt es bereits erste Hilferufe von Frauen. Eine Frau beschreibt den Briten als "angsteinflößendsten Mann im Internet", eine andere meint, ihr Freund habe sich seit er die Videos konsumiere dramatisch zum Negativen verändert. Denn es sind gerade junge und beeinflussbare Männer, die zu Tates Fußvolk gehören und seine Videos teilen. Die Video-Plattform, die sich selbst als "inklusiv und unterstützend" beschreibt, hat noch nichts gegen den "Tate-Hype" unternommen. Und das, obwohl User weltweit fordern, die Videos und Beiträge des Ex-Kickboxers zu sperren.