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FPÖ-Chef Herbert Kickl lachend mit ausgestrecktem Daumen kurz nach dem Urnengang
FPÖ-Chef Herbert Kickl kann sich über einen klaren ersten Platz freuen.
FPÖ-Chef Herbert Kickl kann sich über einen klaren ersten Platz freuen.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Politisches Erdbeben: Was jetzt passieren kann

29.09.2024 um 17:27, Stefanie Hermann
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Die Regierung wurde heute klar abgewählt. Erstmals in der Geschichte erreicht die FPÖ Platz 1 – und einen deutlichen Vorsprung auf ÖVP und SPÖ.

Die Nationalratswahl ist geschlagen: Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik ist die FPÖ bei einer Nationalratswahl auf Platz 1 gekommen. Nach den ersten Hochrechnungen toppt sie mit 29,1 Prozent ihr Rekordergebnis von 1999 (26,91 Prozent) deutlich.

ÖVP und SPÖ am Tiefpunkt

Die ÖVP wiederum schrammt nur knapp an ihrem schlechtesten Ergebnis von 2013 vorbei. Mit einem historischen Minus von über 11 Prozent reicht es mit 26,2 Prozent noch für Platz 2.

Keinen Grund zum Jubeln gibt es bei der SPÖ. Die Sozialdemokraten erzielen mit großer Wahrscheinlichkeit ihr schlechtestes Resultat: 20,4 Prozent der Wähler konnten sie von sich überzeugen.

Grüne und NEOS rittern um Platz 4

NEOS und Grüne dürften in etwa gleichauf liegen. Während die NEOS sich aber über ein leichtes Plus und 9 Prozent der Stimmen freuen können, verzeichnet der Junior-Koalitonspartner herbe Verluste. Rund 5 Prozentpunkte haben die Grünen beim Urnengang eingebüßt.

Kleinparteien verfehlen Einzug

Die Kleinparteien, darunter die KPÖ und die BIER-Partei, verfehlen den Einzug in den Nationalrat klar. Ebenso Wandel (Keine) und die Liste Madeleine Petrovic (LMP).

Mögliche Koalitionen

Ob es bei FPÖ-Chef Herbert Kickl auch für das Kanzleramt reichen wird, bleibt noch abzuwarten. Auch wenn es Usus ist, dass die stärkste Partei den Regierungsbildungsauftrag erhält, gibt es dazu kein Gesetz. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der den Auftrag erteilt, hat sich im Vorfeld alle Optionen offen gelassen.

Die aktuelle Regierung ist klar abgewählt. Gemeinsam hat man über 16 Prozentpunkte und damit die Mehrheit verloren. Rechnerisch wäre aktuell lediglich eine Neuauflage von Türkis-Blau bzw. eher Blau-Türkis komfortabel möglich. Eine solche unter Herbert Kickl hat ÖVP-Chef Karl Nehammer in den letzten Tagen allerdings vehement ausgeschlossen.

Eine große Koalition ist rechnerisch aktuell knapp möglich. Gemeinsam kommen ÖVP und SPÖ aktuell auf 93 von 183 Nationalratsmandaten. Aufgrund der Schwankungsbreite ist das aber noch nicht in Stein gemeißelt.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.09.2024 um 18:55 Uhr aktualisiert.

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