Parteichef-Streit: Freiheitliche würden Doskozil wählen
Nach dem gestrigen Auftakt zum Parteichef-Showdown mit Präsidiums- und Vorstandssitzung steht fest, dass es eine Befragung der rund 140.000 SPÖ-Mitglieder geben wird. Dieses Szenario hat sich vor allem Hans Peter Doskozil gewünscht. Der Herausforderer von Pamela Rendi-Wagner rechnet sich an der Basis größere Erfolgschancen aus. Eine Umfrage in der Tageszeitung "Heute" legt aber Nahe, dass Doskozil einem Irrtum aufgesessen sein könnte.
Rote auf Rendi-Wagners Seite
Die vom Meinungsforschungsinstitut "Uniqe Research" durchgeführte Umfrage hat rund 800 Personen befragt, wen sie für am besten geeignet halten, als Spitzenkandidat der SPÖ ein gutes Ergebnis zu erreichen. Im Gesamtergebnis liegt Hans Peter Doskozil (46 Prozent) knapp vor Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (39%) und Ex-Kanzler Christian Kern (36%) – Pamela Rendi-Wagner folgt auf Platz vier mit 34 Prozent. Deutlich rosiger, und mit Blick auf die Mitgliederbefragung auch wichtiger, sieht es für die aktuelle Bundesparteivorsitzende im Detailergebnis der SPÖ-Wähler aus. Hier liegt Rendi-Wagner nämlich mit starken 72 Prozent auf dem ersten Platz. Konkurrent Hans Peter Doskozil erreicht hingegen nur einen Wert von 45 Prozent.
Doskozil spricht rechte Wähler an
Ganz anders stellt sich die Situation bei Wählern der ÖVP und FPÖ dar. Mit seinem harten Migrationskurs kann der burgenländische Landeshauptmann in diesen Wählergruppen punkten. 52 Prozent der ÖVP-Wähler und sogar 62 Prozent der FPÖ-Wähler halten Doskozil für den aussichtsreichsten SPÖ-Spitzenkandidat. Rendi-Wagner kommt bei diesen Gruppen nur auf 36 bzw. 15 Prozent. Will die SPÖ also im Wählerteich von Volkspartei und Freiheitlichen fischen, wäre Doskozil sicher der bessere Kandidat.
