Mikl-Leitner: "Rote bleiben Gsindel"
Der Wirbel rund um veröffentlichte Chats will nicht abreißen. Erwischt hat es nun ausgerechnet eine, die als Urgestein der ÖVP gilt: die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Die ehemalige Innennministerin soll sich 2016 während der Koaltionsgespräche rund um Flüchlichtlingskrise und Staatsschutzreform despektierlich über ihren roten Verhandlunspartner geäußert haben. An ihren damaligen Kabinettschef Michael Kloibmüller soll sie ins Smartphone getippt haben: "Rote bleiben Gsindel! Schönen Schitag!"
Rote bleiben Gsindel! Schönen Schitag!
Entschuldigung und Erinnerungslücke
Jetzt hat sich die schwarze Landesfürstin via Aussendung für ihre Nachricht entschuldigt. "Ich kann diese Nachricht nicht überprüfen - meine Zeit in der Bundesregierung ist sechs Jahre her. Aber ich will die Stimmung in der damaligen Koalition nicht beschönigen", so die Landeshauptfrau. "Es herrschte ein sehr rauer Ton und viel Misstrauen. Übrigens nicht nur zwischen den Koalitionsparteien, sondern auch innerhalb der Parteien – auch in der ÖVP."
Es herrschte ein sehr rauer Ton und viel Misstrauen. Übrigens nicht nur zwischen den Koalitionsparteien, sondern auch innerhalb der Parteien – auch in der ÖVP.
Lehren gezogen
Sie selbst habe ihre Lehren aus der damaligen Zeit gezogen. Für sie habe sich gezeigt, "dass das Gegeneinander, der Streit und das Misstrauen nicht nur die Regierungszusammenarbeit, sondern die Entwicklung des ganzen Landes lähmt." Ein Grund, weshalb sie auf das vielzitierte Miteiander setze. Zu ihrer Nachricht von damals sagt sie: "So sollte man weder miteinander noch übereinander reden. Und ich möchte mich ausdrücklich bei jeder und jedem einzelnen entschuldigen, die oder der sich von dieser Nachricht aus der Vergangenheit angesprochen und beleidigt fühlt."