"Ohne Sebastian, ohne mich": Spekulation um Rücktrittsgründe
Nach dem überraschenden Polit-Aus von Elisabeth Köstinger (ÖVP) wird über die wahren Gründe für den plötzlichen Abgang spekuliert. Das Timing lässt aufhorchen. Nach seinem Rückzug aus der Politik hat Alkanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Sonntag sein erstes Interview gegeben. Darin stellt er klar: Eine Rückkehr in die Politik wird es für ihn nicht geben. Nur 24 Stunden später tritt die enge Kurz-Vertraute Köstinger von ihrem Ministerposten zurück. Ihre Entscheidung habe sie bereits mit Sebastian Kurz' Rückzug aus der Politik getroffen, betont Köstinger in ihrer Begründung. Unter ihm wurde sie erst ÖVP-Generalsekretärin, später Ministerin.
Posten in der Privatwirtschaft
Jetzt wird heftig gemutmaßt, ob Kurz nicht Pläne für seine ehemalige Mitstreiterin hat. Unter anderem könnte Köstinger wie ihr Ex-Chef in die Privatwirtschaft wechseln. Der Abtritt der 43-Jährigen Kärnterin ist nicht der erste Rückzug eines Mitglieds des ehemaligen Team Kurz. Mehrere türkise Top-Beamte haben ihren Posten in den vergangenen Wochen unerwartet geräumt.
Liebe @ElliKoestinger! Vielen Dank für unsere gemeinsame Zeit in der Politik, in der du tagtäglich für die Werte und Überzeugungen der Volkspartei gekämpft hast und als Bundesministerin so vieles umsetzen konntest. Alles Gute für dein neues Kapitel und deinen weiteren Weg!
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) May 9, 2022
Türkises Parteiopfer
Laut spekuliert wird deshalb nicht nur über Rochaden innerhalb der Regierung, sondern auch über eine Neuausrichtung der Volkspartei. Köstingers Rücktritt könnte Signal für umfassende Neustukturierungen sein. In Anbetracht des nahenden ÖVP-Parteitags kommenden Samstag, könnte der Zeitpunkt nicht besser sein. In diesem Kontext heiß gehandelt wird auch der möglicherweise bald bevorstehende Rücktritt der Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck (ÖVP).