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Rauchsäule nach einem israelischen Angriff auf die Stadt Khan Younis im Gazastreifen
Neue Angriffe auf Khan Younis werden erwartet.
Neue Angriffe auf Khan Younis werden erwartet.
APA/AFP

Angriff geplant: Israel ruft Bewohner von Khan Younis zur Flucht auf

11.08.2024 um 11:15, Patrick Deutsch & APA, Red
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Die israelische Armee ruft die Bewohner von Khan Younis zur sofortigen Evakuierung auf, um sich vor einem bevorstehenden Angriff zu schützen.

Die israelische Armee hat vor einem neuen Militäreinsatz in Khan Younis Einwohner eines nördlichen Stadtviertels dazu aufgerufen, das Gebiet unverzüglich zu verlassen. Sie sollten sich in eine humanitäre Zone begeben, deren Grenzen neu gezogen worden seien, teilte die Armee den Menschen per SMS, Telefonat sowie Medienberichten in arabischer Sprache und mit Hilfe von Flugblättern mit. Khan Younis liegt im südlichen Gazastreifen.

Terroristische Aktivitäten

Israel wirft militanten Palästinensern vor, sie hätten die humanitäre Zone für "terroristische Aktivitäten und Raketenangriffe auf den Staat Israel" missbraucht. Daher würden die Grenzen der humanitären Zone angepasst. Dies geschehe auf der Basis präziser Geheimdienstinformationen, denen zufolge die islamistische Terrororganisation Hamas ihre Infrastruktur in dem Gebiet eingebettet habe. Ziel der Warnungen sei es, Schaden an Zivilisten zu vermeiden, hieß es in der Mitteilung der Armee.

Internationale Kritik

Bei einem verheerenden israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza waren am Samstag nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzes sprach von mindestens 93 Toten in dem als Flüchtlingsunterkunft genutzten Gebäude. Der Vorfall rief international Entsetzen und Kritik hervor.

Armee bestätigt Angriff

Das israelische Militär bestätigte den Angriff, der einer Kommandozentrale der Hamas galt, die sich in dem angegriffenen Objekt befunden habe. Dabei seien mindestens 19 Kommandanten und Kämpfer der Hamas und des Islamischen Jihad getötet worden. Mit "hoher Wahrscheinlichkeit" gehe die Armee auch davon aus, dass sich ein ranghoher Jihad-Kommandant in dem Schulgebäude aufgehalten habe. Ob er bei dem Angriff in der Al-Tabaeen-Schule tatsächlich ums Leben kam, war aber nicht sicher.

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