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Frau hält Schild mit der Aufschrift "HPV"
Die HPV-Impfung soll bis zum 30. Geburtstag kostenlos werden.
Die HPV-Impfung soll bis zum 30. Geburtstag kostenlos werden.
iStock.com/piotr_malczyk

Durchbruch: gratis HPV-Impfung wird ausgeweitet

06.03.2024 um 10:04, Cornelia Scheucher
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Die Gratis-Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) wird ausgeweitet. Künftig soll sie für junge Menschen bis zum 30. Geburtstag kostenlos sein.

Gute Nachrichten aus dem Bundesministerium für Gesundheit: Minister Johannes Rauch gab am 4. März, dem Welt-HPV-Tag bekannt, dass die gratis Impfung gegen Humane Papillomaviren künftig bis zum 30. Geburtstag ausgeweitet werden soll. Bis dato gab es die kostenlose Impfung nur für Personen zwischen 9 und 21 Jahren. Für alle anderen lagen die Kosten für die drei Teilimmunisierungen bei etwa 650 Euro. 

Keine Frage des Einkommens 

Da laut Rauch "Gesundheit keine Frage des Einkommens sein darf", wurde an der Ausweitung gearbeitet. Die dazu nötigen Beschlüsse von Bund, Ländern und Sozialversicherung sollen im April fallen. Wie dringlich diese Entscheidung getroffen wurde, zeigen auch die Zahlen: Zurzeit liege die Durchimpfungsquote der Altersgruppe 21 bis 30 nur bei mageren 5 Prozent. Dabei kann die Impfung Leben retten und gegen Krebs schützen. Schließlich erkranken hierzulande jährlich 400 bis 500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, ausgelöst durch den HPV-Erreger. EU-weit ist Gebärmutterhalskrebs sogar die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen zwischen 15 und 44 Jahren. 

Die HPV-Impfung ist die einzige Impfung gegen Krebs. Sie rettet Jahr für Jahr viele Menschenleben in Österreich. Wir wollen nun allen Menschen bis zum 30. Geburtstag die Möglichkeit bieten, die kostenlose HPV-Impfung nachzuholen. Ich bin zuversichtlich, dass die entsprechenden Beschlüsse im April fallen. Den Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein.

Gesundheitsminister Johannes Rauch

Für alle Geschlechter wichtig 

Dabei ist HPV alles andere als nur Frauensache: Bei Männern können die Viren Krebserkrankungen im Genitalbereich sowie Mund- und Rachenraum auslösen. Im nationalen Impfplan wird dementsprechend darauf verwiesen, dass alle Geschlechter das Impfangebot nutzen sollen: "Es können sich Personen unabhängig ihres Geschlechts infizieren, weshalb die Impfung geschlechtsunabhängig nicht nur zur Unterbrechung der Infektionskette, sondern auch zur Erreichung eines Gemeinschaftsschutzes wichtig ist." 

Impfzahlen fast verdoppelt 

Seitdem die kostenlose Impfung im Februar des vergangenes Jahres für alle 9- bis 21-Jährigen eingeführt wurde, haben sich die Impfzahlen fast verdoppelt. Rund 106.000 Impfungen wurden im elektronischen Impfpass registriert. 

 

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