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Ferdinand Wegscheider und Herbert Kickl
ServusTV-Chefredakteur Ferdinand Wegscheider und FPÖ-Chef Herbert Kickl.
ServusTV-Chefredakteur Ferdinand Wegscheider und FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Montage Franz Neumayr / picturedesk.com & Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com

FPÖ und ServusTV als Pandemie-Treiber?

14.09.2021 um 09:32, Robert Eichenauer
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Was die Impfquote betrifft, liegt Österreich im internationalen Vergleich nur mehr knapp vor den ehemaligen Ostblock-Staaten. Woran liegt das?

Wenn Ferdinand Wegscheider, der Intendant von Servus TV, Woche für Woche seine Tiraden über die „Plandemie“, die gesteuerte Politik und die gekauften Medien vom Stapel lässt, bleibt bei der eingeschworenen Impfgegnerschaft dieses Landes kein Auge trocken. Auch ORF-Anchorman Armin Wolf zeigte sich kürzlich in einem Tweet von den Ausführungen Wegscheiders verblüfft.

Der Sender hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie auf die Seite der Leugner, Verharmloser und Kritiker geschlagen. Das „Virologische Quartett“ rund um Mastermind Sucharit Bhakdi, der selbst Servus TV mittlerweile zu schräg wurde, ist zwar Geschichte, bei „Talk im Hangar“ darf aber immer noch so ziemlich jeder Schwurbler auftreten. Und Michael Fleischhacker, ehemals seriöser Presse-Chefredakteur, geriert sich dabei noch als Bollwerk der Unabhängigkeit.

Verschwörer schauen Servus TV

Eine Auswertung des Austria Corona Panel Projects der Uni Wien zeigt deutlich, dass Servus-TV-Seher zu einer Verharmlosung des Virus neigen und eher an Verschwörungstheorien glauben. So sind etwa 21 Prozent der Meinung, dass das Corona-Virus nicht gefährlicher sei als eine normale Grippe. Noch verblüffender ist aber das Ergebnis, dass fast ein Drittel der Servus-Seher der Aussage zustimmt, dass Bill Gates die Menschheit zwangsimpfen will, um damit Geld zu verdienen. Nicht verwunderlich ist es daher, dass bei dieser Gruppe auch die Impfbereitschaft mit 60 Prozent deutlich niedriger ist als bei Nicht-Nutzern des Senders (76 Prozent).

FPÖ-Wähler impfskeptisch

Ein ähnliches Bild bietet die FPÖ. Sie ist die einzige Partei, die offen impfskeptisch ist und hat damit aus dieser Ecke einen beträchtlichen Zulauf. Auch hier zeigt die Studie des Austria Corona Panel, dass die FPÖ einen durchaus beachtlichen Teil dazu beitragen könnte, die Impfbereitschaft zu erhöhen. So sind nur 36 Prozent der potenziellen Wähler (Sonntagsfrage) bereist geimpft, während sich 54 Prozent eher nicht impfen lassen wollen. Zum Vergleich: ÖVP-Wähler sind zu 86 Prozent, SPÖ-Wähler zu 73 Prozent geimpft. Laut Studienautor Moritz Eberl könne die FPÖ einen wesentlichen Teil dazu beitragen, die Impfquote zu erhöhen und damit die Pandemie früher zu beenden.

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