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Pleiten steigen in Österreich
Pleiten steigen in Österreich um 51 Prozent.
Pleiten steigen in Österreich um 51 Prozent.
Ohde, Christian / Action Press / picturedesk.com

Firmenpleiten steigen in Österreich um 51 Prozent

31.10.2022 um 10:38, Klaus Schobesberger
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Die meisten Insolvenzen verzeichnet der Handel. Deutschland und Schweiz liegen bei Unternehmensinsolvenzen deutlich hinter Österreich.

Von Januar bis September 2022 wurden in Österreich insgesamt 1.692  Konkursverfahren bei Unternehmen registriert. Das sind um 51 Prozent mehr Firmenpleiten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Dun & Bradstreet, die die Anzahl der Insolvenzen und Neugründungen in der Region Deutschland, Österreich, Schweiz untersucht hat. Besonders stark betroffen in Österreich war der Handel. Hier nahmen die Pleitefälle von 189 auf 377 zu. Dies entspricht einem Zuwachs von 99 Prozent. In der Baubranche stiegen die Konkurse um 30 Prozent auf 333 Unternehmen, während bei Dienstleistern (246 Fälle) und Gastgewerbe (175 Fälle) der Zuwachs jeweils 62 Prozent betrug.

Weniger Neugründungen

Während die Konkurse stark zulegten, nahmen die Neugründungen ab. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 wurden in Österreich 17.306 Unternehmen neu ins Firmenbuch eingetragen. Somit reduzierte sich die Zahl der Neugründungen um fünf Prozent. In der Schweiz betrug der Rückgang an Neugründungen zwei Prozent, in Deutschland allerdings satte elf Prozent. Allerdings stiegen sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz die Unternehmensinsolvenzen weniger stark. Die Schweiz verzeichnete ein Plus von 23 Prozent bei Unternehmenskonkursen, in Deutschland betrug der Anstieg moderate 4,0 Prozent auf 6.989 Insolvenzen. Energiesicherheit und Teuerung setzen Unternehmen in der gesamten Region unter Druck. "Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen trotz Unterstützungsprogrammen zunehmen wird. Besorgniserregend ist auch der abnehmende Gründergeist. In Zeiten, in denen ein dauerhaftes Überleben nicht gesichert ist, ist dies aber auch verständlich", heißt es bei Dun & Bradstreet.

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