Corona: Das erwartet uns im Herbst
Auf der südlichen Halbkugel hält der Winter Einzug. Die Temperaturen haben wesentlichen Einfluss auf die Verbreitung des Corona-Virus. Geht das Infektionsgeschehen in den wärmeren Sommermonaten zurück, begünstigen kalt-feuchte Temperaturen die Verbreitung. In Ländern wie Südafrika lässt sich deswegen bereits jetzt ablesen, was auch uns in Österreich im Herbst erwarten könnte.
Fünfte Welle in Südafrika
In Südafrika baut sich aktuell die fünfte Welle auf. Am stärksten vertreten sind die zwei Omikron-Varianten BA.4 und BA.5, die BA.2 verdrängt haben. Auch in Europa wurden die beiden Mutationen kürzlich erstmals nachgewiesen. Aktuell gibt es kaum Hinweise auf schwere Krankheitsverläufe oder höhere Ansteckungen. Experten warnen aber davor, zu früh aufzuatmen. Die Entwicklung des Virus wird weitergehen.
Szenarien für Österreich
Das ist auch hierzulande die größte Unbekannte für das künftige Infektionsgeschehen. In den günstigsten Szenarien wird es ähnlich der Grippe alle ein bis zwei Jahre eine Winterwelle geben. Im ungünstigsten Fall mutiert das Virus mit einem weiteren Corona-Stamm zu einer Art Super-Corona. Umso wichtiger sei ein durchgehendes Monitoring und Überwachung des Infektionsgeschehen. Als besonders effizient hat sich hierzu das nationale Abwassermonitoring erwiesen.
Maßnahmen im Herbst
In Österreich arbeiten Experten bereits jetzt an Maßnahmen, um den möglichen Szenarien Herr zu werden. Vorgelegt wurde hierzu kürzlich ein erstes Arbeitspapier ("Covid-19: Szenarien für Herbst/Winter 2022 - und darüber hinaus"). Beleuchtet werden darin die Ziele des Pandamiemanagements, Szenarien-abhängige und unabhängige Annahmen, nötige Infrastruktur und die Rolle von Kommunikation. Völlig ausgearbeitet ist es noch nicht, vielmehr sei es als eine Version 1.0 zu verstehen, wie Wissenschaftler Andreas Bergthaler betont. Kritik und Vorschläge seien willkommen. Im wesentlichen müssten Test- und Impfstraßen adaptiert bleiben, Infrasktruktur ausgebaut und Frühwarnysteme beibehalten werden.
Dies ist als Version 1.0 zu verstehen. Konstruktive Kritik, Ideen und Vorschläge können gerne hier ⬇️ gepostet werden. Wir werden diese diskutieren und versuchen zu berücksichtigen. 🙏 3/3
— Andreas Bergthaler ☮️ (@abergthaler) April 27, 2022
Covid-19-Maßnahmengesetz verlängert
Bereits vergangene Woche wurde das COVID-19-Maßnahmengesetz verlängert. Dieses hatte speziell zu Lockdown-Zeiten große Bedeutung. Gelten wird es nun bis nun bis Mitte kommenden Jahres gelten.Das Gesetz schafft die rechtlichen Voraussetzungen für mögliche Verschärfungen im Herbst.
Vorbereitung im Gesundheitsministerium
Grob gesagt wird die bisherige Corona-Strategie bei Bedarf im Herbst fortgesetzt. Impfen, testen, abwarten scheinen dabei die großen Schlagworte zu bleiben. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verspricht eine Straffung der Beratergremien. Impfstoff- und Medikamentenversorgung sei gesichert.
Abgleich mit internationalen Surveillance-Studien: läuft.
— Johannes Rauch (@johannes_rauch) April 19, 2022
Impfstoffbevorratung: gesichert. Medikamentenbevorratung: gesichert. Schutzmaterialbevorratung: gesichert.
Verfügbarkeit von Tests: gesichert.
Straffung der Beratergremien: in Arbeit. 3/5
Bildungsministerium bislang ohne Plan
Diffuser sieht es es unterdessen im Bildungsministerium aus. Für die Schulen gäbe es keine konkreten Pläne, lässt Minister Martin Polaschek (ÖVP) wissen. Maßnahmen müsse man in eine "bundesweite Strategie" einbetten. Man überlege noch, konkrete Strategie gibt es keine.