Test: Nissan X-Trail e-Power
Es klingt wirklich nicht prickelnd. Ein Nissan X-Trail seines Zeichens ein großes SUV mit mächtiger Front und extrem viel Platz sowie einem Gewicht von zwei Tonnen, wird von einem 1,5-Liter Motor angetrieben. Die 158 PS des Benzinmotors sind gar nicht so übel, aber spannend wird es durch die beiden zusätzlichen E-Motoren vorne und hinten. Aha, ein Allrad also! Dadurch ergibt sich eine kräftige Systemleistung von 214 PS. Auf der Vorderachse gibt es einen 204-PS-E-Motor und an der Hinterachse sitzt ein 136-PS-E-Motor. Von 0 auf 100 km/h geht es in 7 Sekunden.
Generator liefert Saft
Und wie funktioniert das Kunstwerk? Interessanterweise treibt der Benziner das Auto nicht direkt an. Der Verbrenner stellt quasi wie ein Notstromaggregat die Energie für die E-Motoren zur Verfügung. Damit der Motor nicht immer arbeiten muss, gibt es an Bord eine 2,1-kWh-Batterie, die sozusagen gemeinsam mit einem Generator den Saft für den E-Antrieb liefert und als Puffer dient. Deswegen fährt sich der Nissan X-Trail e-Power zu einem großen Teil tatsächlich wie ein E-Auto.
Verbrauch von 7 Litern
Insbesondere im Stadtgebiet spielt der Japaner seine Karten aus. Das ohnehin schon gut gedämmte SUV lässt sich eben wie ein E-Auto lautlos bewegen. Der Motor springt automatisch an, wenn Energie gebraucht wird. Wahrnehmbar durch ein leises knurren. Unterm Strich keine schlechte Technik, denn im Stadtgebiet konnten wir im Test zum Teil mit gut 5,5 Liter Benzin über die Runden kommen. Insgesamt lagen wir im Schnitt bei sieben Litern. Auf Autobahnen und hohen Geschwindigkeiten ist der Verbrauch höher. Da bringt der Hybrid weniger Vorteile.
Leben im Innenraum
Die Platzfrage stellt sich nicht. Vorne ist sowieso alles im grünen Bereich und auf den hinteren Rängen gibt es überhaupt außerordentlich viel Platz und vor allem auch Kopffreiheit. Nebenbei bemerkt: auf den Rücksitzen können wirklich drei Personen, ohne Gedanken an Klaustrophobie zu verschwenden, Platz finden. Und wer will, kann den Japaner mit einer dritten Sitzreihe für weitere zwei Personen ordern. Dies verschwindet ganz leicht im Kofferraumboden. Das kostet Platz, aber überraschenderweise bleibt genug übrig. Der Kofferraum schafft ein Volumen von 575 bis 1.396 Liter. Damit lässt sich auch gut im Baumarkt einfallen.
Der Arbeitsplatz
Natürlich gibt es ein zentrales Display, und zwar ein großes. Für alle Knopfliebhaber – wie auch der Verfasser dieses Textes – hat Nissan die Klimaanlage mit echten Knöpfen versehen. Der verwendete Materialmix mit braunem Armaturenbrett in Kombination mit der Farbe Schwarz wirkt auch hochwertig. Hartes „Plastik“ findet man im Grunde nur dort - wo es keiner sieht.
Das Fahren
Auch In Sachen Fahrwerk wird nicht gepatzt. Viel ausgewogener kann man ein Fahrwerk nicht hinbekommen. Unebenheiten werden sehr gut weggebügelt. Schnelle Kurven gehen ohne große Wankbewegungen über die Bühne. Und ja, er ist schon ein großer Zeitgenosse und kein Stadtflitzer. Wer einen X-Trail kauft will eben viel Platz. Fazit: Nissan hat mit dem X-Trail tatsächlich ein interessantes Auto hingezaubert. Wirkliche Schwächen haben wir nicht entdecken können. Die Kombination aus Benziner und E-Antrieb ist überraschend gut gelungen und auch der Verbrauch stimmt. Dazu kommen guter Komfort und super Geräuschdämmung sowie eine optimale Fahrwerkseinstellung. Preislich beginnt der X-Trail e-Power bei 56.490, - Euro. Der normale Mild-Hybrid starte ab 51.490, - Euro. Das Testauto in der Tekna-Ausstattung und Allrad kostet ab 60.590, -.
Eckdaten Nissan X-Trail e-Power
Verbrauch: 6,3-6,7 laut Werk
Kofferraumvolumen: 485 Liter (7-Sitzer)
Spitze: 180 km/h