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Weekend Magazin/Lukas Steinberger-Weiß

Pompöse Weltpremiere in Prag: Der neue Skoda Octavia

08.11.2019 um 13:30, Lukas Steinberger-Weiß
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An einem Montag im November präsentierte Skoda sein neuestes Zugpferd - den Octavia. Die bereits vierte Generation soll an die gigantischen Erfolge der Vorgänger anknüpfen und ist spannend designt, voll vernetzt und mit vielen „Simply Clever“-Ideen aus dem Hause Skoda versehen. Alle Details zur Präsentation und dem Auto.

Prag – die goldene Stadt – begrüßte uns am Montag, dem 11. November, etwas unfreundlich. Gefühlte -10 Grad (tatsächlich waren's 2 Grad) und alles Grau in Grau dank hartnäckigem Novembernebel. Trotzdem war die Stadt an diesem Tag einen Ausflug wert, denn der nagelneue Octavia wurde präsentiert. Ort der Präsentation war die Prager Nationalgalerie – ein beeindruckendes Gebäude. Die Wichtigkeit des Modells für den tschechischen Autobauer, der Teil der VW-Familie ist, wurde klar, als Skoda-Chef Bernhard Maier den tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis unter den Gästen vorgestellt hat. Unter den Klängen des Prager Symphonieorchesters (dessen Sponsor Skoda zufällig ist) wurde die bereits vierte Generation des Kompakten enthüllt. Combi und Limousine füllten die gigantische Bühne.

Hier ein Video:

Nach der Präsentation durfte Hand an die Autos gelegt werden.

Der neue Octavia – ist das noch kompakt?

Vier Meter siebzig – in Zahlen 4,7 Meter – ist der neue Octavia lang. Eigentlich ist das schon hart an der Grenze zur Mittelklasse und trotzdem will man den Octavia in Prag weiterhin in der Kompaktklasse verorten. Auch der Radstand übertrifft den konzerninternen Bruder Golf um fünf Zentimeter und ist mit knapp 2,7 Meter vor allem für die Insassen ein Segen. So viel Beinfreiheit hinten bekommt man wohl in der Klasse nirgendwo. In den Kofferraum passen 600 Liter (Limousine), der Combi schluckt gar 680 Liter. Das Karosseriedesign folgt dem Zeitgeist und ist bei beiden Modellen Coupé-artig. Das steht ihm aber hervorragend und auf den 19-Zoll-Reifen (optional) steht er beeindruckend da. Die Lichtsignatur (LED, optional LED-Matrix) ist dem aktuellen Familiengesicht der Skodas angepasst und das Heckdesign erinnert an die SUV-Brüder Kodiaq, Karoq und Kamiq. Und da sind wir bei des Pudels Kern: Obwohl laut Skoda mittlerweile rund 40 Prozent der Verkäufe SUV-Hochständler sind, ist und bleibt der Octavia das wichtigste Modell. Das zeigt er auch beeindruckend in Österreich, denn seit Jänner ist der Octavia das meistverkaufte Auto hierzulande. Der Golf, der diese Position seit 40 Jahren ununterbrochen innehatte, muss Federn lassen. Das Duell der neuen Generation – Golf 8 vs. Octavia 4 – wird spannend. Ob es am Ende des Jahres der Octavia aufs oberste Treppen geschafft haben wird? Wir werden es sehen.

Unter der Haube ist alles da, was 2019 sein muss. Neben TSI-Benzinern (mit Mildhybridunterstützung) und TDI-Dieselaggregaten wird es den Octavia auch mit CNG-Erdgasantrieb und als Plug-In-Hybrid geben (Leistungsspanne 115 - 204 PS). Laut Skoda hat man mit 0,26 den niedrigsten CW-Wert der Klasse und mitunter dadurch den Verbrauch um rund 14 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration gesenkt. Vor allem Langstreckenfahrern werden im Rahmen der Präsentation weitaus niedrigere Betriebskosten versprochen. Moderne Assistenten sind natürlich beim Octavia mit dabei und auf Wunsch auch das konzerneigene LED-Matrixlicht.

Wohnzimmerflair im Innenraum

Um sich im Octavia wohl zu fühlen wurde der Inneraum ordentlich aufgewertet. Neben dem zehn Zoll großen digitalen Tacho thront über der Mittelkonsole ein ebenso großes Infotainment-Display mit perfekter Vernetzung. Der Marketing-Leiter von Skoda verspricht, man könne die Konfiguration des eigenen Systems online speichern und in jeden Octavia weltweit importieren - wer's braucht! Das Lenkrad kommt im Zwei-Speichen-Design und sieht schon deswegen anders und interessanter aus als andere Lenkräder. Der Schalthebel für die Automatikversionen ist ein kleiner Knubbel, gleich wie beim neuen Golf. Skoda spricht weiters von einem demokratischen Cockpitdesign. Während andere Hersteller den Innenraum zunehmend auf den Fahrer konzentrieren wollen die Tschechen auch dem Beifahrer Mitspracherecht einräumen und sorgen für eine perfekte Bedienung von beiden vorderen Plätzen – den Partner wirds freuen.

Besonders stolz ist man bei Skoda auch auf die „Simply Clever“-Goodies in den Autos. Stichwort: Regenschirm in der Tür beim Superb. Der Octavia hat einige neue Ideen bekommen: unter anderem einen optionalen Schneebesen in der Türablage (statt Regenschirm) – perfekt für schneegeplagte Straßenparker. AdBlue lässt sich beim Octavia auch per LKW-Zapfsäule nachfüllen und das Schlafpaket enthält auf der Rückbank größere, polsterartige Kopfstützen und Decken. Wer dann beim gepflegten Nickerchen von der Sonne geplagt wird bestellt sich die mechanischen Sonnenrollos und es ist Ruhe.

Fazit – ein Feuerwerk an Ideen

Der neue Octavia ist ein beeindruckendes Auto. Die Proportionen sind stimmig und nähern sich längst der Mittelklasse (Ein VW Passat ist nur um ein paar Millimeter länger). Das Platzangebot daher gigantisch und mit den Simply-Clever Ideen bietet Skoda ein gewisses Extra. Marktstart des neuen Octavia ist voraussichtlich im März 2020. Preise sind aktuell noch keine bekannt.

Alle wichtigen Bilder des neuen Octavia finden sie hier:

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