50. Todestag von Jochen Rindt: "Wollte es schnell, nicht schön"
Welche ist Ihre erste Erinnerung an Jochen Rindt?
Ferdi Kräling: Die erste Begegnung war 1967, als Baron von Wendt den Sauerlandring vorstellte. Die Motorsport Prominenz war im Schloss Gevelinghausen anwesend, darunter Alfred Neubauer, Hans Stuck Senior, Rolf Stommelen und Jochen Rindt. Alle haben das Modell der Rennstrecke betrachtet und mit Lobesworten an den Baron die interessante Streckenführung kommentiert . Als alle fertig waren, kam von Jochen Rindt nur ein Satz „Da san mir zu wenig Kurvn“. Und genau das war Jochen. Er war Rennfahrer und er wollte es nicht schön, sondern schnell.
Fällt der Name Jochen Rindt, wird er häufig in einem Atemzug mit Worten wie Mythos, Legende oder Popstar genannt. Wie hat sich Rindt diesen Status erworben?
Ferdi Kräling: Durch seine Gradlinigkeit, seinen Willen, sein Talent, sein Mut, seinen Humor und seine Medienfreundlichkeit.
Mit welchen drei Worten würden Sie den Rennfahrer Jochen Rindt charakterisieren?
Ferdi Kärling: Taktierend, mutig und sauschnell.
Und den Menschen?
Ferdi Kräling: Höflich, gesellig, aufrichtig.
Mit welchen der heute aktiven Rennfahrer würde Rindt auf ein Bier gehen? Gibt es heute noch Typen wie ihn?
Ferdi Kräling: Wenn überhaupt, vielleicht Verstappen oder Vettel. Aber der Typ Jochen Rindt war einmalig!
Wäre er Ihrer Meinung nach auch unter den heutigen Umständen im Formel Eins-Zirkus ganz vorn dabei?
Ferdi Kräling: Ganz schwierige Frage. Jede Zeit hatte ihren Hero, ihren Siegertypen. Jede Zeit hatte aber auch Fahrer wie Jochen, die sogar mit schlechtem Material siegen konnten. Wie zum Beispiel Lauda, Senna, Bellof, Verstappen, Vettel, Prost oder Michael Schumacher.
Würde sein Leben heute verfilmt, welchen Hollywoodstar könnten Sie sich als Darsteller von Jochen Rindt vorstellen?
Ferdi Kräling: Früher hätte ich gesagt, Steve McQueen. Heute fällt mir dazu allerdings absolut niemand ein.