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Jochen Rindt im blauen Lotus.
Training am Hockenheimring. Rennautos waren fragile Konstruktionen, kaum ein Rennwochenende verlief ohne schweren Unfall.
Training am Hockenheimring. Rennautos waren fragile Konstruktionen, kaum ein Rennwochenende verlief ohne schweren Unfall.
Sven Simon/Ullstein Bild/ Picturedesk

50. Todestag von Jochen Rindt: "Wollte es schnell, nicht schön"

31.08.2020 um 15:34, Andrea Schröder
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Der deutsche Motorsport-Fotograf Ferdi Kräling, Jahrgang 1940, hat in seiner aktiven Zeit mehr als 500 Grand Prix Rennen besucht. Mehrere Bildbände über Jochen Rindt gehen auf sein Konto. Hier spricht er über den Menschen hinter der Legende.

Welche ist Ihre erste Erinnerung an Jochen Rindt?

Ferdi Kräling: Die erste Begegnung war 1967, als Baron von Wendt den Sauerlandring vorstellte. Die Motorsport Prominenz war im Schloss Gevelinghausen anwesend, darunter Alfred Neubauer, Hans Stuck Senior, Rolf Stommelen und Jochen Rindt. Alle haben das Modell der Rennstrecke betrachtet und mit Lobesworten an den Baron die interessante Streckenführung kommentiert . Als alle fertig waren, kam von Jochen Rindt nur ein Satz „Da san mir zu wenig Kurvn“. Und genau das war Jochen. Er war Rennfahrer und er wollte es nicht schön, sondern schnell.

 

Motorsportfotograf Ferdi Kräling
Hat schon mehrere Bildbände über die Rennfahrer-Legende veröffentlicht: Motorsport-Fotograf Ferdi Kräling.

Fällt der Name Jochen Rindt, wird er häufig in einem Atemzug mit Worten wie Mythos, Legende oder Popstar genannt. Wie hat sich Rindt diesen Status erworben?

Ferdi Kräling: Durch seine Gradlinigkeit, seinen Willen, sein Talent, sein Mut, seinen Humor und seine Medienfreundlichkeit.

Mit welchen drei Worten würden Sie den Rennfahrer Jochen Rindt charakterisieren?

Ferdi Kärling: Taktierend, mutig und sauschnell.

Und den Menschen?

Ferdi Kräling: Höflich, gesellig, aufrichtig.

Porträt des Rennfahrers Jochen Rindt
Rennfahrer Jochen Rindt, 18.4.1942 – 5.9.1970.

 Mit welchen der heute aktiven Rennfahrer würde Rindt auf ein Bier gehen? Gibt es heute noch Typen wie ihn?

Ferdi Kräling: Wenn überhaupt, vielleicht Verstappen oder Vettel. Aber der Typ Jochen Rindt war einmalig!

Wäre er Ihrer Meinung nach auch unter den heutigen Umständen im Formel Eins-Zirkus ganz vorn dabei?

Ferdi Kräling: Ganz schwierige Frage. Jede Zeit hatte ihren Hero, ihren Siegertypen. Jede Zeit hatte aber auch Fahrer wie Jochen, die sogar mit schlechtem Material siegen konnten. Wie zum Beispiel Lauda, Senna, Bellof, Verstappen, Vettel, Prost oder Michael Schumacher. 

Würde sein Leben heute verfilmt, welchen Hollywoodstar könnten Sie sich als Darsteller von Jochen Rindt vorstellen?

Ferdi Kräling: Früher hätte ich gesagt, Steve McQueen. Heute fällt mir dazu allerdings absolut niemand ein.

Buchcover Biographie Jochen Rindt
Ferdi Kräling: Jochen Rindt. Der erste Popstar der Formel Eins. Neuauflage, Delius Klasing, EUR 29,90

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