Aston Martin GT3: In Europa bereits ausverkauft
Man mag sich fragen, warum Aston Martin auf dem Genfer Autosalon die straßenzugelassene Rennversion eines zehn Jahre alten Autos zeigt. Dann aber sieht man den neuen Vantage GT3 und alles ist vergessen. Der Fairness halber sollte man erwähnen, dass dieser Vantage wohl nicht mehr all zu viel mit dem Ur-Vantage zu tun hat. Außerdem hat sich die britische Nobelmarke seit der Einführung des Vantage im Jahr 2005 zu einer mehr als beachtenswerten Adresse für Kundensport-Rennwagen entwickelt. Der GT3 versprüht also mehr als nur ein bisschen Rennstrecken-Charme.
100 Kilo leichter
Selbst ohne die Kriegsbemalung in Orange, Grau und Schwarz sieht man gleich, dass das hier der tiefste und breiteste Vantage ist. Die Spur durfte vorne und hinten wachsen, außerdem rollt der GT3 auf Michelin-Pilot-Super-Sport-Pneus und bremst mit gewaltigen Carbon-Keramik-Stoppern von Brembo. So gut wie alles an der Karosserie (abgesehen von den Türen) ist aus Carbon, was in Kombination mit einigen anderen Kniffen wie Polycarbonat-Scheiben zu einer Gewichtsreduktion von etwa 100 Kilo geführt hat. Der Vantage GT3 belastet die Waage nun noch mit 1.565 Kilogramm.
Aerodynamisch im Vorteil
Für standesgemäßen Schub sorgt der bekannte 6,0-Liter-V12, der es dank kleinerer Eingriffe und einer neuen Titan-Auspuffanlage auf 600 PS und 625 Newtonmeter bringt. Der Vantage GT3 beschleunigt in 3,7 Sekunden von null auf 100 km/h und schafft trotz eines exorbitanten Heckflügels 297 km/h Spitze. Zum Vergleich: Das bisherige Topmodell Vantage V12 S mit 573 PS braucht 3,9 Sekunden und ist maximal 328 km/h schnell. Aerodynamisch dürften aber Welten zum neuen GT3 fehlen. Neben einem kompromisslos aussehenden Frontsplitter und genannter Monster-Theke am Heck, hat Aston auch an der Motorhaube und hinter den Radkästen an der Luftführung gearbeitet. Außerdem gibt es einen massiven Diffusor, über dem die zwei Endrohre in wenig zurückhaltender Manier hervorlugen.
Alle schon weg
Der Innenraum des Aston Martin Vantage GT3 besteht hauptsächlich aus Carbon und Alcantara. Die Türverkleidungen sind aus einem Stück Carbon gefertigt, die Sitze sind manuell verstellbar und sogar das Navi ist in Carbon gegossen und fest in der Mittelkonsole verankert. Diese wurde vom Bruder Vanquish geklaut und besteht ebenfalls aus Kohlefaser. Leider wird es in Europa nur 100 Exemplare geben und die sind alle schon verkauft. Wenigstens hat man sich so den leicht schwindelerregenden Anschaffungspreis gespart. Der liegt bei 250.000 Pfund, was derzeit etwa 337.000 Euro entspricht. Die Auslieferungen beginnen im dritten Quartal 2015.