Opernball 2025
Einer der schönsten Bälle weltweit findet jährlich in der Staatsoper in Wien immer am letzten Donnerstag im Fasching statt: der Wiener Opernball. Die Vorbereitungen für den 67. Wiener Opernball haben längst begonnen. Drei absolute Power-Frauen ziehen dabei im Hintergrund die Fäden und sind für jedes noch so kleine Detail verantwortlich. Mit der Bestellung von Staatsoperndirektor Bogdan Roščić im September 2020 ging auch die Ära der Opernball-Lady, genauer gesagt der „Ballmutter“ zu Ende. Die Organisation übernimmt seither die Oper selbst. Auch nächstes Jahr ist der Wiener Opernball, der am 27. Februar 2025 die dortige Staatsoper wieder in einen strahlend schönen Ballsaal verwandeln wird, in besonders fachkundigen Händen, nämlich in denen von Spitzen-Gastronomin Birgit Reitbauer und Eventmanagerin und Interior Designerin Maryam Yeganehfar. Die beiden Damen bilden schon zum dritten Mal das Ball-Komitee und fungieren gemeinsam mit Susanne Athanasiadis, der Marketing- und Presse-Verantwortlichen der Wiener Staatsoper, als Gastgeberinnen dieses Abends.
Die Verwandlung.
Für die Ballvorbereitungen lässt die sonst täglich bespielte Wiener Staatsoper die Vorstellungen an den zwei Abenden vor dem Opernball ausfallen. Der Umbau des Zuschauerraums in einen Ballsaal erfolgt innerhalb von 30 Stunden. So muss die Bestuhlung entfernt und der Parkettboden verlegt werden, dazu kommt ein Meer aus Blumen: 650 Arrangements und Gestecke aus zigtausenden Blumen und Pflanzen schmücken Logen, Tische und -Wände. Der Rückbau vom Ballsaal zur Opernbühne dauert weitere 21 Stunden – ein Marathon-Job für über 500 Beteiligte. Jährlich bewältigt Waagner-Biro Stage Systems in Rekordzeit den Umbau der Oper in einen Ballsaal. Die Vorarbeiten beginnen bereits in der Vorwoche im Außenlager in Petronell und in der Wiener Staatsoper selbst. Beim Umbau müssen zuvor 500 Sitze im Parkett entfernt und eine Niveauausgleichskonstruktion muss für den Aufbau des Parkettbodens montiert werden. Danach werden in weniger als zehn Stunden 450 m² Parkettboden verlegt, nachgeschliffen und versiegelt. Zuschauerraum und Bühne werden somit zu einem Raum verbunden und damit 800 m² Tanzfläche geschaffen.
Publikum von morgen.
Wie jedes Jahr findet am Tag nach dem Opernball – noch in der Balldekoration – eine eigens für Kinder konzipierte Fassung von Mozarts „Zauberflöte“ statt. 7.000 Schulkindern aus ganz Österreich wird damit die einmalige Gelegenheit gegeben, kostenlos eine Oper zu sehen.
Alles Walzer, alles gut.
Der Preis für eine Eintrittskarte schlägt mit 395 Euro inklusive einer Spende von 35 Euro – der sogenannte Solidaritäts-beitrag für „Österreich hilft Österreich“ – zu Buche, und wer sich Tische oder Logen leisten will und kann, der muss schon wesentlich tiefer ins Börserl greifen. Tischanteile sind um 230 Euro zusätzlich zur Eintrittskarte zu haben und Logen sind von 15.000 bis 25.000 Euro erhältlich, wenn einem diese nicht bereits lange vorher weggeschnappt wurden. Meistens ist der Ball der -Bälle ausverkauft, noch bevor die Ballsaison beginnt und es existieren lange Wartelisten.
Business oder Ball.
Doch weshalb tanzt hier alles an, was bei uns in Finanz und Wirtschaft Rang und Namen hat? Vermutlich machen die lockere Beziehungspflege und die Werbung für das eigene Unternehmen den Ball als krönenden Höhepunkt der Ballsaison so attraktiv. Nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass der Opernball auch vielen Menschen Arbeit gibt. Und bereits einen Tag nach dem Ball ist für ganz viele schon wieder vor dem Ball. Die Zeit steht nicht still. Unbestritten hat der Wiener Opernball höchste Umwegrentabilität, denn die meisten Gäste müssen ja auch anreisen, nächtigen, essen und trinken. Grob geschätzt liegt die gesamte Wertschöpfung rund um das einmalige Ereignis bei 15 Millionen Euro. Aber die Ballsaison ist nicht nur für den Tourismus und die Gastronomie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch für Händler, Friseure und das Handwerk. Österreichweit stehen jährlich über 400 Ballveranstaltungen zur Auswahl.
Funkelndes Andenken.
Ein großes Geheimnis wird alljährlich um den Kopfschmuck der Debütantinnen gemacht. Für jeden Opernball wird eine neue Tiara von Swarovski gefertigt. Seit 1956 wird diese aus Kristallen von Swarovski hergestellt. Während die Opernball-Tiaras von heute eher Diademen ähnlich sind, erinnerten die Modelle der Anfangszeit an kleine Krönchen. In der Vergangenheit entwarfen bekannte Namen wie Karl Lagerfeld, das Designer-Duo Dolce & Gabbana oder Donatella Versace den halbkreisförmigen Schmuck. Die Debütantinnen dürfen die Tiaras nach dem Ball mit nach Hause nehmen – als eine wertvolle Erinnerung.
Traditionen neu gedacht.
Beim kommenden 67. Opernball in der Wiener Staatsoper wird wie jedes Jahr die wohl nur in Wien mögliche Melange aus Medienspektakel, Society-Event und Kulturereignis über die Bühne gehen und gar nicht wenige werden Baumeister Richard Lugner und seinen prominenten Stargast vermissen. Auch da wird eine Neuerung unausweichlich fällig werden.
Good to know
Dresscode
Der Wiener Opernball hat einen strengen Dresscode. Für die Damen gilt großes, bodenlanges Abendkleid. Die Herren müssen einen schwarzen Frack mit weißem Mascherl und schwarze Lackschuhe tragen.
Let‘s Dance
Der Wiener Walzer im charakteristischen Dreivierteltakt steht im Vordergrund. Zusätzlich sorgt aktuelle Musik für Tanzvergnügen bis in die Morgenstunden.
Start & Ende
Von 22 Uhr bis 5 Uhr.
Zahlen & Fakten
Am 27. Februar 2025 findet der 67. Wiener Opernball statt und verwandelt die Wiener Staatsoper neuerlich zum berühmtesten Ballsaal der Welt. Der Opernball wurde erstmals im Jahr 1935 unter diesem Namen veranstaltet und gilt als einer der heimischen Top-Events, der eine tolle Bühne für österreichische Unternehmer bietet. Rund 150 Musiker in acht verschiedenen Ballbereichen machen Stimmung. Für die glanzvolle Eröffnung des Opernballs sorgt das aus 160 Paaren bestehende Jungdamen- und Jungherrenkomitee im Alter von 18 bis 25 bzw. 28 Jahren im weißen Ballkleid beziehungsweise Frack. Wer nicht vor Ort mit den 5.150 Ballgästen mitfeiert, kann im Fernsehen das Eröffnungszeremoniell, Musik, Tanz sowie Interviews genießen.