Keine Chance den Viren
Der Herbst ist da und damit einhergehend ein starker Anstieg von Atemwegsinfekten. Meist beginnt es mit einem Kratzen im Hals und auch die rinnende Nase lässt nicht lange auf sich warten. Schnell kann sich daraus ein grippaler Infekt entwickeln, häufig begleitet von starken Halsschmerzen und lästigem Schnupfen. Viren und Bakterien breiten sich besonders gerne dort aus, wo viele Menschen zusammenkommen. Egal, ob am Arbeitsplatz, in Bus oder Bim, mit jedem Atemstoß gelangen unzählige Krankheitserreger in unsere Atemwege. Die Nase ist dabei oft die Eintrittspforte für die sogenannten Erkältungsviren, zu denen etwa Rhino- und Corona-viren zählen. Wenn sich diese dort erst einmal festgesetzt haben und sich vermehren, verursachen sie die oben beschriebenen Symptome.
Schmerzquelle
Wer schon einmal Ohrenschmerzen hatte, weiß, wie unangenehm das sein kann. Als wären Schnupfen und Husten nicht schon genug, treten noch Druck und stechende Schmerzen im Ohr auf. Dass Schmerzen im Ohr ein häufiges Symp-tom bei einer Erkältung sind, liegt vor allem daran, dass zwischen dem Ohr und dem Nasen-Rachen-Raum eine direkte Verbindung besteht. Über -diese Eustachische Röhre – die Ohrtrompete –, aber auch über das Blut können dieselben Krankheitserreger, die sowohl für Husten als auch für Schnupfen verantwortlich sind, bis ins Mittelohr vordringen. Bei einer Erkältung schwellen die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum häufig an, wodurch die Belüftung des Mittelohrs durch die Ohrtrompete eingeschränkt wird und Flüssigkeit nicht mehr abfließen kann. So entstehen für die Krankheitserreger ideale Bedingungen, um sich zu vermehren und Entzündungen auszulösen. Mediziner sprechen dann von einer akuten Mittelohrentzündung. Besonders kleine Kinder und Säuglinge -leiden bei einer Erkältung an den pochenden Ohrenschmerzen, weil bei ihnen die Kanäle noch besonders eng und kurz sind und dadurch schneller zuschwellen. Hinzu kommen -Fieber, Druck im Ohr, Ohrgeräusche und eine Hörminderung – bei einer Erkältung ist oft das Ohr zu. Auch Jugendliche und Erwachsene können eine schmerzhafte Mittelohrentzündung bekommen. Abwehrkräfte mobilisieren. Ein abwehrstarkes Immunsystem ist mit Sicherheit ein hervorragender Schutz, um gesund und belastbar durch die feuchtkalte Jahreszeit zu kommen. Zur Erkältungsprophylaxe gehört auf jeden Fall ein gesunder Lebensstil. Dazu zählen ausreichende und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft mit entsprechender Kleidung, durchaus auch bei Regen und Schnee, sowie eine ausgewogene Ernährung. Denn ein gesunder Darm bedeutet auch ein intaktes Immunsystem. Unsere Nahrungsmittel sollten daher möglichst aus biologisch kontrolliertem Anbau kommen und das nicht nur wegen des ökologischen Fußabdrucks, auch für unseren Organismus sind regionale und saisonale Lebensmittel die bessere Wahl. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist nicht nur in der heißen Jahreszeit, -sondern das ganze Jahr über zu achten. Das heißt, ein gesunder Erwachsener sollte mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Kräutertee zu sich nehmen und Alkohol wirklich nur in Maßen konsumieren. In der Ruhe liegt die Kraft. Auch bewusste Erholung kann helfen, das Immunsystem zu stärken. Durch regelmäßige Entspannung werden die für das Immunsystem schädlichen Stresshormone wie etwa Kortisol abgebaut. Kortisol ist wahres Gift für Immunzellen, die dadurch von der Vermehrung abgehalten oder frühzeitig abgebaut werden. Echte Erholung kann dieser schädigenden Hormonwirkung vorbeugen. Daher öfter Entspannungspausen einplanen und auf genügend Schlaf achten. Zur Sport-ausübung ist noch zu sagen, dass eine gute Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining einen stabilen, immunstarken Organismus ausmacht. Eine wöchentliche Trainingszeit von mindestens 150 Minuten wird von Sportärzten empfohlen. Dieses Pensum sollte auf zwei bis drei Einheiten aufgeteilt werden. Wenn die Tage kurz, die Nächte lang werden und die Kälte die Sportausübung im Freien limitiert, stellen auch Fitness-Studios gute Trainingsalternativen dar. Regelmäßiges Ausdauertraining fördert die Durchblutung. Dadurch wird das Gewebe dauerhaft besser mit Nährstoffen und Wärme versorgt. Wenn Viren oder Bakterien in die Haut eindringen oder durch Schleimhäute aufgenommen werden, können so schneller Abwehrzellen angeschwemmt werden, die eine weitere Ausbreitung der Erreger frühzeitig unterbinden. Außerdem trainiert Bewegung das Herz-Kreislauf-System und beugt daher Bluthochdruck vor. Übertreiben sollte man es aber auch nicht: Hochleistungssport kann den Körper und damit auch das Immunsystem auf Dauer schwächen.
Harmlos oder gefährlich?
Bei einer Erkältung kommt es aufgrund einer Infektion mit Viren zu einer Entzündung der oberen Atemwege. Ungefähr 200 unterschiedliche Viren -können eine Erkältung auslösen. Je nachdem, welche beteiligt sind, kann die Dauer der Erkrankung variieren. Zu Beginn äußert sich ein grippaler Infekt vor allem durch Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schnupfen. Im weiteren Verlauf kommt dann oft Husten hinzu, der auch nach dem Abklingen der Erkältung noch eine Weile andauern kann. Die Symptome einer Erkältung sind lästig und be-einträchtigen die Lebensqualität. Vor allem Kinder, ältere und immunschwache Menschen haben häufig länger mit Schnupfen, Husten und Co zu kämpfen. Ebenso, wenn der Körper durch andere Faktoren bereits geschwächt ist, besteht die Gefahr, dass es zusätzlich noch zu einer
bakteriellen Infektion – einer sogenannten Superinfektion – kommt. Zudem kann sich aus einem grippalen Infekt beispielsweise auch eine Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündung entwickeln.
Starker Partner Immunsystem.
Den Verlauf sowie die Intensität kann man jedoch positiv beeinflussen. Etwa sich genügend Ruhe zu gönnen und die Infektionen vollständig auszukurieren. Der Körper benötigt all seine Ressourcen, um die viralen Erreger zu bekämpfen. Man kann durchaus versuchen, mit Hausmitteln eine Linderung der Beschwerden zu bewirken. Tritt damit jedoch keine Besserung ein, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Denn auch eine „harmlose“ Erkältung sollte immer ernst genommen werden, um nicht „etwas“ zu verschleppen und keine Folgeerkrankungen zu riskieren bzw. um diesen vorzubeugen.
Noch ansteckend?
Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt halten in der Regel sieben bis zehn Tage lang an. Das Sprichwort „Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage“ kommt also nicht von ungefähr. Dabei handelt es sich um einen Richtwert. Denn wie lange die Erkältung dauert, wird noch von einigen anderen Faktoren beeinflusst. Selbst wenn die Beschwerden abgeklungen sind, bedeutet das nicht zwingend, dass man für andere nicht mehr ansteckend ist. Theoretisch kann man noch bis etwa eine Woche nach Ausbruch der ersten Symptome andere infizieren. Dieser Zeitrahmen hängt jedoch stark von dem Erregertyp sowie dem Immunsystem des Betroffenen ab. Trotzdem ist es sinnvoll, noch ein paar Tage nach der Erkältung vorsichtig zu sein, Abstand zu immungeschwächten Menschen zu halten und die Hände stets gründlich mit Seife zu waschen.
Im Gedächtnis bleiben.
Im Verlauf jeder Erkältung merkt sich unser Immunsystem die Beschaffenheit des Virus. In der Zukunft erkennt der Körper den einen Erreger und hält die passende Immunantwort parat – die Erkältung bricht durch diesen einen Virustyp dann nicht mehr aus. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Erkältungsviren kann man sich aber immer wieder aufs Neue eine Erkältung einfangen.