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Liudmila Chernetska / iStock / Getty Images plus

Jedem Kräuterlein seine Wirkung

25.09.2024 um 00:00, Friederike Ploechl
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Egal, ob zum Würzen, Garnieren oder Aromatisieren – Kräuter sind aus keiner Küche der Welt wegzudenken und waren lange Zeit die wichtigsten Geschmacksgeber.

Selbst auf dem kleinsten Balkon oder nur einem Fensterbrett lässt sich ein  kleiner „Kräutergarten“ für die -Küche anlegen. Die unterschiedlichen Pflanzen verströmen eine Vielzahl aromatischer Düfte, darüber hinaus bieten sie Bienen und Schmetterlingen Nahrung, die gerade in heißen Sommern in der Stadt auf diese Kräuterinseln zum Überleben angewiesen sind. Sehr viele Pflanzen und ihre unterschiedlichen Teile wie Blüten, Blätter und Stängel können auch als Teekräuter verwendet werden und der Trend zum Selbstgemachten findet mit eingelegten Kräutern und Wildkräutern zu aromatischem Kräuteressig, als Kräuteröl oder zu Gewürzsalz verarbeitet sicher dankbare Abnehmer, da sie so auch über einen längeren Zeitraum ohne Wirk- und Geschmacksverlust konserviert werden können.  

Reise des guten Geschmacks. In den Küchen der Welt sind es vor allem die Kräuter und Gewürze des jeweiligen Landes, die den einzig-artigen sowie meist unverwechsel-baren Geschmack ihrer Speisen ausmachen. Seit Hunderten von Jahren werden Küchenkräuter angebaut oder wild gesammelt, um die tradi-tionellen Gerichte zuzubereiten. Im deutschsprachigen Raum werden andere Kräuter verwendet als beispielsweise in Asien oder Lateinamerika. Natürlich wurden auch durch Reisende und Geschäftstreibende die Weltküchen voneinander inspiriert und entwickelten sich so stetig weiter. Als besonders beliebt und unserem Geschmackssinn sehr entgegenkommend, übt vor allem die mediterrane Küche mittlerweile einen sehr großen Einfluss auf unsere Esskultur aus. Die -Kräuter des Südens haben ein unverwechselbares Aroma und wir asso-ziieren wohl augenblicklich mit dem Geschmack von Oregano, Rosmarin, Thymian oder Salbei, die reich an ätherischen Ölen sind, schöne Tage in Italien oder Griechenland. 

Gekonnt gemischt.  In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass gerade in der gehobenen Gastronomie viele Küchenchefs gerne ihre eigenen Gewürz- und Kräutermischungen zubereiten und dank der verstärkten Nachfrage durch die Gäste gibt es diese individuellen Mischungen als Geschenk oder für die eigenen Kochkünste zum Mitnehmen. Interessant wird es beim Blick in die Kochtöpfe  asiatischer Länder, die mit gänzlich anderen, eigenen typischen Küchenkräutern ihre Gerichte zubereiten. Viele haben ein eher liebliches -Aroma, wie etwa der umstrittene  Koriander, wo es scheinbar nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder ihn zu hassen oder -ihn zu lieben! Aber genauso lassen sich auch die eher erdigen und scharfen Aromen wie etwa die von Kurkuma, Ingwer oder Galgant, die alle drei aus derselben Pflanzenfamilie stammen, finden. Neben Kräutern und Gewürzen werden in manchen Ländern Asiens auch sehr gerne Würzsaucen verwendet, die meisten tierischen Ursprungs wie etwa die Fischsauce. Sehr eigenständig ist der Geschmack wiederum in den Küchen Japans oder auch in Südkorea, wo man gerne das Aroma der Perilla verwendet, die auch bei uns als einjährige Pflanze gut gedeiht und in Japan Shiso heißt. Das aus den Samen gepresste Öl wird als Speise- oder Gewürzöl verwendet. Getrocknet finden Blätter und Samen Verwendung in der Reiswürzmischung Furikake. In der lateinamerikanischen Küche spielen Gewürze zwar eine große Rolle, allerdings ist dort die Vielfalt der verwendeten Kräuter überschaubar. Oft werden die aus Mais bestehenden Speisen mit Chili, Paprikapulver oder Tomaten gewürzt. Scharfe bis pfeffrige Aromen zeichnen diese Küche aus. Eine dort bekannte Kräuterpflanze hat jedoch auch ihren Weg nach Europa gefunden: die Zitronenverbene. Sie wird aufgrund ihres zitrusartigen und frischen Geschmacks auch hierzulande gerne für Süßspeisen oder Limonaden verwendet. 

Klein, aber fein. Ein unterschätzter kulinarischer, aber auch optischer Aufputz ist unser Gänseblümchen. Als ein wahrer Ausdauerblüher blüht es bereits im zeitigen Frühjahr und ist bis in den späten Herbst auf unseren Wiesen vorzufinden. Erfreulicherweise sind fast alle Pflanzenteile – also Blätter, Blüten, Blütenknospen und Samen des Gänse-blümchens – essbar. Besonders interessant sind die jungen Blütenknospen und die jungen Blätter. Man kann sie wie Spinat bzw. als Rohkost oder die Blütenknospen als Kapernersatz -verwenden. Wer den Geschmack von Kopfsalat mag, wird auch das Gänseblümchen lieben. 

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