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Kulinarik
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dulezidar / iStock / Getty Images Plus

Frisch gepflückt

16.03.2025 um 00:00, Friederike Ploechl
2 min read
Saisonal. Frühlingskräuter sind wahre Kraftpakete für Geschmack, Gesundheit und Wohlbefinden und bringen Abwechslung in unsere Küche.

Viele heimische Wildkräuter sind eine nachhaltige Alter­native zu den angesagten und meist importierten Superfoods. Zwar gibt es Pflanzen wie Bärlauch und Co. nur saisonal, dafür findet man sie quasi kostengünstig direkt vor unserer Haustür und ihre wertvollen Nährstoffe unterstützen unseren Körper beim Neustart in den Frühling. Wer mit Wildkräutern kocht, tut sich und seiner Gesundheit etwas Gutes und entdeckt außerdem neue ­Aromen für kreative Gerichte. Bei uns finden sich ideale Bedingungen, damit ­Frühlingskräuter wie Bärlauch oder Brennnessel gedeihen können. Aber sammeln Sie Kräuter nur abseits von stark befahrenen Straßen und Industriegebieten, um Belastungen durch Schadstoffe zu vermeiden.         
 

Entnehmen Sie aber jeweils nur so viele Pflanzen, dass der Bestand ­erhalten bleibt und auch andere ­Genuss-Sammler:innen sowie Wildtiere noch etwas vorfinden können und sammeln Sie nur Pflanzen, die Sie eindeutig identifizieren können, um Verwechslungen mit giftigen Arten zu vermeiden. Besonders beim Bärlauch ist große Vorsicht geboten, da eine nicht zu unterschätzende Verwechslungsgefahr mit den sehr giftigen ­Blättern vom Maiglöckchen besteht. Bärlauch bevorzugt feuchte, schattige Plätze und ist häufig in ­Auwäldern, auch in den Donauauen, in lichten Laubwäldern und entlang von Bachläufen zu finden.   
              
Gesunder Allrounder. Fast das ­ganze Jahr über wächst in unserer Region die Brennnessel, die seit Menschengedenken in vielen Bereichen eingesetzt wird und zu den ältesten Heilkräutern zählt. In der Küche ergibt sie ein feines Gemüse und die Brennnesselsamen sind eines der natürlichsten, ganzheitlichsten und gleichzeitig kraftvollsten Nahrungs­ergänzungsmittel. Vor den Brenn­haaren muss sich beim Essen übrigens niemand fürchten. Sobald die Pflanze verarbeitet wird, wie etwa zu Saft, zu Suppen, zu Smoothies, zu spinatähnlichen Gerichten oder zu Aufläufen, verflüchtigt sich ihre brennende Wirkung. Auch ein Rohgenuss im Salat ist möglich, weil das Dressing die reizende Wirkung der Brennhaare deaktiviert. Auch als Naturheil­mittel ist die Brennnessel sehr gefragt – etwa bei Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden, Blasenproblemen und entzünd­lichen Darmerkrankungen. Die Samen gelten als Vitalitäts­tonikum und als Hausmittel bei Haarausfall. Da uns die Brennnessel nicht nur ­Heilkraft, sondern auch Nähr- und Vitalstoffe in Kombination mit einer cremig-milden Geschmacks­note schenkt, kann sie hervorragend zu köstlichen Gerichten verwandelt werden. Selbst Spitzen­köche servieren ihren Gästen inzwischen die unterschiedlichsten Brennnessel-Spezialitäten. So gibt es neben der bekannten Brennnesselsuppe auch Nockerln, Risotto, Spätzle und sogar Kuchen mit der Powerpflanze. Ganz junge Blätter können – in wenig ­Wasser nur kurz gedämpft und indivi­duell abgeschmeckt – als spinatähn­liches Gemüse serviert werden.

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