Die coole Couch
Rom, 185 nach Christus. Der römische Adel feiert unter der Schirmherrschaft Kaiser Commodus ausschweifende Feste. Sklaven bringen Wein, gefüllte Kapaune und mit Honig und Früchten versetztes Eis an die Liegen, auf denen die Feiernden ihren Gelüsten nachgehen. Ja, schon die Römer schätzten die Vorzüge bequemer -Möbel und nutzten den Vorgänger unseres Sofas für ihre Gelage. Den nächsten Höhenflug erlebte das Sofa dann im 17. Jahrhundert. Könige, Fürsten und der hohe Klerus liebten Möbel, die mit edlen Stoffen über-zogen -waren. Auf diesen konnte sich etwa Ludwig XIV., der Sonnenkönig, -seinen Mätressen widmen und das Leben in vollen Zügen genießen.
Eine Couch im Museum. Und auch einen berühmten Österreicher verbindet man untrennbar mit der Couch: Sigmund Freud nutzte das Liegesofa dazu, mit seinen Patienten über ihre Träume und zweideutigen Fantasien zu sprechen und diese zu -analysieren. Freuds Patienten wurden auf einer Couch von dicken Kissen gestützt und saßen bequem genug, um sich zu entspannen und aufrecht genug, um nicht schläfrig zu werden. Heute ist die Couch des Begründers der Psychoanalyse im Sigmund Freud Museum in London zu bewundern. Doch wie schaut es im 21. Jahrhundert und in der Zukunft mit der Funktion dieses Möbelstücks aus? Welche Modelle liegen im Trend?
Lebensgefühl der 1960er. Funk-tionalität in Kombination mit Ästhetik ist heute der entscheidende Parameter beim Kauf eines Sofas. Obwohl man heutzutage oft viel lieber vom Begriff „Couch“ redet. Und so ist etwa eine „Cloud Couch“ für viele Wohnungsbesitzer das Ziel aller Wohn-Träume. Das „Wolken“-Sofa bietet seinen Besitzern eine tiefe Sitzfläche, reichlich Polsterung und voluminöse Kissen. Ideal für Menschen, die gerne kuscheln und dem Himmel auf Erden besonders nah sein wollen. Wer es schlichter und geradliniger möchte, der stattet sein Wohnzimmer mit einem Sofa aus, das sich nicht mit Schnörkeln oder Chichi beschäftigt. Zurückhaltendes Design, manchmal auch etwas esoterisch, spiegeln soche Sofas den Zeitgeist zur neuen Sachlichkeit wider. Wer bei Möbeln auf Retro-Look setzt, der wählt 2024 am besten -Bubble-Sofas. Inspiriert vom Lebensgefühl der 1960er, bringen sie mit ihren geschwungenen Formen Abwechslung ins Wohnzimmer.
Katzen lieben Sofas. Abseits der Frage, welches Material und welches Design man beim Kauf eines Sofas bzw. einer Couch bevorzugt, gibt es einige grundlegende Überlegungen, die man beachten sollte: Wie viel Platz habe ich für das neue Möbelstück? Wird nur die Familie darauf Platz nehmen oder soll es auch beim Besuch des Chefs eine gute Figur machen? Brauche ich die Couch in der Zukunft vielleicht auch als Gäste-bett? Zu bedenken ist auch, dass das Sofa zu reinigen ist, optisch zum Rest der Einrichtung passen sollte und auch in die Wohnung transportiert werden muss. Und wer Katzen hat, der sollte eines bedenken: Die miauenden Mitbewohner suchen ständig nach einer Gelegenheit, ihre Krallen zu schärfen. Und wer mit seinem Hund bei jedem Wetter unterwegs ist, sollte auch an ein pflegeleichtes Material denken. Schließlich darf es sich so mancher Vierbeiner auf der Lieblingscouch bequem machen. Das bestätigt auch eine Studie, die im Auftrag von ImmoScout24 unter 500 österreichischen Haustierbesitzern durchgeführt wurde: Wie die Untersuchung zeigt, sind Haustiere oft auf dem Sofa vorzufinden – acht von zehn der österreichischen Haustiere liegen dort regelmäßig.
Bequemes Aufstehen. Um keine Enttäuschungen zu erleben, ist bei der Anschaffung eines Sofas zudem Folgendes zu beachten: -Bequemes Sitzen und Aufstehen ist von der -Körpergröße, vom Alter und von der eigenen Konstitution abhängig. Besonders ältere Menschen neigen zu Problemen mit niedrigen Möbeln, denn je niedriger das Sofa, desto schwerer fällt das Aufstehen. Als Faustregel gilt: Eine mittlere Sitz-höhe beträgt um die 40 cm, die mittlere Sitztiefe für aufrechtes Sitzen 55 cm.
Moderne Technik. Couch-Besitzer müssen 2024 selbstverständlich nicht auf die Errungenschaften der -smarten Revolution verzichten. Integrierte Ladestationen für Elektrogeräte sorgen in modernen Couch-Versionen dafür, dass dem Tablet oder Smartphone nicht der Saft ausgeht. Und wer es besonders bequem liebt, der wählt per Knopfdruck die für ihn passende Sitzposition. Und wer weiß, vielleicht misst Ihr Sofa bald Blutdruck, Gewicht und Stresslevel?
Die richtige Pflege. Auch wenn technische Feinheiten die Couch bzw. das Sofa revolutioniert haben, zwei Fragen werden auch in Zukunft die Besitzer des Möbelstücks -beschäftigen: Wie reinige ich es richtig? Und wie sorge ich dafür, dass es möglichst -lange Freude bereitet? Ganz wichtig ist eines: Verschüttet man den edlen Rotwein oder landet Schokolade auf der Couch, sollte man schnell reagieren. Denn je schneller Flecken auf dem Sofa behandelt werden – vor allem Flüssigkeiten –, desto wirk-samer können sie bekämpft werden. Trocknen die Flecken ein, wird ihr Entfernen umso schwieriger. Bei der Reinigung gilt es, auf das zu bearbeitende Material Rücksicht zu nehmen. Eine Ledercouch benötigt andere -Reinigungsmittel als eine aus Stoff. Entsprechende Pflegehinweise, die beim Kauf mitgeliefert werden, -helfen bei der Wahl des entsprechenden Putzmittels.
Hausmittel helfen. Wer nicht auf die Chemie aus dem Supermarkt zurückgreifen möchte, der kann auf verschiedene Alternativen setzen. So gilt beispielsweise Natron als Geheimwaffe in Sachen Sofa-Reinigung. Warum? Es entfernt einerseits Flecken und -andererseits neutralisiert es störende Gerüche. Und die Anwendung ist relativ einfach: Natron kann als Pulver trocken als auch nass auf einem feuchten Schwamm oder Tuch angewendet werden. Das trockene Pulver sollte über Nacht auf den Fleck einwirken, bevor die Überreste am nächsten Tag entfernt werden. Bei stärkeren Flecken empfiehlt sich die intensivere Nassreinigung. Ganz wichtig: Eine Reinigung mit Natron braucht Zeit, daher nichts überstürzen und Geduld mitbringen. Häufig wird auch Essigessenz zur Reinigung empfohlen. Mit Wasser verdünnt, löst die Säure -Flecken auf und verleiht den Bezügen neuen Glanz. Dabei wichtig: Zuerst an einer nicht sichtbaren -Stelle testen und zu Beginn lieber zu viel Wasser nehmen. So verhindert man unerwünschte Ergebnisse.
Sonderfall Leder. Eine besondere Behandlung benötigt eine Couch, wenn sie aus Glatt- oder Velours-leder besteht. Um zu verhindern, dass das Möbelstück austrocknet bzw. Risse bekommt, sollte es regelmäßig mit entsprechenden Pflegeprodukten behandelt werden. Um Staub und Schmutz zu entfernen, eignet sich bei einem Sofa aus Leder eine Behandlung mit einem Mikrofaser- oder Baumwolltuch sowie abgekochtem oder destilliertem Wasser. Normales Leitungswasser kann nämlich unerwünschte Kalkränder auf dem Möbel hinterlassen. Bei einer Wild-leder-Couch sollte man – da die Oberfläche besonders empfindlich ist – auf regelmäßiges Imprägnieren nicht vergessen.
