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Nadine Pfeiffer

Beziehungsprobe Abwasch

02.10.2024 um 00:00, Nadine Pfeiffer
min read
Es fliegen die Teller. Unschuldig und meist sogar
unsichtbar schlummert er in der Küchenzeile – ein großes Konflikt­potenzial würde man ihm gar nicht zutrauen.

Er ist wohl einer der Hauptakteure im Haushalt, denn viele können sich ein Leben ohne ihn gar nicht vorstellen. Die Rede ist vom heiligen Gral der Küche: dem Geschirrspüler. Bereits 1886 -revolutionierte Josephine Cochrane die Küchenwelt, als sie den ersten Geschirrspüler erfand. Seitdem hat sich dieser geniale Küchenhelfer fest etabliert und ist aus den meisten Haushalten nicht mehr wegzudenken. Heute ist der geliebte Saubermacher zur Selbstverständlichkeit geworden. 92  Prozent der Öster-reicher haben einen Geschirrspüler und vier von fünf Personen nutzen ihn mindestens einmal pro Woche. Doch obwohl der nützliche Spüli heiß geliebt wird, kann er fallweise für einen schiefen Haussegen sorgen. 

Wann wird eingeräumt? Für die Hälfte der Befragten, überwiegend Männer, kommt das Vergnügen vor der Pflicht. Sie beseitigen das Chaos erst nach dem Kochen oder Essen. Die andere Hälfte, hauptsächlich Frauen, bevorzugt, das schmutzige Geschirr einzuräumen, während das Essen noch in Zubereitung ist. Und so beginnt das Scharmützel um Teller, Tassen und Töpfe. 

Eine Frage der Ordnung. Auch beim „Wie“ des Einräumens lauern Konflikte. Soll der Geschirrspüler nach einem exakten System befüllt werden oder gilt eher das Prinzip „Hauptsache rein damit“? Viele Männer sehen den Geschirrspüler als Stopf-Spiel, während Frauen oft den effizientesten Weg bevorzugen und die Lade neu ordnen müssen. Diese -Differenzen führen regelmäßig zu hitzigen Debatten in der Küche. 

Knackpunkt „Ausräumen“. -Einige lassen sauberes Geschirr -stundenlang im Spüler, bis es gebraucht wird, während andere für sofortiges Ausräumen plädieren. Die Ungeduldigen wollen die sauberen Teller und Tassen schnell wieder in den Schränken wissen, während die Gemüt-lichen argumentieren, dass es damit keine Eile hat. So wird das Aus-räumen zum tagtäglichen Drahtseilakt in vielen Beziehungen. 

Unser Fazit. Der Geschirrspüler bleibt ein ewiger Zankapfel. Vielleicht liegt genau darin das Geheimnis einer funktionierenden Beziehung: in den kleinen Reibereien und im ständigen Verhandeln um den perfekten Haushalt. Denn mal ehrlich, wäre es nicht auch ein bisschen langweilig, wenn alles immer reibungslos laufen würde? Also ein Hoch auf den Geschirrspüler, den stillen Helden und manchmal auch Schurken unserer Küchenzeilen!

Spül Facts

1. Sauberkeit und Ordnung sind Streitpunkt Nr. 1 in den heimischen Küchen.

2. 45 Prozent der Geschirrspülnutzer sind mit der Aufgabenverteilung beim Geschirrspülen in der Partnerschaft unzufrieden.

3. Unterschiedliche Spülgewohnheiten – etwa während des Kochens oder erst nach dem Essen – -entzweien die Nutzer.

4. Fast jede zweite Frau räumt den Geschirrspüler um, nachdem die bessere Hälfte das Geschirr -eingeräumt hat.

5. Mangelndes Vertrauen ins Gerät? 50  Prozent der Befragten behandeln hartnäckige Verschmutzungen der Koch-Utensilien stets vor dem Benutzen der Spülmaschine.

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