Design: So kreativ können Wände aussehen
Bilder, Regale und Tapeten haben schon die Wände unserer Großeltern geziert. Warum nicht mal zu schlichten und puristischen oder besonders außergewöhnlichen Gestaltungsideen greifen, die den Räumen einen ganz eigenen Charakter verleihen?
Steinoptik
Naturstein an der Wand hat schon längst seinen traditionellen "Hüttencharakter" verloren. Ob nun die ganze Wand aus Granit, Schiefer oder grob behauenen Ziegeln besteht oder nur bestimmte Flächen als optischer Aufputz damit gestaltet sind, der Wohnraum erhält einen edlen und ursprünglichen Charakter. Und wer nicht gleich beim Bau des Hauses an echte Natursteinwände gedacht hat, kann in Form von Paneelen in Steinoptik auch im Nachhinein so manchen Hingucker schaffen. Das Grundmaterial der Paneele ist meist durch Glasfaser verstärktes Polyester. Die Front ist mit Steinpulver beschichtet und bietet alle möglichen Steindesigns, von grauen Kalksteinquadern über weißen Schiefer bis hin zu unbehauenem Trockenstein. "Die Oberfläche fühlt sich ebenso rau und grob an wie echter Naturstein, allerdings nicht so kalt", beschreibt Daniel Bingen vom Wandpaneele-Spezialisten Oldstones die Haptik. Und die Montage ist denkbar einfach: Die drei bis fünf Zentimeter dicken Paneele mit einer Stichsäge zuschneiden, mit Schrauben oder Dübeln an der Wand befestigen und Übergänge sowie Schraubenköpfe mit einer eigenen Modelliermasse kaschieren und farblich anpassen.
Individuelle Designs
Kunststoffpaneele gibt´s aber nicht nur in Steinoptik, sondern in allen möglichen Designvarianten. Wie wär´s zum Beispiel mit einer Wand in Lederoptik einer Dünen- oder Wellenlandschaft? Und wem das Spiel mit Schatten und Licht gefällt, der kann etwa zur Paneele "Würfelzucker" greifen, die aus vielen kleinen Quadraten in unterschiedlicher Größe und Tiefe besteht (gesehen bei 123-Wandgestaltung). Auch farbliche Akzente sind mit bunten Wandpaneelen möglich. Und gefällt es nicht mehr, lassen sich die Paneele problemlos abmontieren, die Dübellöcher schließen und die Wand ist bereit für eine neue Gestaltungsidee.
Vertäfelt
Holz an den Wänden ist ein zeitloser Trend, derzeit ist vor allem Altholz angesagt. Aufgrund ihres Alters und Witterungseinflüssen bieten Bohlen und Bretter aus alten Scheunen oder Bauernhäusern interessante Oberflächen und vielfältige Farbtöne. Auch muss nicht immer gleich die ganze Wand mit Holz verkleidet werden. Bei der Gestaltung kleinerer Wandflächen, etwa des Bereichs hinter dem Sofa oder eines Teils im Eingangsbereich, schafft eine Fläche von vielen kleinen Hölzer einen tollen Effekt - denn jedes Holzstück wirkt durch individuelle Färbung und Maserung eigentlich für sich, im Ensemble entsteht jedoch ein ganz eigenes, harmonisches Design.
Grün im Raum
Eine andere Möglichkeit, sich Natur an die Wand zu hängen, bietet der Wandgarten. In einer Art breitem Bilderrahmen werden diverse Grünpflanzen senkrecht übereinander platziert und als Ganzes an die Wand montiert - einem lebendigen Pflanzenbild ähnlich. Und wem das nicht genug an Grün ist, kann sich gleich die ganze Wand zu einer Wiese in der Senkrechte anlegen lassen. An Pflege benötigen Wandgärten nicht mehr als gewöhnliche Topfpflanzen: Ausreichend Licht, Wasser und ab und an etwas Dünger. Und das besondere Plus: Der Wandgarten bindet Feinstaub und wirkt schalldämpfend.
Alles gefliest
Sehr erfreulich: Keramikfliesen haben endlich den Weg vom Bad in den Wohnraum gefunden. Ob als schlichte Bordüre, kunstvolles Mosaik oder dekoratives Wandelement um den Kamin, die große Auswahl an Farben und Mustern, Effekten und Strukturen sowie Größen und Formaten bietet eine ungeheure Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten. Und sie sind einfach zu reinigen, hygienisch und tragen zu einer stilvollen Wohnatmosphäre bei. Doch schmücken Keramikfliesen heute nicht nur gerne die Wände des Wohnraums, sondern auch den Fußboden. Im Trend liegen Bodenfliesen in Holzoptik, die die wohlige Ausstrahlung von Holz mit den praktischen Vorzügen von Fliesen vereinen. Und in Kombination mit einer Fußbodenheizung wird Barfuß-Laufen zum wahren Genuss.
Glasklar
Auch bedrucktes Glas wirkt gut an Wänden. Hoch entwickelter, digitaler Direktdruck mach höchste Brillanz und Schärfe möglich, auch sind die Drucke längst nicht mehr empfindlich gegen Wasser, Dampf und Abrieb. "Zum Leichten bringt Wandbild und -verkleidung modernste LED-Technologie, die unsichtbar und mit geringer Einbautiefe hinter dem Glaselement installiert wird", erklärt Helene Lang, Geschäftsführerin des oberösterreichischen Werbearchitektur-Unternehmens Lang & Lang ihre Innovation "GlassLight".