Schlösser in Österreich und Ihre Besitzer
Oberösterreich: Schloss Kammer
Gustav Klimt hat es bei seinen Sommerfrischen immer wieder gemalt: das aus dem 12. Jahrhundert stammende Schloss Kammer am Attersee. Es gehört seit den 1990er Jahren Elisabeth „Sissy“ Max-Theurer, ehemals Olympiasiegerin 1980 im Dressurreiten.
Oberösterreich: Schloss Litzlberg
Der ursprüngliche Name lautete “Lützelburg“ und das heißt nichts anders als „kleine Burg“. Diese gab es tatsächlich, sie verfiel aber. Was man jetzt auf der kleinen, über einen Steg erreichbaren Insel im Attersee sieht, ist ein perfekt renovierter Historismus-Neubau aus den 1890-er Jahren. Der Linzer Ziegelbaron Karl Leitl 1974 kaufte das Schloss dem Stahlbaron Böhler ab und so kommt es, dass es bis heute im Besitz der Familie des langjährigen WKÖ-Präsidenten Christoph Leitl ist.
Steiermark: Schloss Obermurau
Das Schloss Obermurau war einst eine Burg.1628 wurde sie von dem Reichsgrafen Georg Ludwig zu Schwarzenberg abgetragen und durch den heute noch existierenden Spätrenaissancebau ersetzt. Dieser ist bis heute im Besitz der Familie Schwarzenberg. In dem öffentlich zugänglichen Gebäude befindet sich neben einem Museum die Forstverwaltung (rund um Murau sind 18.000 ha Wald in Schwarzenberg-Besitz) sowie einige Privaträume. Bewohnt wird Obermurau von Johannes und Francesca Schwarzenberg.
Oberösterreich: Kaiservilla Bad Ischl
Zum Unterschied von Schloss Schönbrunn, das Hof- und Staatseigentum war und als solches 1918 an die Republik fiel, war die „Kaiservilla“ Privateigentum der Familie Habsburg, das nicht angetastet wurde. Die Sommerresidenz, in der Kaiser Franz Joseph 1914 die Kriegserklärung an Serbien unterschrieb, gehört heute seinem Urenkel Markus Emanuel Habsburg-Lothringen. Die Kaiservilla ist zwar ein Museum, aber nur zum Teil. In einem nicht öffentlich zugänglichen Trakt der Villa lebt Markus Habsburg-Lothringen mit seiner Familie.
Tirol: Schloss Tratzberg
Das im 13. Jahrhundert erstmals erwähnte Schloss hatte illustre Vorbesitzer wie Kaiser Maximilian I., die Silberbergwerksdynastie Tänzl oder den unermesslich reichen Handelsherrn Jakob III. Fugger 1847 kam es durch Erbfolge in den Besitz der Familie Enzenberg, die es heute noch besitzt. Ulrich Goëss-Enzenberg und seine Gattin Katrin wohnen hier seit 1991 und haben das Renaissancejuwel touristisch erschlossen. Das Einmalige an Schloss Tratzberg ist die Einrichtung mit Originalmöbel aus dem 16. Jahrhundert.
Salzburg: Schloss Glanegg
Die 1350 erstmals erwähnte bewohnbare Turmburg im Süden der Landeshauptstadt gehört heute dem Salzburger Zweig der Familie Mayr-Melnhof. Bewohnt wird das Schloss von Maximilian Mayr-Melnhof, seines Zeichens Eigentümer eines 6.000 ha großen Forstbetriebs, seiner Frau und sechs Kindern. Der im Volksmund „Baron Max“ titulierte Diplom-Forstwirt, der sich schlicht als „Bauer“ bezeichnet, ist Salzburger Landesjägermeister.
Burgenland: Burg Bernstein
Die höchstgelegene Burg des Burgenlandes wurde 1529 und 1532 ergebnislos von den Türken belagert. Die 1617 barockisierte, weitläufige Anlage ist heute ein Schlosshotel und im Besitz der Familie Almàsy. Ein berühmter Vorfahr der ungarischen Adelsfamilie war der Abenteurer, Flieger und Saharaforscher László Almásy (1895-1951), der das historische Vorbild für den Bestseller „Der englische Patient“ abgab.
Niederösterreich: Schloss Artstetten
Das 1592 fertiggestellte Renaissance-Schloss wurde von Kaiser Franz I. für die Familie Habsburg gekauft. Es kam schließlich in den Besitz von Erzherzog Franz Ferdinand, der hier mit seiner Familie lebte und bekanntlich 1914 zusammen mit seiner Gattin einem Attentat zu Opfer fiel. Das Schloss ist bis heute im Besitz der Nachkommen des Thronfolgerehepaars, der Familie Hohenberg. Seit 2015 leitet die Urenkelin von Franz Ferdinand, Alix de La Poeze d’Harambure-Fraye, das Schloss, in dem sich ein sehenswertes, dem Andenken des berühmten Vorbesitzers gewidmetes Museum befindet.
Kärnten: Schloss Reifnitz
Rund um den Wörthersee haben sich etliche Reiche und Berühmte angesiedelt. So auch der Top-Manager Siegfried Wolf, der seit 2014 Alleineigentümer von Schloss Reifnitz am Südufer des Sees ist. Das um 1900 für einen Klagenfurter Bürgermeister errichtete Schlösschen kam 2005 in die Schlagzeilen, nachdem es von der Gemeinde in einer Nacht-und Nebel-Aktion zum Schnäppchenpreis an den Magna-Konzern verkauft wurde.
Vorarlberg: Schloss Hohenems
Vorarlberg ist das Bundesland mit der geringsten Schlossdichte, nur 23 herrschaftliche Objekte gibt es hier. Ein bedeutender Renaissancebau ist das Hohenemser Stadtpalais, in dessen Bibliothek im 18. Jahrhundert eine Handschrift des Nibelungenlieds auftauchte. Seit 1954 gehört das Stadtschloss Franz Josef von Waldburg zu Zeil und Hohenems, einem Urenkel von Kaiser Franz Josef.
Wien: Palais Liechtenstein
Das so genannte „Stadtpalais“, einen Steinwurf vom Heldenplatz entfernt, ist seit 1694 „Majoratshaus“ der Fürsten von und zu Liechtenstein und neben dem „Gartenpalais“ in der Rossau bis heute ununterbrochen in Familienbesitz. Im 19. Jahrhundert wurde es unter Fürst Adam I. im Innenbereich dermaßen aufwändig verschönert, dass es vom Volk den Spitznamen „Künstlerversorgungsanstalt“ bekam. In den 1990er Jahren erfuhr das Stadtpalais einen erneuten Sanierungs- und Restaurierungsschub. Seit 2013 kann es im Rahmen von Führungen besucht werden, außerdem ist es für Veranstaltungen buchbar. Die Gemäldegalerie zeigt bedeutende Werke des 19. Jahrhunderts. Eigentümer von Stadt- und Gartenpalais ist Fürst Adam II. von und zu Liechtenstein.