Farbpsychologie: Wie Farben in Ihrem Zuhause wirken
Welche Farbe macht gute Stimmung? Welche Wandfarbe macht glücklich? Welche Farbe steht für Wohlfühlen? Begibt man sich auf die Suche nach der richtigen Wandfarbe für das eigene Zuhause, wird man von der Fülle an Farben, Nuancen und den unendlich vielen Möglichkeiten förmlich erschlagen. Manche entscheiden sich dazu, Wohnräume in der Lieblingsfarbe zu streichen, andere wählen lieber neutrale Töne. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, sich vorher gut zu überlegen, welche Farbe man in seinem Zuhause haben möchte, denn jede hat ihre ganz eigene Wirkung und Bedeutung. Daher befassen sich viele Menschen mit dem Thema Psychologie und Farben, bevor Sie sich endgültig für eine Wandfarbe entscheiden. Lesen Sie hier, wie Sie die Psychologie der Farben für Ihr Zuhause nutzen können, welche Emotionen sie hervorrufen und wie es sich dank der Farbpsychologie schöner wohnen lässt.
Farbpsychologie: Was ist das?
Der Ursprung der Farbpsychologie findet sich in der „International Association of Colour Consultants“ (IACC), die sich 1957 mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Architekten und Psychologen haben erforscht, wie Farben auf Menschen wirken. Mit der Farbpsychologie versucht man zu lernen, wie Farben genutzt werden können – denn viele Farben, die uns im Alltag begleiten, haben eine ganz bestimmte emotionale Bedeutung und psychologische Wirkung. Vielen Tönen sagt man sogar nach, dass sie Gefühle wecken und das Verhalten beeinflussen können. Die Farbpsychologie spielt also bei der Planung des Eigenheims eine genauso wichtige Rolle wie etwa die Grundrissaufteilung. Mit einem gut überlegten Farbkonzept können Räume besonders zur Geltung gebracht und optisch vergrößert oder verkleinert werden. Zudem haben Farben Einfluss auf die Stimmung und das eigene Wohlbefinden. Und seien wir uns mal ehrlich: Mit der richtigen Wandfarbe lässt es sich einfach harmonischer wohnen.
Welche Farbe in Wohnräumen nutzen?
Farben spielen in der Architektur eine große Rolle, da sie Stress mindern oder die Konzentration steigern. Die Farbpsychologie fußt auf diesen Grundprinzipien und kann mit der richtigen Beleuchtung einen bestimmten emotionalen Effekt bei den Bewohnern hervorrufen. Aufgrund von direkten oder indirekten Lichtquellen wirken Farben nochmals unterschiedlich. Dabei können schon einzelne Farbnuancen einen großen Unterschied machen. Bei Sonnenlicht wirken Farben am natürlichsten in Ihrem Zuhause, während bei Licht durch Glühbirnen der Farbeffekt verfälscht wird.
Wandfarben und Ideen gibt es viele, aber genau hier wird oft der entscheidende Fehler gemacht. Vor allem im Schlafzimmer spielt die Farbpsychologie eine wichtige Rolle. Die Wandfarbe im Schlafzimmer, aber auch die Wandfarbe im Kinderzimmer soll Sie und Ihre Familie beruhigen. Hierbei eignen sich kühle Wandfarben wie Blau oder Grün, um erholsamer schlafen zu können, am besten. Die Wandfarbe im Wohnzimmer darf im Gegensatz dazu schon kräftiger ausfallen. Ein schönes Gelb oder Lila eignet sich hervorragend für diesen Raum. Ein kreatives Arbeitszimmer profitiert von der Wandfarbe Rot oder Orange. Farbkombinationen gibt es einige und der Fantasie sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Jedoch sollten Sie trotzdem auf die Psychologie der einzelnen Farben achten, um ein böses Erwachen zu vermeiden.
Welche Bedeutung haben die einzelnen Farben?
Farben können auf ihre Betrachter Wärme- oder Kälteempfindungen auslösen. Eine zu schnelle Farbwahl kann sich im Nachhinein negativ auf das eigene Zuhause auswirken, was ein zentraler Punkt in der Farbpsychologie ist. Viele fühlen sich unter Umständen unwohl in Ihrem Zuhause, können aber nicht sagen, warum. Beispiele wie man Wände farblich gestaltet, gibt es viele und vor allem zeitlose Farben haben sich als optimal erwiesen – dennoch sollte man immer die Bedeutung und die Wirkung der Farben im Auge behalten:
Blau – Die Harmonie
Dank der Farbe des Himmels und des Meeres wird Blau in der Farbpsychologie oft mit Sehnsucht und Klarheit verbunden. Alle Nuancen von Blau werden zudem als emotional ausgleichend, kühl und beruhigend beschrieben. Das macht den Ton ideal als Wandfarbe für das Schlafzimmer. Wer auf dunkle Farben setzen will, greift am besten zu Indigo oder Navy. Heller sind hingegen Königsblau oder Azurblau. Zwar ist Blau die kälteste Farbe des Farbkreises, doch das bedeutet keineswegs, dass sie negative Assoziationen auslöst – im Gegenteil, Blau ist sehr beliebt und harmoniert mit vielen anderen Farben.
Gelb – Die Wärme
Gelb steht für Leuchten und das Licht im Allgemeinen. Dank dieser Assoziationen beschreibt man Gelb in der Farbpsychologie als besonders fröhlich, aufhellend und wärmend. Und natürlich erinnert sie an die Sonne. Besonders beliebt im Interior-Bereich sind die Nuancen Senfgelb und Ocker. Gelb steht aber auch für Neugier, Spontanität und Offenheit – und wirkt auf die meisten Menschen wie ein Stimmungsaufheller. Gute Laune ist in einem gelben Ess- oder Wohnzimmer also garantiert. In Verbindung mit anderen Zitrusfarben macht sich die Farbe Gelb ebenso im Kinderzimmer gut.
Grün – Die Hoffnung
Grün lässt laut Farbpsychologie an die unberührte Natur denken und wirkt entspannend und erholend auf Menschen. Dieser Farbe wird sogar eine nervenberuhigende Wirkung nachgesagt und sorgt demnach für Entspannung und Ausgleich. Auch deshalb ist sie gerade in Kombination mit anderen Erdtönen ideal für Ihr Schlaf- oder Wohnzimmer geeignet. Sehr schön sind etwa Khakitöne oder ein dunkles Waldgrün. Fans zarter Pastelltöne können Ihr Zuhause hingegen in Mintgrün oder Salbeigrün streichen, aber auch ein Agavengrün lässt sich gut mit anderen Farben kombinieren.
Lila – Das Edle
Lila wird mit Eigenschaften wie Einsicht, Tiefgründigkeit und psychischer Kraft assoziiert. Die Farbe Lila erinnert an Lavendel und je nach Farbton wirkt sie wärmend oder kühl. Seit jeher gelten Lilatöne als aristokratisch und edel, aber sind sie auch Ausdruck von Kreativität und anregender Verführung. Sie stehen üppigen Räumen besonders gut und harmonieren mit einem sanften Rosa.
Rot – Die Leidenschaft
Rot steht in der Farbpsychologie für Feuer und dadurch auch für alle intensiven Gefühle wie Liebe, Wut, Leidenschaft und Sinnlichkeit. Trotz dieser sehr starken Emotionen hat dieser Farbton auch eine wärmende Wirkung. Obendrein symbolisiert die Farbe Rot Macht, Durchsetzungskraft, Verbote und Präsenz. Aufgrund dieser Eigenschaften sollte die Farbe im Innenraum eher sparsam eingesetzt und nur mit gedeckten Tönen kombiniert werden. Für große Flächen ist die Farbe Terrakotta geeignet, da sie weniger kräftig wirkt. Sie können diesen Ton zum Beispiel als Fokuswand im Wohnzimmer einsetzen.
Orange – Die Ausgelassenheit
In der Farbpsychologie wird Orange oft mit Ausgelassenheit und Neugier verbunden. Sie soll stimmungsaufhellend, konzentrationsfördernd und stimulierend wirken. Der extravagante Farbton symbolisiert außerdem Kreativität, Individualität und Mut. Aufgrund dessen eignet sich die Farbe auch ideal für kommunikative Räume wie etwa das Arbeitszimmer oder die Küche. Für das Wohnzimmer eignet sich hingegen ein Kurkuma-Orange. Ein knalliges Orange mit unterschiedlichen Grautönen bietet im Eingangsbereich ein wirkungsvolles Ambiente.
Rosa – Das Feminine
Die Farbe Rosa steht für Mitgefühl, Fürsorge, Zärtlichkeit und Liebe. Gleichzeitig repräsentiert sie Weiblichkeit und Romantik. Je nach Kombination mit anderen Farbtönen wirkt Rosa mädchenhaft-verspielt oder freundlich-frisch. Rosa Flächen in Innenräumen erzeugen modische Effekte. Für verspielte Menschen bietet sich der klassische Rosaton oder ein schönes Rosé in Kombination mit einem intensiven Orange oder einem dunklen Beerenton an. Noch schöner wohnen lässt es sich im Übrigen mit der Farbe Lachs.
Braun – Die Ruhe
Braun wird laut Farbpsychologie vor allem mit Erde und Holz assoziiert. Aus diesem Grund steht die Farbe für Bodenständigkeit, Stabilität und Natürlichkeit. In Ihrem Zuhause sorgt Braun für Ruhe und Entspannung. Als Wandfarbe ist sie ein idealer Partner für knallige Töne und eignet sich daher für jeden Raum. Brauntöne sind gemütlich und wirken beruhigend.
Grau – Die Zurückhaltung
Die Farbe Grau wird meist als puristisch, neutral und zurückhaltend empfunden. Oftmals denkt man bei Grau an Beton. Die Interior-Welt liebt Grau als Basisfarbe, weil sie mit kräftigen Farben kombiniert werden kann. Wer einen monochromen Look vorzieht, greift am besten auf einen Mix aus Weiß, Anthrazit und Schwarz zurück. Wenn Sie zurückhaltende Grautöne bevorzugen, aber ein wenig Wärme in Ihr Zuhause bringen wollen, dann setzen Sie am besten auf den Farbton Taupe.
Schwarz – Die Eleganz
Die Farbe Schwarz wird in der Farbpsychologie mit Eleganz und Seriosität, aber auch mit Düsterheit und Trauer verbunden. Für das Interior eignet sich der Farbton als stilvoller Kontrast zu hellen Farben. Schwarz steht für Mysterium, Hass, Trauer und Ablehnung. Sie kann aber auch elegant wirken, wenn man die Farbe sparsam einsetzt. Schwarz ist keine Farbe für große Flächen in Wohnräumen, aber sie eignet sich hervorragend für einzelne Raumakzente.
Weiß – Die Reinheit
Die Farbe Weiß wird in der Farbpsychologie als rein und frisch beschrieben. Zudem assoziiert man sie mit Unschuld, Leichtigkeit und Neubeginn. Eine Einrichtung in Weiß ist eine cleane Ausgangsbasis, zu der Sie jede andere Farbe kombinieren können. Weiß kann jedoch schnell steril und hart in Ihrem Zuhause wirken – mit der richtigen Farbkombination ist die Farbe aber ideal für Flure oder Durchgangszimmer geeignet.
Fazit: In Sachen Wohnraumgestaltung und Farbkombinationen gilt es durchaus einige Punkte zu beachten. Wenn Sie aber unsere Tipps zum Thema Farbpsychologie nutzen, erschaffen Sie sich problemlos mit den passenden Farben Ihre ganz persönliche Wohlfühloase.