Baldwins Skandalwestern: „Rust“ kommt ins Kino
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Gut vier Jahre nachdem seine Dreharbeiten begonnen haben, erblickt der Western „Rust“ nun am 01. Mai 2025 erstmals das Licht der Kinoleinwand in Österreich. Die massive Verzögerung der Uraufführung des von Joel Souza inszenierten Streifens ist auf einen dramatischen Vorfall am Morgen des 21. Oktober 2021 zurückzuführen. Damals probte der Hauptdarsteller und Co-Produzent Alec Baldwin am Set des Films in Bonanza City (New Mexico) mit einem vermeintlich ungeladenen Revolver den Ablauf einer Schießerei in einer Kirche, als sich unvermittelt ein Schuss aus der Waffe löste. Das dadurch unbeabsichtigt abgefeuerte Projektil durchschlug daraufhin den Oberkörper der Kamerafrau Halyna Hutchins, wobei ihr tödliche Verletzungen zugefügt wurden, und verwundete den Regisseur an der Schulter.

Tragischer Tod der Kamerafrau
Die Produktion wurde daraufhin gestoppt und langwierige Untersuchungen sowie ein Gerichtsprozess sollten Licht in die Hintergründe des Unglücks bringen sowie die damit verbundene Schuldfrage beantworten. Wie überhaupt scharfe Munition an den Drehort gelangen konnte, konnte dadurch allerdings nicht nachvollzogen werden und gibt allen Beteiligten noch heute Rätsel auf. Schlussendlich wurde die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed im Frühjahr 2024 der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden und zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Ein weiteres Verfahren gegen Alec Baldwin wurde jedoch eingestellt, nachdem dieser sich mit Hutchins‘ Witwer auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt hatte.
Schweigeminute und Applaus
Ob der Film selbst, dessen Handlung um einen alternden Gesetzlosen (Baldwin) kreist, der sich mit seinem Neffen auf der Flucht vor einem gefürchteten Kopfgeldjäger befindet, ebenso spektakulär ausfällt, wie die ihn begleitende Tragödie, davon können sich Western-Fans in Bälde ein Bild machen. Bei seiner Weltpremiere auf dem polnischen Filmfestival Cameraimage wurde „Rust“ jedenfalls mit Applaus bedacht und ihm eine Schweigeminute im Gedenken an Halyna Hutchins vorangestellt.