Unsterblich: Die besten Filme der 90er-Jahre
Die 1990er-Jahre liegen nun schon gute drei Jahrzehnte zurück. Und trotzdem genießen außerordentlich viele Filme dieser Epoche einen ungebrochenen Kultstatus und wissen nach wie vor Millionen von Filmliebhabern weltweit zu begeistern. Wie edlem Rotwein scheinen ihnen die verwehenden Jahre nichts anhaben zu können, sondern ihre Faszinationskraft vielmehr beständig zu forcieren. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass neben Klassikern der Mode sowie Meilensteinen der Musikgeschichte auch zahlreiche cineastische Perlen den aktuellen 90er-Jahre-Hype befeuern.
Kreativität & echte Stars
Die Ursachen für diese beeindruckende Langlebigkeit liegen in einer bunten Palette an Qualitäten begründet, die das filmische Schaffen des letzten Jahrzehnts des vergangenen Jahrhunderts auszeichnen. So repräsentieren etwa zahlreiche Beiträge die beinahe grenzenlose Experimentierfreude sowie Kreativität dieser Dekade, woraus eine perfekt abgestimmte Mischung aus spektakulären Blockbustern und künstlerisch anspruchsvollen Independent-Filmen resultierte. Darüber hinaus ging von den Stars dieser Ära eine generationen- und kulturübergreifende Strahlkraft aus, die viele ihrer Nachfolger vermissen lassen. Ihre Popularität erstreckte sich nämlich über sämtliche Altersklassen und kulturelle Präferenzen hinweg, während von ihren zeitgenössischen Pendants außerhalb ihres jeweiligen Streaming- und Social Media-Habitats oftmals kaum Notiz genommen wird.
Zeitlos statt zeitgeistig
Wie ein eleganter zweireihiger Anzug oder das legendäre Kleine Schwarze brillieren die meisten 90er-Filme ferner mit zeitlosen Qualitäten: spannende Geschichten, faszinierende Charaktere, intensive Gefühle und eine unterhaltsame Inszenierung. Dadurch gelang es diesen Werken, ihr Publikum emotional zu fesseln und ihm eine Welt voller packender Abenteuer jenseits des Alltags zu eröffnen. Dank der Absenz der heutzutage panisch gefürchteten "Shitstorms“ scheuten die Filmemacher dieser Epoche außerdem nicht vor kontroversen Drehbüchern und ambivalenten Charakterzeichnungen zurück. Und auch von den vielfach dick aufgetragenen moralischen Belehrungen, in denen sich viele aktuelle Filme regelmäßig verlieren, bleibt man im Kino der 90er-Jahre verschont.
Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
Romantischen Komödien verdankt das 90er-Kino eine Reihe seiner größten Erfolge. Diese Vertreterin des beliebten Genres verbindet einen charmanten Humor mit spirituellem Tiefgang. Der zynische TV-Meteorologe Phil (Bill Murray) ist in einer Zeitschleife gefangen und muss zunächst seinen Charakter läutern, um das Herz seiner angebeteten Kollegin Rita (Andie MacDowell) gewinnen zu können. Regisseur Harold Ramis ließ sich dazu von dem buddhistischen Konzept der Wiedergeburt inspirieren.
From Dusk Till Dawn (1996)
Zwei kaltblütige Bankräuber und ein vom Glauben abgefallener Priester samt Familie müssen sich in einer zwielichtigen Biker-Bar gegen Horden von Vampiren bis zum rettenden Morgengrauen zur Wehr setzen. Unmengen an Blut und Gedärmen, ein politisch inkorrekter Humor sowie ein dämonisch erotischer Schlangentanz machen "From Dusk Till Dawn“ zu einem der abgedrehtesten Filme aller Zeiten.
Starship Troopers (1997)
Kultregisseur Paul Verhoeven setzt die Erde des 23. Jahrhunderts in seiner grellen Science-Fiction-Groteske der Gefahr einer Invasion durch die außerirdische Insektenrasse der "Bugs“ aus. Während Kritiker dem bombastisch inszenierten Streifen, der nicht an Blutarmut leidet, die Glorifizierung von Gewalt, Militarismus und Faschismus vorwarfen, wollte der Regisseur ihn als Parodie darauf verstanden wissen.
Wild Things (1998)
Dieser zwischen Trash und Hochglanz changierende Erotikthriller wird von einem Starensemble (u.a. Matt Dillon, Kevin Bacon, Bill Murray, Neve Campbell und Denise Richards) getragen. Neben ästhetisch inszenierten Sexszenen weiß der rasant inszenierte Film mit einer raffinierten, wendungsreichen Handlung zu brillieren, deren verblüffendes Finale sämtliche Erwartungen des Publikums auf den Kopf stellt.
The Big Lebowski (1998)
Als der wahrscheinlich coolste Loser der Filmgeschichte lässt sich der von Jeff Bridges verkörperte titelgebende Protagonist durch die skurrile Handlung dieser Komödie der Coen-Brüder treiben. Der Bowlingenthusiast sowie White Russian- und Marihuana-Genießer wird dabei in einen dubiosen Entführungsfall involviert, der ein oftmals schwarzhumoriges Pointen-Feuerwerk voll lakonischer Lebensweisheiten entfacht.
