Tauch-Safari: Spektakuläre Wracks unter Wasser
„USS Kittiwake“ in der Karibik
Ab 1945 diente das über 75 Meter lange Schiff der US Navy für Rettungsaktionen und unterstützte die U-Boot-Flotte. Insgesamt 49 Dienstjahre hat die USS Kittiwake auf dem Buckel, 1994 wurde sie schließlich in „Rente“ geschickt. Die Regierung der Cayman Inseln erwarb das Rettungsschiff und versenkte es 2011 im seichten Gewässer vor der Insel Grand Cayman nahe des Seven Mile Beach. Das 5-stöckige Wrack liegt in nur 20 Metern Tiefe und gilt im Vergleich zu anderen versunkenen Schiffen als relativ leicht zugänglich.
Tiefe: knapp 20 Meter
Wo: Grand Cayman, Karibik
„SS Yongala“ vor Australien
Das 1911 in einem Sturm gekenterte Dampfschiff ist die letzte Ruhestätte für 122 Passagiere und das wohl berühmteste Wrack Australiens. Bei Umrundungen erkundet man das Schiff von allen Seiten und sieht auch Details im Innenraum. Sehenswert ist aber vor allem die faszinierend Unterwasserwelt rundherum: Auf dem und rund um das gesunkene Schiff tummeln sich jede Menge bunte Fische und Korallen. Mit etwas Glück schwimmt einem hier sogar eine Schildkröte, ein Mantarochen oder ein Hai vor die Taucherbrille.
Tiefe: rund 30 Meter
Wo: Great Barrier Reef Marine Park, Queensland/Austrialien
U-352 vor North Carolina
Eigentlich wurde das deutsche U-Boot 1942 ausgeschickt, um vor der ostamerikanischen Küste auf Jagd zu gehen – allerdings wurde es selbst zum Gejagten und von einem US-Patrouillenboot mit Bomben versenkt. Wiederentdeckt wurde die U-352 erst in den 70er Jahren und bietet seither eine beeindruckende Unterwasser-Kulisse für Taucher. Makabre Plünderer entnahmen angeblich sogar Knochen der Verstorbenen, die im Schaufenster eines Tauchshops gesichtet worden sein sollen.
Tiefe: in etwa 35 Meter
Wo: North Carolinas, USA
Unterwasser-Militärmuseum in Jordanien
Panzer, Hubschrauber, Flugzeuge und mehr – im „Underwater Military Museum“ in Akaba am Roten Meer finden Wrack-Taucher ein Paradies vor. Dort wurden gleich mehrere Kriegsmaschinen der jordanischen Armee künstlich versenkt, um einen Taucherspot zu erschaffen. Einige der Attraktionen befinden sich nur 15 Meter unter der Wasseroberfläche und können auch von Schnorchlern erkundet werden. Der Hintergedanke der Unterwasser-Attraktion: ein künstliches Taucherrefugium, um den Ansturm auf natürliche Riffe zu reduzieren.
„Douglas C-47 Skytrain“ in der Türkei
In der Bucht von Kaş, an der türkischen Mittelmeerküste, wurde 2009 für Taucher ein Flugzeug versenkt, das für ein neues künstliches Riff sorgen soll. Weitgehend intakt befindet sich das Wrack auf sandigem Untergrund, auch der Innenraum kann erkundet werden. Das Flugzeug wurde einst von der türkischen Luftwaffe als Transporter zur Ausbildung von Fallschirmspringern genutzt.
Tiefe: rund 25 bis 30 Meter
Wo: Kaş, Türkei
„Teti“ in Kroatien
Was wie ein niedlicher Name für ein Stofftier klingt, ist ein 1883 in Amerika gebautes Frachtschiff, dass 1930 mit einem vorgelagerten Felsen der Insel Vis in Dalmatien kollidierte. Das komplette Wrack ist mit Korallen und Weichschwämmen überzogen und bietet eine Heimat für viele Meeresbewohner – darunter die imposanten, aber nicht allzu freundlichen Conger (große Meeraale). Beeindruckende Fotomotive sind das Steuerrad, die Reeling sowie der Kiele und die Dampfkessel.
Tiefe: in etwa 10 bis 30 Meter
Wo: Insel Vis, Kroatien
„Fortunal“ in Kroatien
Ebenfalls vor der Insel Vis, aber in bedeutend tieferen Gewässern: das Fischerboot Fortunal, das seine letzte Ruhestätte in bis zu 63 Metern Tiefe gefunden hat. 1997 sank es infolge eines Navigationsfehlers. Das Wrack ist zwar noch nicht stark bewachsen, aber relativ gut erhalten und bietet interessante Blicke auf Fischereizubehör und Geräte an Bord.
Tiefe: rund 40 bis 50 Meter
Wo: Insel Vis, Kroatien
„Rozi“ bei Malta
An wenigen Orten ist die Dichte an Wracks am Meeresboden so hoch wie rund um Malta und Gozo, darunter befindet sich zum Beispiel das künstlich versenkte Schlepperschiff „Rozi“. Sowohl Schiff als auch Innenraum sind gut erhalten, viele Meeresbewohner können bestaunt werden und in unmittelbare Nähe befindet sich auch ein riesiger, gut sichtbare Anker.
Tiefe: bis zu 36 Meter
Wo: Marfa Point, Malta
„SS Thistlegorm“ im Roten Meer
Der Frachter zählt zu den meist betauchten Wracks im Roten Meer und punktet mit beeindruckendem Kriegsmaterial an Bord: Gewehre, Motorräder, LKW und sogar Eisenbahnwagons. Sehenswert ist auch die relativ gut erhaltene Kommandobrücke, allerdings fehlt das Dach. Das britische Frachtschiff wurde im Zweiten Weltkrieg 1941 von einem deutschen Bomber versenkt.
Tiefe: bis 30 Meter
Wo: Sinai-Halbinsel, Ägypten
„Zenobia“ bei Zypern
172 Meter lang, 23 Meter breit und mit mehr als 100 LKW an Bord – der Stahlkoloss „Zenobia“ zählt sicherlich zu den Unterwasserattraktionen von Zypern und ist das größte betauchbare Wrack im Mittelmeer. Die Umrundung des auf einer Sandbank „gestrandeten“ Schiffs ist atemberaubend. Erfahrene Wracktaucher können sich auch in die Innenräume der ehemaligen schwedischen Fähre wagen, Kabinen sowie Gänge erforschen. Die Fähre sank 1980 auf ihrer Jungfernfahrt vermutlich aufgrund einer fehlerhaften Programmierung des Ballasttanksystems, wodurch die Ladung verrutschte und sich eine Schlagseite entwickelte.
Tiefe: ca. 18 bis 43 Meter
Wo: vor Stadt Larnaka, Zypern