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Ufer des Neusiedler Sees bei Sonnenuntergang | Credit: iStock.com/xeipe
Die Lichter des Neusiedler Sees - magisch
Die Lichter des Neusiedler Sees - magisch
iStock.com/xeipe

Urlaub am See: Tipps für Burgenland-Reisende

07.07.2022 um 10:46, Ute Daniela Rossbacher
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Gegen Ermüdung und Stress wirkt ein Urlaub am See wahre Wunder. Gut, wenn der Weg dorthin nicht weit ist. Besser, wenn es zum Neusiedler See im Burgenland geht, kommen hier Genießer voll auf ihre Kosten.

Ein bisschen Nordsee-Flair, gewürzt mit etwas karibischem Ambiente - gar nicht so leicht, sich bei den magischen Orten rund um den Neusiedler See für einen Ausgangspunkt zu entscheiden. Von Vorteil ist, dass sie nicht allzu weit voneinander entfernt liegen und im Rahmen einer entspannten Rad- oder E-Bike-Fahrt erkundet werden können.

Ausgangspunkt Pamhagen

Für unsere kleine Reise haben wir Pamhagen gewählt, das rund 100 Kilometer von Wien entfernt liegt. Für den Ort spricht, dass er als Ausgangspunkt für Ausflüge zu Rad oder zu Fuß ideal ist, und gleich um die Ecke Sehenswürdigkeiten und Freizeit-Erlebnisse warten, die Abwechslung für Groß und Klein versprechen.

Sehenswertes in und um Pamhagen

Von Pamhagen aus die Aktivitäten für jeden Tag zu planen, ist ein Leichtes bei der Auswahl an Möglichkeiten. Wofür man sich am Ende auch immer entscheidet - allein, wenn man in den Genuss der weitläufigen Landschaft mit ihrem natürlichem Reichtum kommt, hat man schon gewonnen. Welche Highlights man sich nicht entgehen lassen sollte.

Türkenturm

Bei einem ersten Rundgang durch Pamhagen trifft man auf den Türkenturm, ein Wachposten aus dem 17. Jahrhundert. Sehenswert ist die kleine Ausstellung, durch die man anschaulich mehr über jene bewegten Tage erfährt.

Der Türkenturm in Pamhagen an einem sonnigen Tag | Credit: Guenter Fischer / ChromOrange / picturedesk.com
Der Türkenturm in Pamhagen

Steppentierpark

Ziehen an Ihnen Sehnsuchtsorte wie die Serengeti vorüber, sobald Sie Ihre Augen schließen? Afrika liegt fern, aber der Steppentierpark in Pamhagen zum Glück ganz nah. Man fühlt sich wie in weiter Ferne. Das liegt zu einem guten Teil an der unberührten Natur, die das 13 Hektar große Areal umgibt. 50 Tierarten - darunter Steppenrinder - kann man hier aus nächster Nähe bestaunen. Dass der Besuch der Anlage für Kinder ein Erlebnis ist, braucht nicht betont zu werden, dürfen manche Tiere auch gestreichelt und gefüttert werden. Wer brütende Hitze und starkes Sonnenlicht lieber meidet, findet unter den Bäumen wohltuende schattige Plätzchen.

Wasserbüffel | Credit: Martin Siepmann / imageBROKER / picturedesk.com
Wasserbüffel im Steppentierpark

Lange Lacke

Auf sportliche neun Kilometer kommt, wer die nahegelegene Lange Lacke umrundet. Regenwasser sammelt sich in der salzhaltigen Lacke - je nach Witterung mal mehr, mal weniger - und zieht von Möwen bis hin zu Graureihern unzählige verschiedene Wasservögel an.

Lange Lacke im Burgenland | Credit: iStock.com/Franz Schallmeiner
Spaziergang rund um die Lange Lacke

Leuchtturm in Podersdorf

Mit dem Rad lassen sich von Pamhagen die Orte entlang des Neusiedler Sees bestens erkunden. Dabei kommt man nicht umhin, das etwas mehr als 20 Kilometer entfernte Podersdorf anzusteuern. Sein 12 Meter hoher Leuchtturm unterstreicht das maritime Flair der bezaubernden Seelandschaft - vor allem im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung ein filmreifes Erlebnis.

Der Leuchtturm in Podersdorf | Credit: Johannes Ehn / picturedesk.com
Der Leuchtturm in Podersdorf

Schloss Halbturn

Das 1711 von Lucas von Hildebrandt errichtete Schloss Halbturn diente Kaiser Karl VI. als Jagd- und Sommerresidenz und zählte zu seinen persönlichen Lieblingsorten. Wer durch die Gänge des spätbarocken Schlosses wandelt, kann ihn nur zu gut verstehen. Der wunderschöne Schlosspark, der in seiner heutigen Form 1900 nach englischem Vorbild gestaltet wurde, ist übrigens Teil des 55 Kilometer langen Jakobswegs Burgenland.

Schloss Halbturn | Credit: Sepp Friedhuber / picturedesk.com
Barocke Pracht: Schloss Halbturn

Windmühle

Nach einem ausgedehnten Frühstück geht es mit dem Rad nach Podersdorf. Dass wir die Fahrt gerne ein zweites Mal antreten, liegt nicht nur an der schönen Route, sondern an einem historischen Relikt, wie es eigentlich typisch für niederländische Landschaftsimpressionen ist. Die Windmühle in Podersdorf ist mit rund 170 Jahren die älteste Österreichs. Bei günstigen Witterungsbedingungen wird man im Rahmen einer Führung Zeuge, wie sie in Betrieb genommen wird.

Die Windmühle in Podersdorf | Credit: Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com
Die Windmühle in Podersdorf

Dorfmuseum Mönchhof

Zahlreiche Bilder vermitteln uns Ansichten, wie es früher war. Aber wie sich das bäuerliche Leben zwischen 1890 und 1960 im Heideboden tatsächlich anfühlte, erfährt man im Dorfmuseum Mönchhof. 35 Gebäude, die liebevoll und maßstabgetreu wieder errichtet wurden, zeigen Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände längst vergangener Tage. Ein originelles Freilichtmuseum mit Charme.

Alte Schuhe, ausgestellt im Dorfmuseum Mönchhof | Credit: Robert Kalb / picturedesk.com
Das Dorfleben von einst originalgetreu erfahren

Wandern mit Lamas

Burgenland ist ein Fest für Tierfreundinnen und -freunde: Die reiche Fauna rund um den Neusiedler See, die Vogelvielfalt entlang der Langen Lacke oder die weißen Esel in Sandeck im nahegelegenen Illmitz - die Natur beschenkt den aufmerksamen Beobachter reichlich. Die therapeutische Kraft, die im symbiotischen Miteinander von Mensch und Tier liegt, gilt als anerkannt. Wie wäre es daher mit einer Wanderung in der Gesellschaft von Lamas? In knapp einer Stunde ist man von Pamhagen aus in Donnerskirchen mit einer Vielzahl an Wegen, die man mit den Vierbeinern in trauter Eintracht beschreiten kann. Zur Stärkung gibt's zum Abschluss eine zünftige Brettljause.

300 Sonnentage

Die 300 Sonnentage, die das Burgenland im Jahr verzeichnet, prädestiniert das Bundesland für Freizeitaktivitäten im Freien. Bei einem Glas Wein, das wir in einem der umliegenden Weingüter genießen, wird uns die Vielfalt der Möglichkeiten einmal mehr bewusst: rund 2.500 Kilometer Radwege, dazu Pilger- und Wanderwege, fünf Golfplätze und der Neusiedler See, der groß genug ist, um jedem Wassersport-Fan zu seinem Recht kommen zu lassen - ganz gleich, ob man segeln, schwimmen oder (kite-) surfen möchte. Wir entscheiden uns für einen Spaziergang bei Sonnenuntergang, an dessen Ende ein köstliches Abendessen steht. Unter freiem Himmel mit Blick auf die Weite des Sees. Im Wissen: Wir kommen wieder.

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