Azzurro: 10 Bella Italia-Hits für die Ewigkeit
Was braucht man Italienisch, um in unserem liebsten Nachbar- und Urlaubsland über die Runden zu kommen? Mit Si, No und Prego, Una birra perfavore, Quatro Stagione, Carbonara, Grappa, Amore, Ciao Bella, Amore, Buon Giorno, Amore und Arrivederci spricht man zwar noch nicht fließend Italienisch, aber für die Lignano-Matura reicht es. Das war schon vor 50 Jahren so und ist heute nicht anders.
Ganz anders war allerdings das Reiseverhalten! Man ist mit dem Auto gefahren, stundenlang im Stau gestanden und war trotzdem in bester Urlaubsstimmung. Denn die Musik kam noch aus der Kassette, und diese ist in Tarvis in ungleich höherer Stückzahl als die Pizzen über den Ladentisch gegangen. Was auf den Stränden, in den Tavernen und den Discos rund um die Uhr bis schwindlich gespielt wurde, röhrte auch aus der oftmals händisch zusammengeflickten Auto-Hi-Fi oder -Low-Fi-Anlage: Adriano Celentano, Lucio Battisti, Umberto Tozzi oder Gianna Nannini waren über Jahrzehnte zumindest ebenso wichtig wie die Carbonara zum Ausnüchtern und Una Amore Romantico.
1. Ancora tu – Lucio Battisti
Lucio Battisti entstaubte den italienischen Schlager und setzte 1976 mit der LP „La batteria, il contrabbasso, eccetera“ völlig neue Maßstäbe, einen R&B-Knaller wie „Ancora tu“ hatte man vorhin in Italien noch nie gehört. Ab diesem Zeitpunkt begann jeder Urlaub mit dem Kauf der aktuellen Battisti-Kassette an der Grenze. Unglaubliche 25 Millionen Platten gingen von dem aus der nordöstlich von Rom gelegenen Abruzzen-Gemeinde Poggio Bustone stammenden Komponisten/Sänger über den Ladentisch.
2. Questo piccolo grande amore – Claudio Baglione
Dieses Wunderwerk an Ballade, Schmacht und Dramatik erblickte 1972 das Licht der Welt und ist auch nach den vielen Jahren noch immer ein Ladykiller allererster Güte. Darüber hinaus diente der Eröffnungsakkord viele Jahre für eine beliebte Ö3 Radio-Sendung als Erkennungsjingle.
3. Azzurro – Adriano Celentano
Adriano Celentano, der Italiener, Schauspieler, Showmaster, Musik-, Film- und Fernsehproduzent, Frauenliebling, Sänger, Multitalent. An dieser italienischten aller Hymnen, übrigens von niemand Geringerem als Paolo Conte (gemeinsam mit Michele Virano) geschrieben, haben sich viele Interpreten versucht, aber Celentano hat sie mit sonorer Wucht in die Welt getragen. Bis heute!
4. Non ho l’eta – Gigliola Cinquetti
Das Fräulein-Wunder von 1964. Die blutjunge, damals erst 16-jährige Gigliola Cinquetti hat damit das berühmte San Remo-Festival und im selben Jahr den Eurovision Song Contest gewonnen. Zwei Jahre vor Udo Jürgens und Merci Cherie!
5. Andrea – Fabrizio de André
Der genuesische Liedermacher, wegen der hohen literarischen Qualität seiner Texte von seinen Freunden „Faber“ genannt, hatte schon in den 60ern mit „La canzone di marinella“ einen großen Hit. Der italienische Bob Dylan stand seiner Karriere aber lange durch Bühnenabstinenz und Auftrittsangst selbst im Weg. Erst Mitte der 70er wendete sich das Blatt und die Scheue, vor Publikum aufzutreten, und mit „Andrea“ aus dem LP-Wunderwerk „Rimini“ zauberte der Gralshüter italienischer Musiktraditionen einen millionenfach gespielten, zeitlosen Evergreen.
6. Piccola e fragile – Drupi
Der theatralisch schrei-singende Drupi, mit bürgerlichem Namen Giampiero Anelli, war so etwas wie der italienische Verschnitt von Joe Cocker, der seinen balladesken Schmerz in die Welt hinaus rief. Der Mega-Hit war übrigens zuerst die B-Seite des ebenfalls in den Charts erfolgreichen „Serene é“.
7. Troppo Bella per restare sola – I Nuovo Angeli
1974 verbreitete sich ein Refrain in den Gehörgängen, der gleich zur Eröffnung des Songs gesungen wurde. Tipp: Zweimal üben und mitsingen:
"Troppo bella per restare sola
Troppo bella, dimmi perché
Così bella reggi la candela
Prendi, prendi me per la gola"
8. It’s wonderful – Paolo Conte
Der knorrige Cantautori ist zwar nicht der ausgewiesene Mainstreamliebling und Hitparadenlieferant, ganz im Gegenteil, aber einige der anspruchsvollen Songs des gelernten Rechtsanwaltes sind dennoch Evergreens geworden. Überhaupt It's wonderful, bumtibuh ...
9. A far l’amore comincia tu – Raffaela Carra
„Liebe, Liebe, Liebelei,“ diese Textzeile der blonden Sängerin aus Bologna ist natürlich im deutschsprachigen Raum sofort hängengeblieben …
10. Ti Amo – Umberto Tozzi
Italienischer Happy Sound vom Feinsten, mit viel Theatralik, einer einprägsamen Melodie, mit viel Amore und einfach zum Mitsingen. Der Turiner hatte mit „Tu“ und „Gloria“ weitere ebenbürtige Hits.
Wem jetzt noch etwas fehlt, die weiteren Plätze teilen sich die Abteilungen Faserschmeichler (Eros Ramazotti – Adesso tu), Gassenhauer (Antonello Venditti – Bomba e non boma), Do-it-yourself (Lucia Dalla - Disperato Erotico Stomp) und Rhythm & Brass (Pino Daniele – Chillo è nu buono guaglione).
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