Cyberkriminalität: Schutz für Notebooks, Smartphones und Co.
Bis man es bemerkt, ist es meist schon zu spät: Das Notebook oder das Smartphone wurde gehackt und zur Draufgabe funktionsunfähig gemacht. Der Hintergrund: Unsichere Websites, geöffnete Anhänge in gefälschten Mails, unsichere Passwörter oder offene WLAN-Stationen öffnen potenziellen Angreifern Tür und Tor. Mit Erfolg, wie die aktuelle Entwicklung auch in Österreich zeigt: 2021 nahmen Cyberangriffe alleine hierzulande um 117 Prozent zu. Tendenz steigend.
Die häufigsten Cyberdelikte
Zu den häufigsten Cyberdelikten gehört das Hacken von Social Media- und Bank-Accounts mittels Phishing-Attacken. Trojaner, Computerwürmer und -viren lauern in großer Zahl im Netz. Um sich entsprechend zu schützen, sollte man wissen, welche Schäden die jeweiligen Cyberattacken anrichten.
Was ist Hacking?
Hacking reicht von der Erbeutung und missbräuchlichen Verwendung des Endgeräts bis hin zum virtuellen Datenklau und der Manipulation der Funktionen oder Daten. Die häufigste Form ist mittlerweile das Phone-Hacking. Telefongespräche können mitgehört, Nachrichten mitgelesen und sensible Daten im Hintergrund heruntergeladen werden.
Was ist Phishing?
Nach privaten Informationen im Netz angeln - auch Phishing genannt - ist weit verbreitet. Auf den ersten Blick sehen Website, E-Mail oder Kurznachricht eigentlich vertrauenswürdig aus. Erst bei näherer Betrachtung entdeckt man die Tarnung: Websites, die nicht mit "https://" beginnen, Mail-Texte, die zwar von einem vertrauten Absender, nicht aber in lupenreinem Deutsch verfasst wurden oder Anhänge mit eigenartigen Dateinamen sollten die Alarmglocken schrillen lassen. Nicht öffnen, nichts herunterladen – am besten löschen. Denn andernfalls hat der „Angler“ leichtes Spiel, sich Zugang zu den Nutzerdaten des Geräts zu verschaffen.
Was ist ein Trojaner?
Ein gut getarntes Schadprogramm läuft im Hintergrund, in der Regel, ohne dass die geschädigte Person es bemerkt. Das Leck, das dadurch entsteht, macht den Notebook oder das Smartphone zur leichten Beute für Cyberkriminelle - etwa, indem das eigene Gerät als Umweg missbraucht wird, um andere Nutzer und deren Geräte zu attackieren.
Was ist ein Computerwurm?
Ein Computerwurm ist ein Schadprogramm, das sich – sobald es geöffnet wurde – in Sekundenschnelle reproduziert und dadurch das Gerät lahmlegt.
Was ist ein Computervirus?
Das zerstörerische Computerprogramm vervielfältigt sich mit der Verbreitung über andere Programme. Damit kommen in kürzester Zeit auch viele andere Nutzer zu Schaden.
Woran merkt man, dass man Opfer eines Cyberangriffs geworden ist?
Tückisch ist es immer dann, wenn ein Cyberangriff auf das eigene Gerät und die eigenen Daten nicht offensichtlich ist. Dann könnten die folgenden Anzeichen ein Hinweis sein:
Abstürze und Neustarts
Während des Surfens stürzt das Internet immer wieder ab, Neustarts folgen in kürzer werdenden Abständen. Ein möglicher Hinweis, dass Prozesse im Hintergrund die Funktionsfähigkeit des Smartphones oder Notebooks beeinträchtigen.
Kurze Akku-Laufzeit
Schon nach kurzer Zeit ist der Akku bei normaler Nutzung wieder leer. Gut möglich, dass das Gerät durch eine schädliche Anwendung im Hintergrund heruntergebremst wird.
Verdächtige Anmeldungen
Man erhält Informationen, dass man sich angeblich an diesem oder jenem Standort auf einem bestimmten Benutzerkonto angemeldet haben soll.
Wie schützt man sich vor Cyberangriffen?
Um seinen Computer oder Smartphone vor Angriffen zu schützen, sind die folgenden Schritte unerlässlich:
Firewall aktivieren
Die digitale Schutzmauer schafft eine Basissicherung des Computers oder Smartphones.
Virenschutz aktualisieren
Unerlässlich ist ein Virenschutz, der als Ergänzung zur Firewall bereits einige potenzielle Gefahren ausfiltert. Mit kostenlosen Basisversionen ist man gut bedient, vorausgesetzt, man hält sie immer auf dem neuesten Stand.
Sichere Passwörter wählen
Kaum zu glauben, dass heutzutage zu den beliebtesten Passwörtern immer noch die Zahlenkombination 123456 zählt, gefolgt vom Namen des Partners oder Haustiers. Beliebt sind auch Geburtsdaten der Kinder oder der Hochzeitstag. Hacker haben leichtes Spiel, all diese Informationen auszulesen und sich Zugang zu sämtlichen Benutzerkonten der betreffenden Person zu verschaffen. Vor allem, wenn Passwörter auf dem Gerät gespeichert sind. Daher folgende eiserne Regeln:
- Nie ein Passwort für alle Benutzerkonten verwenden
- Eine Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen überlegen
- Mit einem Passwortmanager sämtliche Passwörter verwalten
Updates machen
Sicherheitsupdates der wichtigsten Programme, die man im Einsatz hat, sollten unverzüglich vorgenommen werden. Bevor man Programme, die man nicht mehr in Verwendung hat, ungenützt gespeichert lässt, ohne sie zu aktualisieren, ist es besser, sie vom Gerät zu löschen, da sie unnötige Sicherheitslücken schaffen.
Browserdaten löschen
Löschen Sie regelmäßig Ihren Internetverlauf – Cookies und Cache inklusive. So erschweren Sie es anderen, aufgrund Ihrer Browserdaten sensible Informationen zu ergattern.
Apps überprüfen
Bevor man eine App installiert, am besten sichergehen, dass sie auch vertrauenswürdig ist. Eine erste Orientierung bieten bereits die Userforen und -bewertungen in den jeweiligen Stores.
Offenes WLAN meiden
Öffentliche WLAN-Netze sollte man nur nutzen, wenn man ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) hat. Durch die sichere Verbindung wird damit ein unbefugter Zugriff auf persönliche Daten unterbunden.
Sicherheitskopien erstellen
Für den Fall des Falles sollte man immer Sicherheitskopien seiner Dateien und Programme erstellt haben – bis zu drei Mal ist nicht übertrieben. Sämtliche Vorkehrungen ersetzen nicht die natürliche Vorsicht, die man beim Surfen und Downloads walten lassen sollte.
Browser einstellen
Um Cookies zu unterdrücken, hilft es zusätzlich, entsprechende Einstellungen im jeweiligen Browser vorzunehmen.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) erschweren Sie den Zugriff deutlich. Selbst wenn jemand das Smartphone stehlen sollte, sind ihm die Hände gebunden, wenn biometrische Daten oder weitere Informationen abgefragt werden.
Cyberversicherung abschließen
Angesichts der rasant steigenden Zahl an Angriffen lohnt es sich, eine Cyberversicherung für den Schadensfall abzuschließen.