John Lennon: So klingt der neue Beatles-Song
Im Juni wurde er angekündigt, jetzt ist er da: Mehr als 50 Jahre nach ihrer Trennung haben The Beatles ihren letzten Song veröffentlicht. Genützt haben sie dafür Künstliche Intelligenz (KI), um John Lennons Stimme wieder zum Leben zu erwecken.
Letzte Aufnahmen
Bereits im Sommer hat Paul McCartney in einem BBC-Interview Details zum neuen Track angedeutet. Grundlage des neuen Songs: ein Tape, das ihm von Lennons Witwe in den 90ern übergeben wurde und mit "Für Paul" beschriftet ist. Darauf befinden sich die letzten Demoaufnahmen seines ehemaligen Bandkollegen.
Harrison hasste Song
Aufgenommen hatte es Lennon kurz vor seinem tragischen Tod im Jahr 1980. Das unveröffentlichte Material bereicherte bereits den ersten Teil der Beatles Anthology (Sammlung). Zwischen 1995 bis 2003 hat die Band unter diesem Titel einen umfassenden Rückblick über ihr Schaffen veröffentlicht. Mit dabei waren auch die Tracks "Real Love" und "Free as a Bird", die sich auf dem Demo-Tape befanden. Bei "Now and Then" legte George Harrison allerdings heftiges Veto ein. "George mochte es nicht," erzählte McCartney bereits 1997.
Störendes Brummen am Tape
Jahrzehnte später rückte er dann endgültig mit der Sprache raus: Harrison hatte das Lied als "fucking rubbish" (verdammter Müll) bezeichnet. Den mittlerweile in den Adelsstand erhobenen Beatle hat der Track aber einfach nicht losgelassen. Ein Hindernis: ein störendes Brummen im Hintergrund, das möglicherweise von einer Elektroinstallation in Lennons damaligem Apartmentkomplex stammt.
KI vollendet Song
Jahrelang sah es so aus, als könnte der Song nie fertiggestellt werden. Mit der Unterstützung von KI konnte sich McCartney jetzt endlich den Wunsch erfüllen, den Song zu vollenden. Ein von Peter Jackson und seinem Team entwickeltes Software-System, ermöglichte schließlich die Trennung von Johns Gesang von seinem Klavierpart. Dadurch konnte die ursprüngliche Aufnahme wieder zum Leben erweckt und mit Beiträgen von allen vier Beatles erneut bearbeitet werden. Lennons Stimme wurde extrahiert und klar herausgearbeitet. So glücklich McCartney über den Durchbruch ist, äußert er trotzdem auch Bedenken gegenüber KI: "Es ist irgendwie beängstigend, aber aufregend, weil es die Zukunft ist. Wir werden sehen müssen, wohin das führt."