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Optische Doppelgänger, doch der Charakter ist auch beigeklonten Tieren unterschiedlich
Optische Doppelgänger, doch der Charakter ist auch beigeklonten Tieren unterschiedlich
appleping/iStock/Thinkstock

Doppelgänger: Kann man Hund und Katz klonen?

07.05.2021 um 07:39, Isabel Folie
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Katzen haben sieben Leben – und wenn man sie klont sogar acht. In den USA und Korea ist das Klonen von Haustieren ein großes Geschäft, das allerdings umstritten ist. Würden Sie Ihren Liebling nach dessen Tod klonen lassen?

Jahrelang war er an Ihrer Seite, wartete geduldig zu Hause bis Sie von der Arbeit kommen, brachte Ihnen sein angesabbertes Spielzeughäschen, dem schon lange ein Ohr fehlte, und schlabberte mit Genuss den Napf aus, der nie voll genug sein konnte.

Nun ist Ihr geliebter Hund tot. Was würden Sie tun, wenn es eine Möglichkeit gäbe, ihn zurückzuholen? Oder wenigstens ein Tier, das ganz genauso aussieht wie ihr Liebling?

Klonen: In Europa verboten

Tiere klonen gilt in Europa als genehmigungspflichtiger Tierversuch, sprich, sein geliebtes Haustier kann man hierzulande nicht vervielfältigen lassen. Klonen ist nur zu Forschungszwecken erlaubt.

In den USA sieht die Sache schon ganz anders aus. Schickt man mehrere Gewebeproben von seinem Hund, Katze oder Pferd ein, können diese nach dem Tot des Tieres im Labor vervielfältigt werden und dann in ein Spender-Ei eingepflanzt werden. Dieses befruchtete Ei wird daraufhin einer Leihmutter eingesetzt, das geklonte Tier wird dann von der Leihmutter auf ganz normalem Wege zur Welt gebracht.

Das ganze hat natürlich seinen Preis: Das Klonen einer Katze kostet 21.000 Euro, für einen Hund muss man ca. 42.000 Euro bezahlen und für ein Pferd 72.000 Euro.

Das Klonen von Tieren ist tierschutzrechtlich sehr umstritten

Unseriöse Betreiber

Hinter den kommerziellen Firmen, die das Tierklonen anbieten, können sich auch skrupellose Wissenschaftler verbergen. Einer davon ist Hwang Woo-Suk, der von seiner Universität entlassen wurde und bei Kollegen in Ungnade gefallen ist. In Korea führte er das kommerzielle Klonen von Haustieren ein. Der Wissenschaftler behauptete vor einigen Jahren, einen Menschen geklont zu haben. Dies erwies sich später als falsch. Woo-Suk wurde von der Uni und allen öffentlichen Ämtern entlassen, ebenfalls wurde ein Gerichtsprozess gegen ihn eingeleitet, da er gegen das Bioethik-Gesetz verstieß und Fördermittel veruntreut haben soll.

Ohne Lehrstuhl kam Woo-Suk jedenfalls auf die Idee, eine private Firma für die kommerzielle Klonung zu gründen. Kostenpunkt für einen Hund: rund 90.000 Euro. Seit der Gründung des Unternehmens 2006 wurden bereits mehr als 900 Hunde geklont. Ein lukratives Geschäft.

Heftig umstritten

Das Klonen von Haustieren wird von vielen Tierschützern aufs Heftigste kritisiert! Denn das Klonen ist keineswegs eine sichere Wissenschaft, sondern verursacht viel Tierleid.

Zum einen braucht es für den Klonprozess Spender-Eizellen, die anderen Tieren entnommen werden müssen. Diese befruchteten Eizellen müssen dann wiederum den Leihmüttern eingesetzt werden – wer kontrolliert, unter welchen Bedingungen diese Leihmütter ihr Leben fristen müssen? Immerhin dienen sie dem Konzern einzig als lebender Brutkasten …

Kommt das geklonte Tier dann zur Welt, leidet dieses oft unter gesundheitlichen Problemen, hat starke Schmerzen oder eine geringere Lebenserwartung. Vom Haustierklonen profitiert einzig und allein der Konzern.

Genetische Zwillinge mit unterschiedlichem Charakter

Klont man ein Tier, sieht es dem verstorbenen zwar relativ ähnlich, Fell- und Augenfarbe können sich aber durchaus unterscheiden. Und auch der Charakter kann grundlegend anders sein. Schließlich erlebte dieses geklonte Tier kurz nach seiner Geburt ganz andere Dinge, als sein bereits verstorbener genetischer Zwilling. Als Besitzer erhält man somit im Grunde nur eine äußerliche Kopie seines Tieres, der Charakter des geklonten Tieres kann gänzlich unterschiedlich sein.

Friedfertig oder Raubauke: Der Charakter eines Tieres wird nicht mitgeklont

Wer klont sein Haustier?

Viele Kunden der Klonunternehmen sind Hundezüchter oder die Polizei, die so die Gene eines außergewöhnlichen Zuchttiers erhalten wollen.
Und natürlich auch Prominente, die über das nötige Geld verfügen. Barbara Streisand beispielsweise ließ ihre Hündin "Samantha", die sie mehr als 14 Jahre lang hatte, klonen. Streisand erhielt nach erfolgreicher Behandlung nicht nur einen, sondern sogar drei optische Doppelgänger von Samantha. Wie sie die drei auseinanderhalten kann? Wie gesagt, der Charakter wird nicht mitgeklont. Eine der drei Fellnasen nagt sicher besonders gerne an der Couch herum, während die eine eine Vorliebe für lange Streicheleinheiten hat und die dritte im Bunde ganz verrückt nach ihrem Bällchen ist.

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