Vorsicht, Suchtgefahr: 4 kulinarische Drogen
Man ist eigentlich gar nicht richtig hungrig, aber der Heißhunger schlägt gnadenlos zu: wer kennt ihn nicht, den starken Drang nach bestimmten Lebensmitteln, der sich einfach nicht stillen lässt. Tatsächlich können bestimmte Nahrungsmittel auf den Körper so wirken wie eine Droge. Besonders aufpassen muss man bei stark verarbeiteten Produkten mit hohem Salz-, Zucker- und/oder Fettgehalt. Durch den Konsum dieser Mittel wird das Belohnungszentrum im menschlichen Gehirn aktiviert und somit kann das Verlangen wachgerufen werden, bestimmte Produkte erneut zu konsumieren.
1. Schokolade
Viele haben zu Hause eine eigene Schoko-Lade, die voll mit den knackigen, braunen Köstlichkeiten ist. Hin und wieder ein Stückchen Schoko naschen kann doch nicht schaden. Aber was, wenn es nicht bei dem einen Stück bleibt? Konsumieren wir die Süßigkeit, wird der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet und Endorphine werden freigesetzt, die wiederum Glücksgefühle auslösen. Außerdem haben Lebensmittelchemiker herausgefunden, dass wir bei einem bestimmten Verhältnis von Kohlenhydraten und Fett (50 % und 35 %) nicht aufhören können, zu essen – die so genannte Naschformel. In der Natur gibt es keine Lebensmittel, die diesem Verhältnis entsprechen, aber Produkte wie Schokolade schon!
2. Käse
Auch dieses Milchprodukt hat das Potential, uns abhängig zu machen. Wer beißt nicht gerne in einen warmen Käsetoast, der voll mit weichem, Fäden ziehenden Käse ist. Hmmm, mit etwas Ketchup oder Mayo – einfach himmlisch! Bei einem Toast bleibt es aber oft nicht, denn wir können einfach nicht genug von der köstlichen milchigen Zutat bekommen. Das Suchtpotenzial von Käse ist ähnlich hoch wie bei Opioiden, woraus unter anderem harte Schmerzmittel, aber auch harte Drogen hergestellt werden. Käse enthält den Stoff Casomorphin. Dieser wird gebildet, wenn das Milchprotein Kasein im Magen verdaut wird. Anschließend werden Rezeptoren im Gehirn stimuliert, Dopamin wird ausgeschüttet und ein körperliches Wohlgefühl entsteht.
3. Eiscreme
Laut einer Studie macht uns auch Eis so abhängig wie illegale Drogen. Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass es zu Entzugserscheinungen kommen kann, wenn wir kein Eis konsumieren. Das kann in einem Teufelskreislauf enden, da immer größere und häufigere Mengen benötigt werden. Je öfter ein Mensch fettreiche und zuckerhaltige Lebensmittel zu sich nimmt desto mehr wandelt sich das Verhalten im Gehirn. Laut Experten kann aber auch der psychisch motivierte Heißhunger auftreten, der oft und gerne mit Zucker gestillt wird. Essen dient dann dem Abbau oder der Vermeidung unangenehmer negativer Gefühle. Dieser Heißhunger zeigt sich beispielsweise in Situationen wie Einsamkeit, Angst oder Trauer. Die Nahrungsaufnahme vermittelt dann ein Gefühl von Trost, Sicherheit und Schutz.
4. Chips
Ja, auch die Chipstüte kann im Handumdrehen leer sein, ehe wir es überhaupt bemerken. Die Mischung aus Kohlenhydraten für schnelle Energie und Fette als Energiespeicher ist ideal und gibt dem Körper genau das, wonach er sich sehnt. Die Folge: er will immer mehr davon haben. Konsumieren wir Chips, wird – wie bereits oben erwähnt bei Schokolade oder Käse – das Belohnungszentrum aktiviert. Der Beginn eines Kreislaufes, dass wir immer mehr wollen. Daneben ist der Salzgeschmack für Menschen mit etwas Positivem verbunden. Auch das regt zum Weiteressen an. Einen ähnlichen Effekt können gesalzene Erdnüsse haben.