Roter Wermut: Revival eines Klassikers
Schon einmal einen Manhattan- oder Negroni-Cocktail gekostet? Eine Zutat darf dabei nicht fehlen: der rote Wermut. Nach einem Einbruch seiner Beliebtheit im 20. Jahrhundert ist der rote Wermut seit der Jahrtausendwende wieder international in den Bars zu finden.
Doch was ist damit eigentlich gemeint?
Als roten Wermut, im Französischen und Englischen Vermouth, bezeichnet man einen mit Gewürzen und Kräutern aromatisierten, aufgespritzten Wein. Einige typische Kräuter und Gewürze sind Majoran, Ingwer, Salbei, Zimt, Kardamom und Sternanis. Aber auch Süßholz, Angelikawurzel, Orangen- und Zitronenschalen kommen zum Einsatz. Was aber auf keinen Fall fehlen darf, ist das Wermutkraut, woher auch der Name kommt. Seine bittere Aromastoffe prägen den Geschmack deutlich. Der Alkoholgehalt der Spirituose liegt zwischen 14,5 und 21,9 Prozent, der Zuckergehalt ist unterschiedlich. Je nach Gehalt des Zuckers unterscheidet man zwischen extra trocken, trocken, halbtrocken, lieblich und süß.
Trocken vs. süß
Neben dem roten Vertreter des Wermuts gibt es noch andere. Grundsätzlich gibt es ihn in den Sorten Rot (Vermouth Rosso), Weiß (Vermouth Bianco) und Rosé (Vermouth Rosé).
Doch was genau unterscheidet den roten vom weißen Wermut? Roter Wermut wird oft „italienischer Wermut“ genannt, der weiße wurde erst später in Frankreich entwickelt. Generell wurde italienischer Wermut als süßlicher und lieblicher gehandelt, der französische hingegen als trockener.
Unterschiede erkennen
Aufpassen: es gibt Unterschiede zwischen Wermut, Portwein und Sherry. Letztere sind zwar aufgespritzte Weine, aber sie werden nicht zusätzlich mit Botanicals aromatisiert. Sherry stammt aus Andalusien und wird zu den Likörweinen gezählt. Portwein kommt aus Portugal, seinen Namen verdankt er der Hafenstadt Porto. Dabei handelt es sich meist um einen roten Süßwein.
So trinkt man Wermut
Man kann roten Wermut als Aperitif trinken (vor allem in Italien, Spanien und Frankreich beliebt), ihn aber auch Cocktails hinzufügen oder Speisen damit verfeinern. Er gilt als Hauptkomponente von Cocktail-Legenden wie Manhattan oder Negroni. Einfache Cocktails mit rotem Wermut zeichnen sich durch Eleganz, Stil und einer kraftvollen Aromatik aus. Selten werden dafür mehr als drei Zutaten benötigt.
Rezept-Ideen
Ein Manhattan Cocktail ist schnell gemacht! Was man dazu braucht? Rye Whiskey, roten Wermut, einen Spritzer Angostura Bitter und Eiswürfel. Alles miteinander verrühren und in ein vorgekühltes Cocktail-Glas schütten. Als Garnitur eine Cocktail-Kirsche hinzufügen.
Der Bruder dieses Manhattans ist der Rob Roy, auch genannt Schottischer Manhattan, denn anstatt American Whiskey wird hier Schottischer Whiskey verwendet. Der Cocktail heißt so, weil es einen schottischen Volkshelden namens Robert Roy MacGregor gibt, der im 17. Jahrhundert lebte.
Ein weiterer Vorschlag: der Americano – ein Klassiker, der in keiner Bar fehlen darf. Wie beim Martini werden dafür nur zwei Grundzutaten benötigt: (roter) Wermut und Campari, die zu gleichen Teilen in einen Tumbler auf Eis gegossen und verrührt werden. Das Getränk kann mit Sodawasser aufgefüllt werden, dieses wird in Bars oftmals dazu gereicht.
Ähnlich wie der Americano ist der Negroni-Cocktail – ein wunderbarer Aperitif-Cocktail, der seinen Ursprung in Italien hat. Er hat eine ähnliche Zusammensetzung wie der Americano, allerdings wird noch Dry Gin hinzugefügt. Anschließend mit einer Orangenzeste garnieren und servieren.