Wie Honig zum Gewürz wird
Honig war lange Zeit das einzige dem Menschen bekannte Süßungsmittel und erzählt in dieser Funktion, wie ca. 9.000 Jahre alte steinzeitliche Höhlenmalereien beweisen, eine deutlich weiter zurückreichende Geschichte als etwa Zucker. Darüber hinaus wurde er im Alten Ägypten zur „Speise der Götter“ verklärt und bei den antiken Olympischen Spielen von den Athleten als natürliches Dopingmittel geschätzt. Heutzutage hat der industriell gefertigte Zucker dem Honig zwar den Rang als führender Süßstoff abgelaufen, trotzdem ist letzterer nach wie vor sehr beliebt – etwa als Brotaufstrich oder zum Versüßen eines Tees. Dass Honig jedoch deutlich Raffinierteres und Vielfältigeres zu leisten vermag, wird bei einem näheren Blick auf unterschiedliche Sorten sowie deren Anwendungsmöglichkeiten klar.
Für das gewisse Etwas
In den Händen von kreativen Köchen verwandelt sich Honig nämlich in ein edles Gewürz, das Suppen sowie Fisch- und Fleischgerichten einen eleganten Touch verleiht. So ergeben beispielsweise 30 Gramm des dunklen würzig-karamellig schmeckenden Waldhonigs, der aus dem Honigtau von Laub- oder Nadelbäumen hergestellt wird, in Kombination mit 60 Milliliter Sojasoße sowie je einem Esslöffel Sesamöl, Wasser, Knoblauch und Ingwer eine delikate Soße für ein gebratenes Wildlachsfilet. Akazienhonig, der in Österreich fast immer von Robinien stammt, harmoniert mit seinem fruchtig süßen Geschmack wiederum perfekt mit Kürbisgerichten aller Art.
Passend zur Haupt- und Nachspeise
Wer Wild- oder Geflügelgerichte mithilfe des Honigs um eine originelle Geschmacksfacette bereichern möchte, sollte zu dem bitter herben Edelkastanienhonig greifen und selbigen mit scharfen Gewürzen vermengen. Das traditionelle und zu jedem Griechenlandurlaub gehörende Dessert Joghurt mit Honig und Nüssen kann übrigens zu Hause geschmacklich nur dann mit dem Original mithalten, wenn man ebenfalls die passende Honigsorte verrührt: Es muss es ein würzig herber Thymianhonig aus der Provence oder von Kreta sein.