Revolutionäre Entdeckung: Geschichte des Kakaos muss umgeschrieben werden
Kakao zählt zu den bedeutendsten Rohstoffen weltweit und dient vorrangig der Schokoladenproduktion, allerdings findet er auch Verwendung in der Kosmetik- und Pharmaindustrie. Jährlich werden etwa 4,7 Millionen Tonnen Kakao produziert, während der weltweite Umsatz von Kakao- und Schokoprodukten bei rund 84 Milliarden Euro pro Jahr liegt. Lange wurde angenommen, die Wurzeln des Rohstoffs liegen in Mittelamerika. Doch Forschungen ergeben nun ein anderes Bild.
Früher als gedacht
Durch die neuesten Erkenntnisse eines internationalen Forschungsteams wird die Geschichte des Kakaos neu geschrieben. Es steht fest: die Wurzeln des Kakaos liegen im oberen Amazonasgebiet Ecuadors. Darüber hinaus zeigen die Forschungen, dass die Nutzung von Kakao um 3.500 v. Chr. begann – das sind etwa 1.500 Jahre früher als bisher vermutet.
Staunen im Museum
Ein antikes Kakao-Trinkgefäß, eine von nur wenigen Repliken in ganz Europa, kann nun exklusiv im SchokoMuseum der Confiserie Heindl in Wien besichtigt werden. In einer Flasche mit zwei Henkeln wurden Kakaorückstände gefunden – die Flasche wurde in der Ausgrabungsstätte Santa Ana-La Florida in Ecuador entdeckt. Diese Siedlung war wahrscheinlich eine rituelle Stätte für die Mayo-Chinchipe-Kultur.
Kakao als Statussymbol
Die Entdeckung zeigt, dass die Geschichte des Kakaos bereits vor 5.500 Jahren begonnen hat. Für die Mayo-Chinchipe-Kultur war Kakao nicht nur als Nahrungsmittel und Getränk von großer Bedeutung, sondern auch als soziales Symbol.
Mireya Muñoz Mera, Botschafterin der Republik Ecuador erklärt, dass der Kakao auch als natürliches Heilmittel und Mittel für kommerzielle Transaktion verwendet worden war. „Ursprung und Anbau dieses feinen und aromatischen Kakaos durch die einheimische Bevölkerung und durch Einwanderer, die sich als Bauern niederließen, haben eine lange Historie und es gibt verschiedene Formen der Verbreitung an die Pazifikküste und schließlich in den Rest Amerikas.