5 kulinarische Kultsongs
Essen und Trinken nehmen einen zentralen Platz in jedem genussfreundlichen Lebenswandel ein: Edle Tropfen bereichern gesellige Zusammenkünfte mit Freunden um eine philosophische Dimension, romantische Verehrer versuchen das Herz ihrer Angebeteten über den Umweg durch ihren Magen für sich zu gewinnen und bedeutende Ereignisse werden mit einem opulenten Festmahl zelebriert. Viele dieser Anlässe werden zudem von einer die jeweilige Stimmung betonenden Musik untermalt. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass im Laufe der Geschichte bereits unzählige Musiker einer ihrer Leibspeisen ein klingendes Denkmal gesetzt oder skurrile Erlebnisse mit Lebensmitteln künstlerisch verarbeitet haben. Wir haben uns daher nach den kultigsten Liedern mit Kulinarik-Bezug umgehört.
Udo Jürgens – „Aber bitte mit Sahne“
Die Lichtgestalt der österreichischen Schlagerszene lässt in seinem Klassiker aus dem Jahre 1976 vier ältere Damen hochleben, die ihrer Vorliebe für üppige Sahnetorten hemmungslos frönen und sich selbst von dem Tod, der drei von ihnen dahinrafft, nicht einschränken lassen. Die letzte Strophe des rasanten Gute-Laune-Songs brachte Udo Jürgens seinerzeit Blasphemievorwürfe ein.
Helge Schneider – „Es gibt Reis, Baby“
Dass ein Dinner-Date mit dem begnadeten Multiinstrumentalisten Helge Schneider ähnlich chaotisch ausfallen kann wie seine unkonventionellen Kompositionen, beweist der kuriose Nonsensschlager „Es gibt Reis, Baby“ (1993). Die Affinität des exzentrischen Jazzmusikers zu Lebensmitteln scheint generell stärker ausgeprägt zu sein. So widmete er auch dem Käsebrot, Möhrchen sowie der Butter eine eigene Komposition.
Die Toten Hosen – „Eisgekühlter Bommerlunder“
Ohne der 1983 veröffentlichten ausgelassenen Mitgrölhymne ist bis zum heutigen Tage kaum ein Konzert der Düsseldorfer Punkformation komplett. Die Band ließ sich dafür von dem Wanderlied „Eisgekühlte Coca-Cola“ inspirieren, wandelte selbiges jedoch im Zuge ihrer Interpretation in eine energiegeladene Punkrock-Nummer um, die den rauschhaften Konsum des titelgebenden Kümmelbrandweins authentisch vertont.
Scooter – „How Much Is The Fish“
Treibende Elektro-Rhythmen sowie oftmals abstruse Texte prägten den Techno-Stil der 1990er-Jahre. Die aus Hannover stammenden Scooter schraubten die Absurditätsspirale in ungeahnte Höhen und verkauften dadurch mehr als 30 Millionen Tonträger. Der für den Songtitel verantwortliche Fisch landete laut Frontman H. P. Baxxter jedoch nicht in der Pfanne, sondern fand ein neues Zuhause im Studio-Aquarium der Band, die sich seine Anschaffung satte 3, 80 DM kosten ließ.
Fetti! – „Döner Lativ / Gefundenes Essen“
Dem selbsternannte King of Snack und Fast-Food-Rapper Fetti! liegen Massivs Döner sowie Samy Deluxe‘ Burger äußerst schwer im Magen. Daher nimmt er die kulinarischen Sünden seiner Genrekollegen humoristisch kreativ aufs Korn und rechnet auf seinem kommenden Album „Das letzte Gericht“ gleich mit der gesamten deutschen Rap-Elite ab, die mit ihren Fertigpizzen und Eistees seine Geschmacksknospen beleidigt.