Frauenhormone: So wirken sie auf Körper und Psyche
Das Hormonsystem ist ein fein aufeinander abgestimmtes und höchst sensibles System, das tiefgehende Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Frau hat. Von der Pubertät bis in die Wechseljahre machen sich weibliche Sexualhormone bemerkbar. Manchmal fahren sie mit dem Wohlbefinden der Frau Achterbahn und bestimmen maßgeblich über ihre Gefühle. Aber nicht jede Frau ist der Kraft der Hormone gleichermaßen ausgeliefert. Vor allem die einzelnen Phasen des Zyklus der Frau greifen auf das Körperempfinden ein und können die unterschiedlichsten Symptome hervorrufen.
Weibliche Sexualhormone
Die wichtigsten weiblichen Sexualhormone sind das Östrogen und Progesteron. Die drei wichtigsten Östrogene heißen Östradiol, Östron und Östriol. Sie leisten den größten Beitrag zur körperlichen und psychischen Entwicklung der Frau und nehmen Einfluss auf das seelische Gleichgewicht, die Haut und Haare. Vor allem aber schaffen sie die Voraussetzung für eine mögliche Schwangerschaft. Bei einem Östrogenmangel kann es zu Hitzewallungen, Schlafstörungen, trockenen Schleimhäuten, Blasenproblemen und Depressionen kommen. Das Progesteron bezeichnet man auch als Gelbkörperhormon. Ein Mangel an Progesteron kann in den ersten Wochen einer Schwangerschaft zu Fehlgeburten führen. Außerhalb einer Schwangerschaft führt ein Mangel zu Blutungsstörungen und Zyklusunregelmäßigkeiten, aber auch Angstzuständen, Konzentrationsstörungen und Wassereinlagerungen.
Zyklusabhängiges Leiden
Besonders heimtückisch ist das Prämenstruellen Syndrom, kurz PMS. In den letzten Tagen vor der Menstruation kann es zu einer Reihe von Beschwerden kommen, die physischer und psychischer Natur sind. Dazu gehören depressive Verstimmungen wie Hoffnungslosigkeit, Lethargie und Energieverlust, Gereiztheit und Aggressivität.
Hormonersatztherapie
Zu Beginn der Wechseljahre verändert sich das Gleichgewicht von Östrogen und Progesteron. Aber auch außerhalb der Wechseljahre kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, beispielsweise bei einem PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovarialsyndrom). Einen Hormonmangel bzw. ein Hormonungleichgewicht wird sich zunächst mit Symptomen bemerkbar machen. Da man anhand der Symptome allerdings nicht sicher feststellen kann, welches Hormon man substituieren sollte, ist der Gang zum Arzt ratsam, wo man den Hormonstatus bestimmen lassen kann. Hierbei kann ein Blut-, aber auch ein Speicheltest angewandt werden. Seit einigen Jahren hat sich die Therapie mit bioidentischen Hormonen bewährt. Dabei handelt es sich um die Verwendung von Hormonen, die mit denen des menschlichen Körpers gebildeten Hormonen identisch sind und als nebenwirkungsarm gelten. Bioidentische Hormone werden aus Pflanzen gewonnen und können von betroffenen Frauen via Creme bzw. Gel über die Haut oder oral aufgenommen werden.
Darauf muss Frau achten
Eine Therapie mit Hormonen geht auch mit Risiken einher. Die meisten Frauen vertragen die Hormonersatztherapie sehr gut, es kann allerdings zu Blutungen kommen und die Wahrscheinlichkeit für Blutgerinnsel, Schlaganfall und Brustkrebs erhöht sich. Deswegen sollte eine Entscheidung für eine Hormonersatztherapie gut überlegt sein und im besten Falle gering dosiert, sodass die Risiken für Nebenwirkungen minimal sind.