Rückenfalle Homeoffice: Diese Gefahren lauern
Anders als im Büro, wo man unter Umständen mit ergonomisch passenden Möbeln ausgestattet ist, ist das provisorische Homeoffice nach wie vor eine Falle, die zu Rückenschmerzen und Nackenbeschwerden führt, die wiederum häufig Kopfweh auslösen. Auch Hüftprobleme treten aufgrund falscher Sitzpositionen oft auf. Denn gearbeitet wird – auch ein Jahr nach dem ersten Lockdown – immer noch in den meisten Fällen am Esstisch, auf der Couch oder sogar im Bett. Eine Qual für unseren Körper. Wir geben Ihnen ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg, wie Sie gesund arbeiten können.
Der "Schildkröten-Hals"
Die zusammengekauerte Haltung vor dem Laptop führt über kurz oder lang dazu, dass sich die Brustwirbelsäule abrundet – die vordere Schultermuskulatur, die Brustmuskulatur und die Halsfaszien verkürzen sich, die Lendenwirbelsäule wird überlastet, die Nervenfasern werden komprimiert. Verharrt man zu lange in dieser Position – und das womöglich über Jahre hinweg –, können die Schmerzen bis ins Gesäß und sogar bis in die Beine ausstrahlen. Daher sollte Ihr Arbeitsplatz möglichst mit einem großen Bildschirm ausgestattet sein. Eine externe Tastatur schafft außerdem die nötige Distanz zum Monitor. Eine ergonomische Maus ist schonender zur Hand als das Touchpad des Laptops. Der Sessel sollte so eingestellt sein, dass die Beine in einem 90-Grad-Winkel abgewinkelt sind.
Kein Sitzfleisch beweisen
Vier Stunden am Stück durchzuarbeiten ist der pure Horror für Körper, Herz und Kreislauf. Daher sollten Sie sich viel bewegen – am besten jede Stunde für fünf Minuten aufstehen, durch die Wohnung gehen, frische Luft schnappen und dabei den Blick in die Ferne schweifen lassen, was die Augen nach der langen Bildschirmarbeit entlastet. Außerdem können Telefonate via Headset im Gehen oder Stehen geführt werden.
Bewegungsdrang nachgeben
Inaktivität und Überbeanspruchung können die Muskulatur aus dem Gleichgewicht schubsen, was einerseits schmerzhaft enden kann und uns andererseits auch in unserer Bewegung einschränkt. Um die Folgen der Fehlhaltung zu reduzieren, sind regelmäßige Trainings unumgänglich. Und diese müssen viel leisten, denn es gilt, die geschwächten Muskelpartien zu stärken und gleichzeitig die angespannten bzw. verkürzten zu lockern. Nordic Walking oder "Spaziergänge" auf dem Crosstrainer sind gute Einstiegsübungen. Wer lieber auf Bodenturnen setzt, kann mit den Yogaübungen "Die Taube" oder "Der herabschauende Hund" für das nötige Gleichgewicht sorgen. Sit-ups und Crunches stärken die Bauchmuskulatur.
Profi ranlassen
Sind die Muskeln jedoch bereits dermaßen verhärtet, dass Bewegung gar nicht mehr möglich ist, gibt es nur noch einen Weg: den zum Physiotherapeuten, Chiropraktiker oder Osteopathen, statt eine Schonhaltung einzunehmen, die alles noch schlimmer macht.